6. Dezember 2020

Weihnachtsgabe der Siebenbürgischen Bibliothek: Lutsch-Film: Ostern in Stolzenburg und 24 Kirchenburgen

Der Dokumentator des siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaftslebens, Gottfried Lutsch (1908-1990), drehte fast 800 Filme. Während seine in den 1930er und zu Beginn der 1940er Jahre entstandenen Werke zu Sitten und Bräuchen sowie zu den Bauerburgen der Siebenbürger Sachsen beschlagnahmt wurden, ist sein in der Nachkriegszeit entstandenes Œuvre erhalten geblieben. Lutsch, der einst vom rumänischen Staatssicherheitsdienst verfolgt und verhaftet wurde, besaß die vom rumänischen Kultusministerium ausgestellte Drehgenehmigung für siebenbürgisch-sächsische und rumänische Volksfeste.
Er filmte Hochzeiten, Taufen, die sächsischen Kirchenburgen, Trachtengruppen, Volkstänze und Bräuche wie beispielsweise Ostern in Stolzenburg oder das Urzellaufen in Agnetheln, seinem Heimatort. Nach dem Exodus der Siebenbürger Sachsen in den 1990er Jahren und einem Abstand von nunmehr rund 30 Jahren erhält der filmische Nachlass von Gottfried Lutsch eine herausragende Bedeutung.
Der hier vorgestellte Film enthält zum einen Ostern in Siebenbürgen/Stolzenburg: Ehrung des Pfarrers durch Spalier der Jugend, Begleitung des Pfarrers zur Osterfeier der ganzen Gemeinde beim Pfarrhaus, die Adjuvanten, zwei Brautpaare und Bändertanz in einem Burghof sowie zum anderen 24 siebenbürgische Kirchenburgen: Großau, Schönberg, Mergeln, Kleinschenk, Rosenau mit Burg, Marienburg bei Kronstadt, Studentendenkmal, Birthälm (Kindergarten mit Betreuerin Liesel Hager), Schönberg Ort (Durchfahrt), Großschenk, Roseln (Pfarrer Christian Weiss), Pretai, Reps, Klosdorf (Büffelwagen), Martinsdorf bei Mediasch, Henndorf, Rothbach, Baaßen, Wolkendorf, Brenndorf, Tartlau (Burzenländer Tracht), Bistritz, Mönchsdorf und Senndorf.

Der farbige Tonfilm hat eine Länge von circa 90 Minuten und ist in den Jahren zwischen 1973 und 1975 entstanden. Es ist ein Juwel aus dem Filmarchiv des Siebenbürgen-Instituts an der Universität Heidelberg.

All denjenigen, die ein kulturell wertvolles Weihnachtsgeschenk suchen wie beispielsweise Heimatortsgemeinschaften, Vereine, Kränzchen sowie allgemein Interessierte, und die gleichzeitig die Siebenbürgische Bibliothek in dieser schwierigen Phase der Doppelbelastung durch Kurzarbeit und Umzug zum Jahresende unterstützen möchten, sei dieser Dokumentarfilm empfohlen. Er ist über das Siebenbürgen-Institut, Schloss Horneck, 74831 Gundelsheim, Telefon: (0 62 69) 4 21 50, Fax: (0 62 69) 42 15 30, oder E-Mail: info[ät]siebenbuergen-institut.de gegen eine Spende von 50 Euro (inkl. Versand) zu beziehen.

I. S.

Schlagwörter: Siebenbürgische Bibliothek, Siebenbürgen-Institut, Weihnachten, Film, Lutsch

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