Tasso Marchini (22.6.1907, Belgrad - 19.10.1936 Arco/Trento) hat sich als eines der begabtesten, vielseitigsten Talente unter den Malern der Nagybánya (Frauenbach, Baia Mare) Künstlerkolonie profiliert. Der Sohn eines italienischen Ingenieurs kommt als zehnjähriger Junge zu Pflegeeltern nach Siebenbürgen, das zu seiner zweiten Heimat wird. Nach dem Studium an der Kunsthochschule in Klausenburg kommen vor allem die Sommeraufenthalte in der Frauenbacher Künstlerkolonie Marchinis ausgeprägten zeichnerischen Begabung und seiner Fähigkeit entgegen, ein Bild in flächigen, in kräftiger Farbigkeit gehaltenen Formeinheiten zu gestalten.

Tasso Marchini: Bildnis des Malers Antal Andor Fülöp, 1933, Öl auf Leinwand, 71 x 61 cm, Sammlung Dr. Josef Böhm, Freiberg/Sachsen

Die regelmäßige Ausstellungstätigkeit in Klausenburg, Bukarest und Temeswar, die Kontakte zur rumänischen Avantgarde sowie seine kunsttheoretische Journalistenarbeit machen ihn zu einem der aktivsten Mitstreiter der kunsterneuernden Bewegung in Nordsiebenbürgen.

Der hier porträtierete Klausenburger Maler Antal Andor Fülöp (1908 - 1979) gehörte zu dem engsten Freundeskreis Tasso Marchinis.

Das Bild gehört zur Ausstellung "Ausbruch aus der Tradition - Malerei der siebenbürgischen Moderne" im Museum im Kleihues-Bau in Kornwestheim, Stuttgarter Straße 93, die bis Anfang Oktober, jeweils freitags bis sonntags zwischen 11.00 und 18.00 Uhr, zu besichtigen ist. Gruppen können Führungen auch an weiteren Wochentagen über die Telefonanschlüsse (0 71 54) 202-496 (Museumsleitung) und (0 71 54) 202-498 (Sekretariat) vereinbaren.