3. November 2024

Irtel-Nachmittag und Konzert der Līdertrun in Nürnberg

Auf Schloss Horneck wird das Andenken an den Musikpädagogen, Musiker und Komponisten Ernst Irtel (1917-2003) hochgehalten. So war es folgerichtig, dass eine Gruppe von Künstlern und Weggefährten am 8. Juli 2023, also auf den Tag genau 20 Jahre nach Irtels Tod, in den Festsaal des Schlosses zu einer Gedenkveranstaltung einlud. Dieses vom Siebenbürgischen Kulturzentrum „Schloss Horneck“ veranstaltete Konzert wird in der gleichen Besetzung (außer dem Vortrag von Prof. Walter Hutter) am Sonntag, den 10. November, um 15.00 Uhr, in Nürnberg, im Haus der Heimat, Imbuschstraße 1, (direkt an der Endstation U1 Langwasser Süd), noch einmal aufgeführt.
Ernst Irtel, der siebenbürgische Musikpädagoge, ...
Ernst Irtel, der siebenbürgische Musikpädagoge, Musiker und Komponist, steht im Mittelpunkt eines Konzertes, das von siebenbürgischen Künstlern, Verwandten und Weggefährten in Nürnberg aufgeführt wird. Foto: Familienbesitz
Irtel, Jahrgang 1917, wirkte nach seinem Musikstudium an der Klausenburger Musikakademie als Musiklehrer und Chorleiter zuerst in seiner Heimatstadt Mühlbach, danach in Hermannstadt, Schäßburg und Mediasch. Nach seiner Aussiedlung nach Deutschland lebte er bis zu seinem Tod 2003 im damaligen siebenbürgischen Altenheim auf Schloss Horneck. Im Mittelpunkt der Veranstaltung in Nürnberg stehen seine Kompositionen und seine Beschäftigung mit dem siebenbürgischen Wunderkind Carl Filtsch.

Christian Duca, ein Neffe Irtels, wird den Lebensweg seines Onkels mit bisher teilweise unveröffentlichten Fotos und Dokumenten nachzeichnen.

Der Star des Abends ist die Koloratursopranistin Marlene Mild, geboren in Mediasch, heute auf den großen Opernbühnen Deutschlands zu Hause. Sie erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, z.B. „Stern des Jahres 2007“ der Abendzeitung Nürnberg. Konzerte mit Werken von Mozart (c-moll Messe) und Orff (Carmina Burana) führten sie nach Frankreich, Spanien und in die Schweiz. In Nürnberg wird sie einige von Irtels Kunstliedern vortragen, die er bei der Uraufführung 1997 speziell für sie bearbeitet hatte.

Auf dem Programm steht auch der ehemalige Solo-Cellist der Staatsphilharmonie Hermannstadt Georg Ongert. Nach seiner Ausreise 1984 arbeitete er in verschiedenen Orchestern und feierte Erfolge als Mitglied der Albrecht-Dürer-Symphoniker, des Eybler-Trios, des Soirée-Trios und der Pocket Opera Nürnberg. Mit dem Esterhazy-Quartett Nürnberg ging er auf internationale Konzertreisen, u.a. nach China.

Begleitet werden sowohl Marlene Mild als auch Georg Ongert von Angela Seiwerth. Die Pianistin stammt, wie Ernst Irtel, aus Mühlbach. Sie ist Absolventin der Klausenburger Musikhochschule und war an dem Hermannstädter Musikgymnasium und danach an der Jugendmusikschule Zollernalb als Klavierlehrerin tätig. Eine langjährige kammermusikalische Tätigkeit, die unter Ernst Irtels Anleitung begann, sowie Korrepetition bei mehreren Opernproduktionen runden ihr musikalisches Wirken ab.

Ernst Irtel hat jedoch nicht nur als Komponist Bleibendes hinterlassen, sondern auch als Musikhistoriker. Mit dem Buch „Der junge siebenbürgische Musiker Carl Filtsch“ sorgte er dafür, dass das „siebenbürgische Wunderkind“ dem Vergessen entrissen wurde. Der musikalische Autodidakt Rolf Binder wird eine Romanze und eine Barcarole des Chopin-Schülers Filtsch spielen.

Nach der Pause folgt ein Auftritt des Ensembles „De Līdertrun“. Karl Heinz Piringer, Hans Seiwerth und Michael Gewölb werden unter Mitwirkung von Angela Seiwerth siebenbürgisch-sächsische Volkslieder in eigener Bearbeitung singen. Das Konzept des Abends hat Hans Seiwerth, in Siebenbürgen Lehrer am Brukenthal-Lyzeum Hermannstadt erarbeitet, für die Moderation sorgt seine ehemalige Brukenthal-Kollegin Margrit Csiky. Dieses Projekt wird vom Nürnberger Kulturbeirat zugewanderter Deutscher und vom Haus der Heimat Nürnberg gefördert. Der Eintritt ist frei.

Margrit Csiky

Schlagwörter: Irtel, Lidertrun, Nürnberg, Musik

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