10. Mai 2021
Porträt einer starken Frau: „Die Schere“ setzt ein Denkmal für Irmgard Höchsmann-Maly
Erzählen kann sie gut. Als Tochter zweier Schriftsteller, des Österreichers Anton Maly und der aus Agnetheln stammenden Dichterin und Komponistin Christine Maly-Theil, wurde es ihr sozusagen in die Wiege gelegt: Irmgard Höchsmann-Maly, 1920 in Hermannstadt in der Brukenthalgasse geboren, schreibt schon als Kind und gewinnt in der Schule einen Schreibwettbewerb, indem sie einen Ausflug mit der Familie zur Kirschblüte nach Michelsberg schildert. Die Liebe zum Schreiben und die Verbundenheit mit Siebenbürgen begleiten sie ein Leben lang. Ihre Erlebnisse bringt sie stets mit Gefühl und Humor zu Papier.

In einfacher und lebendiger Sprache berichtet Höchsmann-Maly humorvoll, selbstkritisch und empathisch von den Dingen, die ihr widerfahren sind, und bringt den Leser immer wieder zum Schmunzeln, manchmal sogar zum Lachen. Wer gerne Geschichten liest, über eine Frau, die in Siebenbürgen aufwächst, sich anschließend in Westdeutschland durchschlägt und schließlich Südamerika als Ort der Sehnsucht entdeckt, könnte „Die Schere“ als kostbares Lesevergnügen aus der Heimat betrachten. Auf jeden Fall ist es eine Stimme aus Siebenbürgen, an die sich ihre Kinder gerne zurückerinnern, eine starke Persönlichkeit, die in ihren Berichten und Erzählungen auch für nachfolgende Generationen erhalten bleiben wird.
Bettina Ponschab
Irmgard Höchsmann-Maly, Frank Höchsmann (Hrsg.): „Die Schere: Stories zwischen Ost und West“. Books on Demand, 2020, 180 Seiten, 14,90 Euro, ISBN 978-3-752674637.
Schlagwörter: Buch, Buchvorstellung, Literatur, Festschrift, Biographie, Autorin, Hermannstadt
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