13. Januar 2020

Klaus Johannis erhält Aachener Karlspreis 2020

Der rumänische Staatspräsident Klaus Johannis wird mit dem diesjährigen Internationalen Karlspreis zu Aachen ausgezeichnet. Das haben Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp und der Vorsitzende des Direktoriums der Gesellschaft für die Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen, Dr. Jürgen Linden, am 14. Dezember in Aachen bekanntgegeben. Johannis habe sein Land zu einer proeuropäischen und rechtsstaatlichen Politik geführt, begründete das Karlspreis-Direktorium seine Entscheidung. Der 60-jährige Siebenbürger Sachse hat in einer ersten Reaktion seine Freude über diese hohe Auszeichnung zum Ausdruck gebracht.
Mit dem Staatspräsidenten von Rumänien ehre das Karlspreis-Direktorium „einen herausragenden Streiter für die europäischen Werte, für Freiheit und Demokratie, den Schutz von Minderheiten und kulturelle Vielfalt, der sich bedeutende Verdienste um die Rechtsstaatlichkeit und die Unabhängigkeit der Justiz erworben hat“. Der ehemalige Bürgermeister von Hermannstadt, seiner Geburtsstadt, ist seit 2014 Staatspräsident Rumäniens und wurde erst im November 2019 in einer Stichwahl mit zwei Dritteln der Stimmen wiedergewählt.

Die Europäische Union sei heute infolge erstarkter nationalkonservativer und rechtspopulistischer Haltungen „in vielen wesentlichen Fragen zerstritten und gespalten“. Dessen ungeachtet verkörpere der designierte Karlspreisträger 2020 im Osten „den europäischen Wertekanon, die Stärkung der europäischen Rechtsgemeinschaft und die gemeinsame Idee von einer europäischen Zukunft“. Johannis habe „ein Land, das eine brutale Diktatur überwinden konnte, nach der Wende 1989 in seiner Erwartungshaltung gegenüber dem Westen aber durchaus auch Enttäuschungen erfahren hat, Schritt für Schritt zum europäischsten in Südosteuropa gemacht“. Der Staatschef habe „mit großem Einsatz und Erfolg Rumänien zu einer proeuropäischen, rechtsstaatlichen Politik“ geführt. Johannis stärke die Europäische Union, bekenne sich zu ihren Zielen und fördere die Zusammenarbeit der Mitgliedsländer. Selbst der rumäniendeutschen Volksgruppe der Siebenbürger Sachsen angehörig, sei er überdies „ein großer Streiter für Fairness, den Schutz für Minderheiten und kulturelle Vielfalt und ein wichtiger Mittler und Brückenbauer zwischen west- und osteuropäischen Gesellschaften“.
Staatspräsident Klaus Johannis, hier bei der ...
Staatspräsident Klaus Johannis, hier bei der Verleihung des Franz Josef Strauß Preises am 2. Juni 2018 in München. Foto: Christian Schoger
Was Klaus Johannis für Rumänien geleistet habe, sei „einer der größten Integrationsfortschritte seit 1989“, unterstreicht das Karlspreis-Direktorium und führt in seiner Entscheidungsbegründung weiter aus: „Durch seinen Weg entstand das für die Wertegemeinschaft der Europäischen Union so bedeutende rechtliche und effiziente Umfeld für die Wirtschaft, mit der sich Rumänien der EU als ein modernes, zukunftsorientiertes und hoffnungsvolles Land präsentiert.“

Der Aachener Oberbürgermeister Marcel Philipp und der Vorsitzende des Direktoriums der Gesellschaft für die Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen, Jürgen Linden, verbanden mit der Auszeichnung „eine Ermutigung an Klaus Johannis, seinen europäischen Weg entschlossen weiterzugehen“. Wie die offizielle Webseite der Stadt Aachen berichtet, sagte Staatspräsident Johannis dem Direktoriums-Vorsitzenden Linden bei einem Telefonat, dass er sich geehrt fühle und sich sehr über diese hohe Auszeichnung freue.

Bundesvorsitzender Lehni gratuliert

Zum großen Kreis der Gratulanten gehört auch der Bundesvorsitzende Rainer Lehni, der den designierten Karlspreisträger im Namen des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland beglückwünschte und gegenüber dieser Zeitung erklärte: „Mit Präsident Klaus Johannis wird der Internationale Karlspreis zu Aachen 2020 einem überzeugten Europäer verliehen, der es geschafft hat, Rumänien auf einem prowestlichen und europäischen Kurs zu halten. Europäische Werte, Freiheit, Demokratie, der Schutz von Minderheiten und kulturelle Vielfalt sind dem Siebenbürger Sachsen Klaus Johannis so wichtig, dass das Verleihungsdirektorium keinen besseren Streiter für Europa küren konnte. Der Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland freut sich über die Verleihung des bedeutendsten europäischen Preises an unseren Landsmann und gratuliert ihm dazu von ganzem Herzen.“

Der Internationale Karlspreis zu Aachen wird seit 1950 für besondere Verdienste um die europäische Einigung verliehen. Im vergangenen Jahr wurde UN-Generalsekretär António Guterres ausgezeichnet. Die Verleihung des Karlspreises 2020 an Klaus Johannis findet am 21. Mai, dem Himmelfahrtstag, im Krönungssaal des gotischen Rathauses der Stadt Aachen statt.

Christian Schoger


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Schlagwörter: Klaus Johannis, Karlspreis, Europa, Aachen, Rumänien, EU, Siebenbürger Sachsen, Rumäniendeutsche, Ehrung, Verband, Bundesvorsitzender, Rainer Lehni

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