23. Juni 2021

Vortrag in München: Ingrid Schiel über die siebenbürgische Frauenbewegung

Am Donnerstag, dem 15. Juli, 19.00 Uhr, hält Dr. Ingrid Schiel im Haus des Deutschen Ostens (HDO) in München einen Vortrag zum Thema „Nobis Maxima Victoria – Unser der größte Sieg. Frauenweltbund zur Förderung internationaler Eintracht, Siebenbürgisch-Sächsische Sektion“. Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist erforderlich unter Telefon: (089) 449993-0 oder per E-Mail: poststelle[ät]hdo.bayern.de.
Emblem des Frauenweltbundes zur Förderung ...
Emblem des Frauenweltbundes zur Förderung internationaler Eintracht – dieser betrachtete Siebenbürgen als exemplarisches Wirkungsfeld.
Der Handlungsspielraum der Frauenbewegungen innerhalb der ethnischen Minderheiten Rumäniens war in der Zwischenkriegszeit durch den Staat und die jeweiligen politischen Selbstorganisationen vorgegeben. Einige Gruppierungen verfügten jedoch über Kontakte zur Internationalen Frauenbewegung, die bereits während der Epoche des österreichisch-ungarischen Ausgleichs zustande gekommen waren. Für die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg lässt sich eine starke Vernetzung und rege Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen und zum Teil noch jungen internationalen Organisationen ausmachen. Der internationale und transnationale Raum bot Entfaltungsmöglichkeiten und Tätigkeitsfelder, die es zu besetzen und zu behaupten galt. Auf der anderen Seite wurde die jeweilige Organisation durch die Zusammenarbeit in ihrer Tätigkeit und Wirksamkeit bestätigt. Auf der nationalen Ebene hatte dieser Effekt zur Folge, sich solcher Organisationen zu versichern – und diese wiederum versuchten, direkten Einfluss auf die Nationsbildungsprozesse vor Ort zu nehmen. Der 1915 gegründete Frauenweltbund zur Förderung internationaler Eintracht mit seinem Sitz in Genf war überzeugt, durch seine Erziehungsideale die Minderheitenproblematik im neu entstanden Großrumänien lösen zu können. Der Bund und seine internationalen Sektionen traten für eine Umformung der Nachkriegsgesellschaften und den weltweiten Frieden ein. Siebenbürgen diente als exemplarisches Wirkungsfeld, in dem der Erfolg der Erziehungsmethoden des Bundes gemessen werden konnte, die von Königin Maria unterstützt wurden. Ingrid Schiel führt in ihrem Vortrag aus, wie anhand des Frauenweltbundes zur Förderung internationaler Eintracht die Ideen der Internationalen Frauenbewegung nicht nur rezipiert, sondern aktiv weiter entwickelt wurden.

Dr. Ingrid Schiel, geboren 1974 in der Siebenbürger-Siedlung Oberhausen-Osterfeld, ist Historikerin und seit 2015 Geschäftsführerin des Siebenbürgen-Instituts an der Universität Heidelberg sowie Leiterin der Siebenbürgischen Bibliothek mit Archiv in Gundelsheim/Neckar. Sie promovierte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena zum Deutsch-Sächsischen Frauenbund für Siebenbürgen. Ihre wissenschaftliche Tätigkeit und Forschungsinteressen liegen in den Bereichen der Sozial- und Kulturgeschichte, Frauen- und Geschlechtergeschichte sowie den Regionen des südlichen Mitteleuropas.

Schlagwörter: Vortrag, München, HDO, Frauenbund, Siebenbürgen, Ingrid Schiel, Einladung

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