6. Mai 2020

Aufruf: Meine beste Heimattagsgeschichte

Pfingsten rückt immer näher und die Gedanken vieler Landsleute beginnen unwillkürlich, um den Heimattag in Dinkelsbühl zu kreisen. In diesem Jahr musste er freilich abgesagt werden, weshalb im Moment nur die Erinnerungen an vergangene Jahre bleiben. Doch genau darum geht es uns: Wir wollen uns gemeinsam erinnern.
Was war in knapp 70 Jahren Heimattag Ihr schönstes, lustigstes, beeindruckendstes oder interessantestes Erlebnis in Dinkelsbühl? Schreiben Sie uns einen Brief oder eine E-Mail und teilen Sie es uns mit: Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V., Bundeskulturreferentin Dagmar Seck, Karlstraße 100, 80335 München, E-Mail: kulturreferat[ät]siebenbuerger.de. In der Siebenbürgischen Zeitung, Folge 9 vom 15. Juni 2020, würden wir gerne eine Auswahl der Zuschriften veröffentlichen. Einsendeschluss ist der 25. Mai.
Ihre Handtasche legte Dorothea Oczko am Heimattag ...
Ihre Handtasche legte Dorothea Oczko am Heimattag gerne auch ab. Foto: Georg Hutter
Meine persönliche Heimattagsgeschichte handelt von der Begegnung meiner mittlerweile verstorbenen Großmutter Dorothea (Dodo) Oczko mit der langjährigen Bundesfrauenreferentin Enni Janesch. Es muss am Samstag vor Pfingsten vor etwa zehn Jahren im evangelischen Gemeindehaus in Dinkelsbühl gewesen sein. Enni Janesch tritt in die Damentoilette ein und sieht auf dem Boden vor den Kabinen eine Handtasche liegen. Auf ihre besorgte Frage hin, wem denn die Tasche gehört, antwortet aus einer der Kabinen meine weit über 80-jährige Oma, es sei ihre. Am Waschbecken setzt sich das Gespräch fort. Enni Janesch fragt, ob meine Großmutter denn keine Angst hätte, dass die Tasche gestohlen würde, woraufhin meine Großmutter antwortet: „Sie hätten sie ja bestimmt nicht genommen. Und überhaupt: Hier beim Heimattag sind nur anständige Leute.“ Das sollte kein Eigenlob sein, sie sagte es aus voller Überzeugung! Nicht ohne Grund. Wie rücksichtsvoll und nett die Heimattagsbesucher mit meiner betagten Großmutter all die Jahre umgegangen sind, rührt mich bis heute. Ich kann nur hoffen, dass sich auch alle anderen älteren Besucher in Dinkelsbühl bis heute genauso sicher und geborgen fühlen.

Dagmar Seck

Schlagwörter: Aufruf, Heimattag, Dinkelsbühl, Geschichte

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