17. November 2018

Rumänische Kulturtage in München eröffnet

Die 19. Auflage der Rumänischen Kulturtage in München wurde am 27. Oktober im rumänischen Generalkonsulat in München eröffnet, das auch die Schirmherrschaft übernommen hatte. Die vielseitigen Veranstaltungen stehen unter dem Motto „Auftakt 100 Jahre vereintes Rumänien“.
Staatssekretärin Lilla Debelka, die anstelle der verhinderten Ministerin für die rumänische Diaspora Natalia Elena Intotero aus Bukarest angereist war, dankte den Kulturvereinen ­GE-FO-RUM e.V. und Apoziția sowie dem Team, das dieses Ereignis Jahr für Jahr betreut. Im Süden Deutschlands gibt es eine bedeutende Präsenz von mehr als 300000 Rumänen und zahlreichen Siebenbürger Sachsen, Banater Schwaben u.a. Sie erwähnte die Wertschätzung und den Respekt, die der deutschen Kultur und der aktiven Rolle der inzwischen zahlenmäßig reduzierten deutschen Minderheit in Rumänien entgegengebracht werden. Die Generalkonsulin von Rumänien in Bayern, Iulia-Ramona Chiriac, betonte, dass sich das hundertjährige Rumänien zu den Grundsätzen des internationalen Rechts, der Verständigung, des interkulturellen Dialogs bekenne und sich aktiv in der NATO und für die Stärkung des europäischen Projektes einsetze. Eine bedeutende Rolle im politischen und kulturellen Leben Rumäniens komme den ethnischen Minderheiten und ganz besonders den Siebenbürger Sachsen und anderen Angehörigen der deutschen Minderheit zu.
Eröffnung der Kulturtage in München, von links: ...
Eröffnung der Kulturtage in München, von links: Institutsdirektor Claudiu Florian, der Künstler Geo Goidaci, Brigitte Drodtloff, Staatssekretärin Lilla Boglarka Debelka, Generalkonsulin Iulia-Ramona Chiriac, Christoph Stöckle von der Bayerischen Staatskanzlei und Bundesvorsitzende Herta Daniel. Foto: Daniel Vatamanu (dvimage)
Der Direktor des Rumänischen Kulturinstituts Berlin, Claudiu Florian, referierte über die Bedeutung der Jahrhundertfeier, in der hundert Jahre seit Herausbildung des modernen Rumäniens begangen werden. Die Siebenbürger Sachsen hätten sich als erste Minderheit für den Anschluss Siebenbürgens an Rumänien ausgesprochen, kurz danach taten es auch die Roma auf einer Versammlung in Reps. Florians Vortrag wurde ergänzt durch drei Filme von Brigitte Drodtloff und Edmund Fota, die die wichtigsten historischen Momente des Ersten Weltkriegs verdeutlichten. Brigitte Drotloff führte souverän durch den Festakt, in dem auch die Ausstellung „Geisteszustände“ von Geo Goidaci, einem der Pioniere der digitalen Kunst in Bayern, eröffnet wurde.

Gäste der Veranstaltung waren Christoph Stöckle, Leiter des Referats Internationale Beziehungen der Bayerischen Staatskanzlei, Dimitrina Lang, Vorsitzende des Migrationsbeirats der Landeshauptstadt München, Herta Daniel, Bundesvorsitzende des Verbandes des Siebenbürger Sachsen in Deutschland, Barbara Peinel, Abteilungsleiterin der Außenwirtschaft der Handwerkskammer für München und Oberbayern, Vertreter des diplomatischen Korps, der rumänischen Vereine u.a. Höhepunkte der diesjährigen Kulturtage sind das 12. Rumänische Filmfestival in München, am 30. November der Vortrag „Chronik einer erwartenden Vereinigung“ von Professor Dr. Ioan-Marius Bucur, Prodekan der Fakultät für Geschichte an der Universität Babeș-Bolyai aus Klausenburg, und als festlicher Abschluss, am 4. Dezember, ein exklusives Konzert von zeitgenössischen Kompositionen und die Uraufführung einer Hommage an Sergiu Celibidache im Münchner Gasteig. Das Programm finden Sie hier und im Internet unter http://wp.ge-fo-rum.de/ wp-content/uploads2018/10/Programm-RKT-2018-web.pdf

Filmvorführung in München

Der Dokumentarfilm „Zuwanderung nach Siebenbürgen. Erfolgsgeschichten“ von Florin Besoiu wird am Montag, dem 26. November, 18.30 Uhr, im Einstein Kultur, Einsteinstraße 34, in München (Haltestelle „Max-Weber-Platz“ der U4 und U5) gezeigt. Dazu laden die Gesellschaft zur Förderung der Rumänischen Kultur und Tradition e.V., das Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas (IKGS) und der Verband der Siebenbürger Sachsen ein. Der Eintritt ist frei. Nach dem Massenexodus der Siebenbürger Sachsen in die Bundesrepublik Deutschland 1990-1991 sind viele siebenbürgisch-sächsische Siedlungen stark entvölkert. Ihr Fortbestand und die Rettung ihres vom Verfall bedrohten materiellen Erbes sind aber möglich – auch dank der Neubürger aus dem deutschsprachigen Raum, die sich in den Städten und Dörfern niedergelassen haben. Sie stehen im Fokus des Dokumentarfilms von Florin Besoiu aus Mühlbach (Sebeș), der im Rahmen der Rumänischen Kulturtage vorgeführt wird. Mit ihm diskutieren nach der Filmpräsentation Brigitte Drodtloff, Hans-Werner Schuster und Dr. habil. Tobias Weger. Teilnehmer werden gebeten, sich unter Telefon: (089) 780609-0, E-Mail: ikgs[ät]ikgs.de, anzumelden.

Schlagwörter: Rumänische Kulturtage, München, Herta Daniel, Bundesvorsitzende, Programm, Kino

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