11. Dezember 2025
Das Lämpchen – Dat Lompchen/Erzählung von Annemarie Roth
Annemarie Roth, geboren 1958 in Marienburg bei Schäßburg, begann während der Coronazeit Erzählungen zu schreiben, die in Siebenbürgen spielen und eine Mischung aus realen Begebenheiten und Fiktion sind. In der SbZ Online wurden bisher acht ihrer Erzählungen veröffentlicht.
Der Wechsel von hell und dunkel begleitet uns ein Leben lang.
Das eine suchen wir, das andere meiden wir. Wir alle sind fähig, Licht ins Dunkel zu bringen.
Viele kleine Kinder haben Angst vor der Dunkelheit. Eine kleine Nachttischlampe hat schon für so manch ein verängstigtes Seelchen durch etwas, wenn auch milchiges Licht dafür gesorgt, dass die vor lauter Bangigkeit mit äußerster Anstrengung offen gehaltenen Augen sich beruhigt schließen konnten. Der Schlaf kam, überdeckte alles Beunruhigende, ja er ließ sogar den Mut machenden sanften Strahl des Lämpchens verblassen und sachte ins Dunkel gleiten, und nun endlich angstfrei.
Bevor ich von unserem kleinen „Lompchen“ erzähle, möchte ich mich an die für mich wichtigen Lichtquellen erinnern – außer dem Tageslicht natürlich –, die meine frühen Jahre begleiteten und meine Gefühle mit prägten.
Solange ich zurückdenken kann, und das gelingt mir bis in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts, hatten wir elektrisches Licht. Der Sozialismus hat sich als gesellschaftlich-politisches System nicht bewährt, aber eine vorbildliche Gesundheitsversorgung gab es (ich erinnere mich an die vielen vorsorglich den Kindern verabreichten Impfungen) und natürlich elektrisches Licht bis nahezu ins kleinste abgelegene Dorf.
Es sei noch erwähnt, dass es eine der ersten elektrischen Straßenbeleuchtungen in Europa bereits 1884 in Temeschburg gab, damals zu Österreich-Ungarn gehörend.
Ich wusste dieses Licht schon als kleines Kind sehr wohl zu schätzen. Heute noch sehe ich mich im Geiste, wie ich, noch klein, über unseren Hof ging zur Großmutter in ihr Haus von gegenüber, wobei ich den hell beleuchteten Weg nicht verließ. Ich hätte um nichts in der Welt auch nur einen noch so kleinen Schritt über die schmale Grenze des Lichtstreifens hinaus in die Dunkelheit getan.
Auch die Straßenlaternen im Dorf gaben mir Sicherheit. Es kam vor, dass ich die Zeit vergaß und mich von meiner Freundin aus zu spät auf den Heimweg machte, sodass es schon finster wurde. Also rannte ich von Laterne zu Laterne und holte jeweils in dem mich aufnehmenden Lichtkreis beruhigt Luft für den nächsten Sprint.
Von Tante Anni weiß ich, dass sie sich nur schwer an das grelle elektrische Licht gewöhnte. Sie sei zu sehr davon geblendet, meinte sie, und so sah man bei ihr in der Stube oder wenn sie über den Hof ging, fast immer das fahle gelbe Licht der alten Öllampe. Wir alle nutzten diese Lampen noch, wenn z. B. der Blitz in den Transformator einschlug und es einen Stromausfall gab. Das Licht der Öllampe mochte ich auch, es war warm, machte einen schläfrig und es roch im ganzen Haus nach Petroleum. Weniger angenehm.
Als Kind schien mir die Straßenlaterne durch den schmalen Spalt meines Vorhangs ins Zimmer. Diesen Lichtstrahl brauchte ich zum Einschlafen. Für mich war er unentbehrlich. Völlige Nachtschwärze machte mich fahrig und orientierungslos.
Auch heute dringt das Licht der Straßenlampe vor meinem Haus in mein Schlafzimmer und ich fühle mich dabei genauso aufgehoben wie in meiner Kindheit. Manche Gewohnheiten ziehen sich durch unser ganzes Leben und geben uns Halt.
Ein einziges Mal in meiner Kindheit habe ich das elektrische Licht als unangenehm, ja bedrohlich empfunden. Ich war in einem Ferienlager, mir fehlte das vertraute Zuhause. Nachts ließ die Betreuerin die Tür zu unserem Schlafsaal offen.
Ein überaus heller Lichtstrahl fiel vom Flur auf den Steinfußboden zwischen den Betten. Seinen Widerschein konnte man an der Decke sehen und darin flackerten für mich heimwehgeplagtes, einsames Kind gruselige Figuren, die ich nur loswurde, wenn ich die Augen fest schloss. Als ob sich das Licht, sonst für mich immer schützend, in diesem Fall mit den Schatten verbündete und diese noch bedrohlicher erscheinen ließ.
Nun, es gab in meiner Kindheit ein besonderes Erlebnis das elektrische Licht betreffend.
Ich hatte, solang ich mich erinnere, am Kopfende meines Bettes eine kleine schwarze Klemmlampe. Sie war an einem mintgrünen, nicht allzu dicken Buch mit hartem Einband befestigt. Diese Lampe war für uns das „Lompchen“ und von allergrößter Wichtigkeit beim abendlichen Ritual des Zubettgehens. Wir machten uns bettfertig, setzten uns vors Radio und hörten auf einem Sender der ehemaligen DDR von viel störendem Rauschen begleitet das Sandmännchen, schlüpften dann unter die Decke, der jeweilige Erwachsene, der da war, machte erst das kleine Lämpchen an und dann das große Licht aus, ich betete mein Kindergebet „Müde bin ich, geh zur Ruh‘ ....“, versicherte mich immer, dass das Lämpchen anblieb: „Blaift dat Lompchen un?“, und wenn das bejaht wurde, konnte ich mich dem Schlaf hingeben. Ein wunderbarer Ablauf, der mir Geborgenheit gab. Das Gefühl von Nähe und Vertrauen trug mich.
Manches Mal fragte ich mich morgens allerdings, wer denn das Lämpchen nachts ausmachte, wenn doch alle schliefen. Mein kindliches Denken reichte nicht aus, um den logischen Zusammenhang herzustellen. Also sagte ich mir, da ich ja jeden Abend zu Gott betete, konnte es nur Gott sein, der diese Aufgabe übernahm. Ich war mit dieser Erklärung sehr zufrieden. Es waren also das elektrische Licht des Lämpchens und der liebe Gott, die mich nachts behüteten.
Einmal nun war ich bei meiner Kusine in der Stadt und sollte zum ersten Mal in meinem jungen Leben auswärts nächtigen. Der Tag verlief harmonisch, es gab viel Neues zu sehen und zu erleben und abends war ich dementsprechend geschlaucht.
Nachdem wir nun das Pyjama anhatten und es Zeit fürs Bett war, blieb ich wohl wie angewurzelt stehen – man erzählte mir diese Geschichte später öfter, nicht ohne sich auf meine Kosten zu amüsieren – und fragte atemlos: „Wo ist euer Lämpchen?“
Erstaunen und Belustigung machten sich breit. Was ich denn meine, welches Lämpchen, es sei Zeit zum Schlafen, Licht gäbe es morgen wieder, jetzt mache man es aus, das sei nun mal so, man mache die Augen ja sowieso zu beim Schlafen usw.
Ich verstand das alles nicht. So war es doch nicht richtig.
Als ich anfing zu weinen und immer wieder das „Lompchen“ wollte, durfte ich erklären, was es damit bei uns zu Hause auf sich hatte. Auf Verständnis stieß ich nicht unbedingt. Es gab hier halt kein Lämpchen. Nur meine Kusine drückte sich an mich und hielt mich fest. Ein so großes Mädchen könne auch ohne Lämpchen schlafen, hieß es und damit basta. Ich sah an mir herunter. So groß war ich doch gar nicht. Ich reichte der Tante bis unter die Achsel.
Ich war unglücklich und verängstigt. Zudem sollte ich das Vaterunser beten – was war das denn nun wieder? – und musste auf mein geliebtes Kindergebet „Müde bin ich, geh zur Ruh‘, schließe meine Augen zu, Vater, lass die Augen dein über meinem Bette sein. Amen“ verzichten.
Was Gott wohl sagte, wenn ich mein Gebet nicht beten konnte? Würde er mich beschützen? Die Aufgabe, das elektrische Licht auszumachen, fiel ja heute für ihn weg. Hoffentlich kam er trotzdem vorbei. Wenigstens er, wenn schon der Schutz des Lämpchens ausfiel.
Ich schlüpfte also zitternd in einem nachtschwarzen Zimmer unter die Decke und umklammerte meine Kusine so fest, dass ich hinter ihr die Hände faltete. Diese körperliche Nähe gab mir nach und nach Ruhe und meine Zuversicht kehrte zurück. Es war zwar dunkel, aber es passierte nichts Schlimmes. Obwohl völlig übermüdet und matt, kam mir ein kleiner, mich stärkender Gedanke. Da meine Hände sowieso um meine Kusine herum wie im Gebet geschlossen waren, konnte ich ja auch, wenn auch leise, mein Gebet sprechen. Einen kleinen Teil meines abendlichen Rituals konnte ich erfüllen, was mich entspannte und Wärme durch meinen kleinen Körper fließen ließ. Meine Kusine, an deren Ohr ich mein Gebet flüsterte, wisperte, selbst schlaftrunken: „Wie schön das ist, bringst du es mir morgen bei?“
Es gibt viele kluge Ansichten und Aussagen zum Thema Licht, beginnend mit der Bibel über alltägliche Erfahrungen bis hin zu seiner wissenschaftlichen Erforschung oder auch bis zu spirituellem Umgang damit.
Auch wenn es eine Binsenweisheit ist: Ohne Licht können wir nicht leben. Und das Dunkel ist ein Teil davon.
Aber man kann freudig, beinahe triumphierend Gregor Brand zitieren: „Es sollte dem Licht ein Trost sein, dass die Schatten es nicht überleben werden“.
Sogar mein elektrisches kleines „Lompchen“ würde, wenn es denn könnte, mit einem Augenzwinkern diese Ansicht teilen.
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Bevor ich von unserem kleinen „Lompchen“ erzähle, möchte ich mich an die für mich wichtigen Lichtquellen erinnern – außer dem Tageslicht natürlich –, die meine frühen Jahre begleiteten und meine Gefühle mit prägten.
Solange ich zurückdenken kann, und das gelingt mir bis in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts, hatten wir elektrisches Licht. Der Sozialismus hat sich als gesellschaftlich-politisches System nicht bewährt, aber eine vorbildliche Gesundheitsversorgung gab es (ich erinnere mich an die vielen vorsorglich den Kindern verabreichten Impfungen) und natürlich elektrisches Licht bis nahezu ins kleinste abgelegene Dorf.
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Auch die Straßenlaternen im Dorf gaben mir Sicherheit. Es kam vor, dass ich die Zeit vergaß und mich von meiner Freundin aus zu spät auf den Heimweg machte, sodass es schon finster wurde. Also rannte ich von Laterne zu Laterne und holte jeweils in dem mich aufnehmenden Lichtkreis beruhigt Luft für den nächsten Sprint.
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Ein überaus heller Lichtstrahl fiel vom Flur auf den Steinfußboden zwischen den Betten. Seinen Widerschein konnte man an der Decke sehen und darin flackerten für mich heimwehgeplagtes, einsames Kind gruselige Figuren, die ich nur loswurde, wenn ich die Augen fest schloss. Als ob sich das Licht, sonst für mich immer schützend, in diesem Fall mit den Schatten verbündete und diese noch bedrohlicher erscheinen ließ.
Nun, es gab in meiner Kindheit ein besonderes Erlebnis das elektrische Licht betreffend.
Ich hatte, solang ich mich erinnere, am Kopfende meines Bettes eine kleine schwarze Klemmlampe. Sie war an einem mintgrünen, nicht allzu dicken Buch mit hartem Einband befestigt. Diese Lampe war für uns das „Lompchen“ und von allergrößter Wichtigkeit beim abendlichen Ritual des Zubettgehens. Wir machten uns bettfertig, setzten uns vors Radio und hörten auf einem Sender der ehemaligen DDR von viel störendem Rauschen begleitet das Sandmännchen, schlüpften dann unter die Decke, der jeweilige Erwachsene, der da war, machte erst das kleine Lämpchen an und dann das große Licht aus, ich betete mein Kindergebet „Müde bin ich, geh zur Ruh‘ ....“, versicherte mich immer, dass das Lämpchen anblieb: „Blaift dat Lompchen un?“, und wenn das bejaht wurde, konnte ich mich dem Schlaf hingeben. Ein wunderbarer Ablauf, der mir Geborgenheit gab. Das Gefühl von Nähe und Vertrauen trug mich.
Manches Mal fragte ich mich morgens allerdings, wer denn das Lämpchen nachts ausmachte, wenn doch alle schliefen. Mein kindliches Denken reichte nicht aus, um den logischen Zusammenhang herzustellen. Also sagte ich mir, da ich ja jeden Abend zu Gott betete, konnte es nur Gott sein, der diese Aufgabe übernahm. Ich war mit dieser Erklärung sehr zufrieden. Es waren also das elektrische Licht des Lämpchens und der liebe Gott, die mich nachts behüteten.
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Ich schlüpfte also zitternd in einem nachtschwarzen Zimmer unter die Decke und umklammerte meine Kusine so fest, dass ich hinter ihr die Hände faltete. Diese körperliche Nähe gab mir nach und nach Ruhe und meine Zuversicht kehrte zurück. Es war zwar dunkel, aber es passierte nichts Schlimmes. Obwohl völlig übermüdet und matt, kam mir ein kleiner, mich stärkender Gedanke. Da meine Hände sowieso um meine Kusine herum wie im Gebet geschlossen waren, konnte ich ja auch, wenn auch leise, mein Gebet sprechen. Einen kleinen Teil meines abendlichen Rituals konnte ich erfüllen, was mich entspannte und Wärme durch meinen kleinen Körper fließen ließ. Meine Kusine, an deren Ohr ich mein Gebet flüsterte, wisperte, selbst schlaftrunken: „Wie schön das ist, bringst du es mir morgen bei?“
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Auch wenn es eine Binsenweisheit ist: Ohne Licht können wir nicht leben. Und das Dunkel ist ein Teil davon.
Aber man kann freudig, beinahe triumphierend Gregor Brand zitieren: „Es sollte dem Licht ein Trost sein, dass die Schatten es nicht überleben werden“.
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Schlagwörter: Erzählung, Erinnerungen, Literatur
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