31. August 2025

Alexandra Vassilikian stellt in Bukarest aus

Große Ehre wurde der mittlerweile europaweit bekannten Künstlerin und Weltbürgerin Alexandra Vassilikian zuteil, als sie gebeten wurde, einer Einladung durch die armenische Künstlergemeinschaft Rumäniens zu folgen und eine Einzelausstellung in Bukarest auszurichten. Die Eröffnung fand am 21. August im Nationalen Bauernmuseum Rumäniens in Bukarest, Șoseaua D. Kiseleff Nr. 3, statt. Die Ausstellung läuft bis zum 14. September.
Ausstellungseröffnung in Bukarest, von links: ...
Ausstellungseröffnung in Bukarest, von links: Petre Lucaci, Präsident der Bildhauervereinigung; Dr. Virgil Nițulescu, Direktor des Bauernmuseums; Alexandra Vassilikian, die Künstlerin; Ilaria Demetrescu, die Kuratorin; Varujan Vosganian, Präsident der Armenischen Vereinigung Rumäniens und des Schriftstellerverbandes Rumäniens.
Erst 2023 stellte Vassilikian in Kronstadt im Rahmen der „Blauen Biennale“ im historischen Weißen Turm eine erfolgreiche Präsentation unter dem Titel „Îngerii mâniei“ („Die Engel des Zorns“) aus. Die nun eröffnete Ausstellung in Bukarest ist sozusagen die thematisch erweiterte Folge der Kronstädter Ausstellung.

Plakat der Ausstellung im Nationalen Bauernmuseum ...
Plakat der Ausstellung im Nationalen Bauernmuseum in Bukarest
Vassilikian wurde 1946 in Bukarest als Tochter einer deutschstämmigen Mutter und eines armenischen Vaters geboren. Sie beendete ebenda das Gymnasium und 1971 erfolgreich ihr Studium an der Akademie der Bildenden Künste in der Hauptstadt Rumäniens. Es folgten lehrreiche Jahre in Kronstadt unter namhaften Professorinnen und Professoren (auch der kürzlich verstorbene Grafiker und Maler Kaspar Teutsch gehörte zu ihren Kunstlehrern). Dank eines Stipendiums hatte sie bald die Gelegenheit als Gastkünstlerin der Calouste-Gulbengian-Stiftung in Portugal ihr Handwerk zu bereichern. Vassilikian kehrte nicht mehr nach Rumänien zurück, reiste nach Frankreich, fasste Fuß in Paris, wo sie alsbald französische Staatsbürgerin wurde. Als Anerkennung ihres Schaffens wurde ihr daselbst vom Staat eine Wohnung mit Atelier in einem Haus für Künstler zur Verfügung gestellt, wo sie heute noch viele Monate im Jahr lebt und arbeitet.

Parallel zu Paris lebt die Künstlerin in Klimach, in der Nähe von Augsburg, wo ihr ein Ehepaar dauerhaft vor vielen Jahren ein großes Atelier mit Wohnmöglichkeit in dessen Schloss zur Verfügung gestellt hat. In der Region ist sie allgegenwärtig mit zahlreichen Ausstellungen und kann sich rühmen, viele Auszeichnungen entgegengenommen zu haben. Vassilikians künstlerisches Schaffen zielt dahin, intrinsische Merkmale der Menschheit von deren Existenzbeginn an widerzuspiegeln. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass ihre Arbeiten aktuell sind wie nie zuvor!
Starke Medienpräsenz bei der ...
Starke Medienpräsenz bei der Ausstellungseröffnung im Nationalen Bauernmuseum in Bukarest.
Indem sie in ihren Werken die katastrophalen Folgen von Kriegen dezent, aber deutlich aufzeigt – ein Thema, das sie seit Jahren verinnerlicht hat –, erklären sich die düsteren Farben der einige Meter langen Leinwände, die Teile des Bodens bedecken, selbstredend. Das hineingestreute Rot, welches im Moment als Hoffnungsschimmer wirkt und fast wohltut, vergegenwärtigt jedoch das in die Erdschichten über Jahrtausende hinweg vergossene Blut der Kriegsopfer.

„Aus der Nacht der Erde“, wie der Untertitel der Expo lautet, ist ein Raumkonzept entstanden, in welches die zahlreich erschienenen Besucherinnen und Besucher der außergewöhnlichen Vernissage von Alexandra Vassilikian eintauchen und ihren Gedanken und Gefühlen zum gegebenen Thema freien Lauf lassen können. Und zwangsläufig müssen.

Antje Krauss-Berberich

Schlagwörter: Ausstellung, Vassilikian, Bukarest

Bewerten:

6 Bewertungen: o

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.