26. September 2021

Nationales Jugendorchester Rumäniens begeisterte im Konzerthaus in Berlin

Endlich, nach einjähriger coronabedingter Unterbrechung, fand das Festival „Young Euro Classic“ wieder statt. Das Festival wurde 2000 vom „Deutschen Freundeskreis europäischer Jugendorchester e.V.“ ins Leben gerufen und ist ein ganz besonderes Format für Jugendsinfonieorchester mit klassischem und zeitgenössischem Repertoire.
In der über 20-jährigen Geschichte ist es zu einer großen Plattform für die besten jungen Orchestermusikerinnen und -musiker aus der ganzen Welt gewachsen. In diesem Jahr fand es vom 30. Juli bis zum 15. August mit 20 Veranstaltungen statt, traditionsgemäß gestaltet auf hohem Niveau mit Künstlerinnen und Künstler aus einer Vielzahl von Ländern wie etwa Rumänien, Frankreich, Schweden und Österreich.

Obwohl die Geburt des Nationalen Jugendorchesters Rumäniens erst 13 Jahre zurückliegt, zählt es bereits zu einem der besten Orchester Rumäniens. Kenner meinen: sogar zu den besten überhaupt. Mit Standing Ovations bekundeten die Besucher des Konzerthauses im Herzen Berlins am 7. August ihre Begeisterung für die jungen Musikerinnen und Musiker zwischen 18 und 28 Jahren, die nicht vom Notenblatt stoisch abspielen, sondern mit Herzblut und sichtbarer Freude spielen, deren Funken zum Publikum überzuspringen und mitzureißen vermögen.
Dirigent Cristian Mandeal und das Nationale ...
Dirigent Cristian Mandeal und das Nationale Jugendorchester Rumäniens erhielten nach dem Konzert Standing Ovations des Publikums im Konzerthaus. Foto: der Verfasser
Ein Ausdruck der hohen Wertschätzung des Orchesters ist auch die mehrfache Einladung zum George Enescu-Festival in Bukarest und Gastspiele etwa in Rom, Paris und Wien sowie Istanbul, zudem zu Festivals im italienischen Ravello. Nicht zuletzt spricht für die hohe künstlerische Qualität dieses Jugendorchesters, dass es seit seiner ersten Teilnahme 2012 nunmehr das fünfte Mal am „Young Euro Classic“ teilnahm.

Gegründet wurde das Nationale Jugendorchester Rumäniens 2008 auf Initiative des Cellisten Marin Cazacu als künstlerisches und pädagogisches Programm mit dem Ziel, die talentiertesten jungen Musikerinnen und Musiker zu Instrumentalisten in einem Sinfonieorchester auf hohem Leistungsniveau zu fördern und auszubilden.

Die außerordentliche hohe Qualität basiert vor allem auf der systematischen Aufbauarbeit des international erfahrenen Dirigenten Cristian Mandeal (Jahrgang 1946) in Teamarbeit mit dem Orchestermanagement und Marin Cazacu. In deren Arbeitsmittelpunkt stehen nicht nur die Vermittlung des handwerklichen Könnens, sondern auch der Motivation und Begeisterung für die klassische Musik an alle im Orchester. Cristian Mandeal wirkte als Chefdirigent und Generalmusikdirektor der Bukarester Philharmonie, 1987 bis 2009. Ein Großteil der Sitze im Berliner Konzertsaal musste wegen den Abstandsregeln unbesetzt bleiben. Kurzerhand widmete die Festivalleitung deswegen einen Teil des Gendarmenmarktes vor dem Konzerthaus in eine Open-Air-Bühne um, wo Liebhaber sinfonischer Musik dank der Übertragung des Konzertes aus dem Saal auf einen riesigen Videobildschirm die Möglichkeit erhielten, am Konzertgeschehen live teilzunehmen – und zwar inmitten historischer Kulisse auf dem geschichtsträchtigen Gendarmenmarkt mit dem Deutschen und Französischen Dom sowie dem imposanten Konzerthaus im Blick. So ist es auch am 7. August abgelaufen, als das Nationale Jugendorchester Rumäniens live gastierte.

Zum Publikumsliebling des Konzertabends avancierte der 30-jährige Pianist Daniel Ciobanu, der virtuos und mit Professionalität brillierte. Für die großartige Gesamtleistung des Nationalen Jugendorchesters Rumäniens unter dem Dirigenten Cristian Mandeal bedanke sich das Publikum mit Standig Ovations und Bravo-Rufen. Nach mehreren Zugaben dann der Abschied, aber mit der Gewissheit auf ein Wiedersehen. La revedere!

Berndt Brussig

Schlagwörter: Musik, Rumänien, Jugendorchester, Berlin, Konzert

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