25. April 2006

Eckart Schlandt erfreute Orgelmusikliebhaber in Fürth und Erlangen

Eckart Schlandt, der bekannte siebenbürgische Kirchenmusiker, Organist an der Schwarzen Kirche in Kronstadt, gestaltete am 1. April ein Orgelkonzert mit Werken deutscher und österreichischer Komponisten in der St.-Paulskirche in Fürth.
Majestätisch voll erklang anfangs Johann Sebastian Bachs Präludium und Fuge in h-moll und versetzte alle Anwesenden in der schönen Kirche in Festtagsstimmung. Nachdem dieses wahre Meisterwerk des großen Thomaskantors in h-moll, der Gebetstonart, passend zur Passionszeit, verklungen war, begrüßte Pfarrer Hans-Jürgen Johnke die Anwesenden und unterstrich: „Wir freuen uns alle sehr darüber, dass Herr Schlandt unsere Orgel so schön zum Klingen bringt. Es ist eine wunderbare Einstimmung in der Leidenszeit auf das kommende Osterfest.“ Nachdem der Organist sein Programm kurz vorgestellt hatte, spielte er: „O Lamm Gottes“ von Johann Pachelbel, dem Tonmeister, der lange in Nürnberg gewirkt hatte. Ein Werk voller Wohlklang, und trotzdem mit schmerzlichem Hintergrund, ebenfalls der Passionszeit angepasst. Es folgte: „Präludium und Doppelfuge f-moll“ von Johann Ludwig Krebs, dem wohl bedeutendsten Schüler Bachs. Diese Komposition zeigt Krebs als glänzenden, virtuosen Meister, Schlandt spielte sie meisterhaft. Es folgte vom Komponisten des Jahres, Wolfgang Amadeus Mozart, dessen „Adagio und Fuge c-moll“. Das für zwei Tasteninstrumente geschriebene Musikstück wurde vom Organisten allein auf der Orgel beeindruckend vorgetragen. Von Max Reger kam die „Passion“ zu Gehör, in welcher Fragmente des Chorals „Herzliebster Jesu, was hast Du verbrochen?“ zu hören waren. Sigfrid Karg-Elert war während des Konzertes mit drei Passionswerken vertreten: „Herzlich lieb hab ich dich, o Herr“, „Cruzifixus“ und „Canzona a-moll“. Es erklangen dabei teils düstere, teils ätherische Harmonien. Zum Abschluss spielte der Organist die Partita „Jesu deine Passion“ von J. Weyrauch. Die Klänge dieser Musik versetzten die Zuhörer mitten ins grausigste Geschehen des Leidens und des Sterbens Jesu. Mit dankbarem Beifall verabschiedete sich das Fürther Publikum vom Interpreten.

Ein völlig anderes Programm interpretierte Eckart Schlandt am Palmsonntag, dem 9. April, in der Thomaskirche Erlangen. Nach der herzlichen Begrüßung der Anwesenden durch Pfarrer Jörg Gunzenheimer, der zugleich für die passende Stimmung dankte, die uns in die Karwoche einführt, gab es auch hier Jubiläumskomponisten wie Johann Pachelbel (1653-1706) und Wolfgang Amadeus Mozart, zu denen sich noch Robert Schumann (1810-1856) gesellte.

Mozart war mit „Andante und Fuge“ aus der Violinsonate (mit der unvollendeten Fuge), eine erbauliche Komposition, welche die Hörer erfreute, vertreten, Johann Sebastian Bach mit dem großen dreiteiligen Choralvorspiel „O Lamm Gottes unschuldig“. Vom siebenbürgischen Komponisten Sigismund Toduta hörten wir eine interessante Passacaglia in Erstaufführung einfühlsam interpretiert. Als abschließendes Werk dieses stimmungsvollen Orgelabends war die Fuge in G-Dur aus der Pastoralsonate von Joseph Gabriel Rheinberger zu hören, Dur-Klänge als verheißungsvoller Hinweis auf das kommende Auferstehungsfest. Damit verabschiedete sich Eckart Schlandt von der Gemeinde der Thomaskirche Erlangen, der Partnerkirche der Honterusgemeinde in Kronstadt.

Rosel Potoradi

Schlagwörter: Musik, Konzert

Bewerten:

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.