7. Dezember 2024
Großes Interesse am Bockeln/Workshop in Ingolstadt
Am 9. November fand in Ingolstadt ein Bockelseminar statt, organisiert von der Kreisgruppe Ingolstadt und geleitet von der erfahrenen Referentin Dagmar Kenzel. Sie führte die zwölf Teilnehmerinnen, die aus Heilbronn, Biberach, Nürnberg, Pforzheim, München und Ingolstadt angereist waren, in die Grundlagen und Kunst des Bockelns, in Stolzenburg auch Heallen genannt ein, einem alten Brauch, der besondere Geschicklichkeit und ein gutes Auge für Details erfordert.
Sie erklärte die historischen Hintergründe dieser Kunstform und ging auf deren Bedeutung für die Stolzenburger Gemeinschaft ein. Die Teilnehmer hatten die Gelegenheit, die Techniken unter fachkundiger Anleitung selbst auszuprobieren und praktische Fertigkeiten an fünf Models zu erlernen. Sehr hilfreich hat sich hierbei die Dokumentation im Heimatbuch „Kirchen- und Festtracht von Stolzenburg“ von Elisabeth Kanz und Otmar Rothbächer (siehe auch https://stolzenburger.de/stolzenburg-in-siebenbuergen/trachten-3/) erwiesen.
Frau Kenzel führte in die grundlegenden Techniken des Bockelns ein und legte dabei den Fokus auf den richtigen Aufbau des traditionellen Kopfschmucks. Schritt für Schritt erläuterte sie den Unterbau, beginnend mit den sogenannten Schlofhaiwken, die als Basis für die weitere Gestaltung dienen. Diese wurden sorgfältig befestigt und bildeten die Grundlage für die nächsten Schritte.
Darauf folgten die Quautschhaiwken. Dabei war es wichtig, jedes Element immer wieder mit einem Band festzubinden, um die Stabilität und Form des Kopfschmucks zu gewährleisten. Ein wesentlicher Aspekt war dabei das Maß aller Dinge: Dreifingerbreite vom Haaransatz bis zum Zopf sowie vom Zopf bis zur Quautsch. Diese präzisen Abstände sorgten für ein harmonisches und traditionell korrektes Erscheinungsbild.
Neben dem Unter- und Überband wurde auch das Haubenband sorgfältig in den Kopfschmuck eingearbeitet. Diese Bänder spielten eine entscheidende Rolle, um die verschiedenen Elemente des Bockelns sicher zu fixieren und das typische Erscheinungsbild zu bewahren. Zum Abschluss wurde der Bockelschleier kunstvoll um den Kopf gelegt, was dem Kopfschmuck den finalen Schliff verlieh und die traditionelle Schönheit dieser Kunstform unterstrich. Zum Schluss wurden die Bockelnadeln gesteckt. Es müssen mindestens vier bis sechs dicke, vier Zwecknadeln, vier krumme Nadeln und eine Brosche sein.
Dagmar Kenzel verdeutlichte die historischen Hintergründe und Traditionen, die mit dem spezifisch sächsischen Brauch des Bockelns verbunden sind, während die Teilnehmer gleichzeitig die Möglichkeit hatten, die Techniken eigenhändig auszuprobieren und zu üben. Die detaillierten Anweisungen und die geduldige Unterstützung durch die Referentin halfen den Teilnehmern, sich mit Materialien wie dem Tschurieltchen, dem Bockelschleier auseinanderzusetzen und sich die anspruchsvollen Techniken des Bockelns anzueignen.
Dank der guten Organisation und der engagierten Teilnahme war die Veranstaltung ein voller Erfolg. Abschließend tauschten sich die Teilnehmerinnen nicht nur über die erlernten Techniken aus, sondern teilten auch neue Ideen und kreative Ansätze miteinander. Die positive Resonanz auf die Veranstaltung lässt darauf schließen, dass die Kunst des Bockelns auch in Zukunft auf reges Interesse stoßen wird. So kann „der Kunstgeschichte ein lebendiges Stück deutschen Mittelalters bewahrt“ werden, wie der Wochenkalender 1983 über die „gebockelten Sächsinnen“ schrieb.
Frau Kenzel führte in die grundlegenden Techniken des Bockelns ein und legte dabei den Fokus auf den richtigen Aufbau des traditionellen Kopfschmucks. Schritt für Schritt erläuterte sie den Unterbau, beginnend mit den sogenannten Schlofhaiwken, die als Basis für die weitere Gestaltung dienen. Diese wurden sorgfältig befestigt und bildeten die Grundlage für die nächsten Schritte.
Darauf folgten die Quautschhaiwken. Dabei war es wichtig, jedes Element immer wieder mit einem Band festzubinden, um die Stabilität und Form des Kopfschmucks zu gewährleisten. Ein wesentlicher Aspekt war dabei das Maß aller Dinge: Dreifingerbreite vom Haaransatz bis zum Zopf sowie vom Zopf bis zur Quautsch. Diese präzisen Abstände sorgten für ein harmonisches und traditionell korrektes Erscheinungsbild.
Neben dem Unter- und Überband wurde auch das Haubenband sorgfältig in den Kopfschmuck eingearbeitet. Diese Bänder spielten eine entscheidende Rolle, um die verschiedenen Elemente des Bockelns sicher zu fixieren und das typische Erscheinungsbild zu bewahren. Zum Abschluss wurde der Bockelschleier kunstvoll um den Kopf gelegt, was dem Kopfschmuck den finalen Schliff verlieh und die traditionelle Schönheit dieser Kunstform unterstrich. Zum Schluss wurden die Bockelnadeln gesteckt. Es müssen mindestens vier bis sechs dicke, vier Zwecknadeln, vier krumme Nadeln und eine Brosche sein.
Dagmar Kenzel verdeutlichte die historischen Hintergründe und Traditionen, die mit dem spezifisch sächsischen Brauch des Bockelns verbunden sind, während die Teilnehmer gleichzeitig die Möglichkeit hatten, die Techniken eigenhändig auszuprobieren und zu üben. Die detaillierten Anweisungen und die geduldige Unterstützung durch die Referentin halfen den Teilnehmern, sich mit Materialien wie dem Tschurieltchen, dem Bockelschleier auseinanderzusetzen und sich die anspruchsvollen Techniken des Bockelns anzueignen.
Dank der guten Organisation und der engagierten Teilnahme war die Veranstaltung ein voller Erfolg. Abschließend tauschten sich die Teilnehmerinnen nicht nur über die erlernten Techniken aus, sondern teilten auch neue Ideen und kreative Ansätze miteinander. Die positive Resonanz auf die Veranstaltung lässt darauf schließen, dass die Kunst des Bockelns auch in Zukunft auf reges Interesse stoßen wird. So kann „der Kunstgeschichte ein lebendiges Stück deutschen Mittelalters bewahrt“ werden, wie der Wochenkalender 1983 über die „gebockelten Sächsinnen“ schrieb.
Ingrid Mattes
Schlagwörter: Workshop, Trachten, Bockeln
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