22. November 2006

Siebenbürgen-Institut plant Projekte 2007

Das Siebenbürgen-Institut in Gundelsheim plant für 2007 vielseitige wissenschaftliche Projekte, und das obwohl die personelle und finanzielle Situation auf Schloss Horneck angespannt bleibt. Erörtert wurden die Vorhaben in einer Sitzung des Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturrates e. V., des Trägers des Siebenbürgen-Instituts mit Siebenbürgischer Bibliothek und Archiv, in einer Sitzung am 3. November in Gundelsheim.
Im kommenden Jahr veranstaltet das Siebenbürgen-Institut sowohl ein Doktorandenkolloquium als auch die 22. Siebenbürgische Akademiewoche in München. In der Kulturhaupstadt ist für September 2007 die Tagung „Hermannstadt – ein Zentrum in Randlage“ geplant. Das Institut setzt die Arbeit am „Schriftsteller-Lexikon“ (mit dem Band S) fort, veröffentlicht Band VIII des „Urkundenbuches“ (1487-1495), Band V der „Quellen Hermannstadts“ und Band X der „Quellen Kronstadts“ (mit den Matrikeln der Honterusschule bis ca. 1700). Zudem soll das Buch „Lateinische Inschriften in sächsischen Kirchen“ aus dem Rumänischen übersetzt werden. Die Bibliothek wird weitere antiquarische Bestände und Archivalien ankaufen sowie die EDV-mäßige Erfassung der Bestände und die Vernetzung mit anderen Bibliotheken fortführen.
Hatto Scheiner (Mitte) würdigte Dr. Günther Tontsch (links) und Martin Guist mit Urkunden.
Hatto Scheiner (Mitte) würdigte Dr. Günther Tontsch (links) und Martin Guist mit Urkunden.


Über die langfristige Förderung haben auch Beirat und Vorstand der Stiftung Siebenbürgische Bibliothek beraten. Die Jahressitzung der beiden Gremien fand am 5. November ebenfalls in Gundelsheim statt. Ziel dieser Stiftung ist, die Funktionsfähigkeit von Institut und Bibliothek aufrecht zu erhalten, wenn die Förderung durch andere Institutionen nicht mehr ausreichen sollte.

Die Siebenbürgische Bibliothek will sich in der Öffentlichkeit verstärkt als Ort des aktiven Schaffens präsentieren. Bibliothek und Archiv sind nicht nur die Hüter alter Schätze, sondern auf Schloss Horneck werden laufend Dokumente, Bücher, Fotos, Abhandlungen, wissenschaftliche Aufsätze, genealogische Forschungsergebnisse usw. zur Aufbewahrung abgegeben. Alle diese Gegenstände, jährlich bis zu 10 000, müssen gesichtet, sortiert, katalogisiert, in die EDV aufgenommen und eingelagert werden. Bibliothek und Archiv sind also keine stillen, dunklen, verstaubten Lagerräume, sondern Orte aktiven Schaffens. Hierzu tragen der Publikumsverkehr, die Fernleihe, die Abstimmung mit anderen Bibliotheken und die Recherche maßgeblich bei. Wertvolle Stücke sollen mit einer neuen Digitalkamera fotografiert und in verschiedenen Publikationen einem breiten Publikum vorgestellt werden.

Durch eine bessere Öffentlichkeitsarbeit will man das nötige Stiftungskapital aufbauen. Sobald die Vorhaben bekannt sind, wächst auch die Bereitschaft potentieller Spender, sich dafür einzusetzen. Deshalb soll die Arbeit des Instituts und insbesondere die der Bibliothek öfter in der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Drei verdiente Gründer der Stiftung Siebenbürgische Bibliothek wurden durch Urkunden geehrt: Balduin Herter als Motor der Gründung, Dr. Roswitha und Martin Guist als Stifter des Gründungskapitals und Dr. Günther H. Tontsch als Verfasser der Satzung und Rechtsberater bei der Gründung. Am Nachmittag tagte zudem der Verein Freunde und Förderer der Siebenbürgischen Bibliothek, wobei nach der Jahresversammlung mit den Regularien der 80. Geburtstag des Gründungsvorsitzenden und langjährigen Bibilotheksleiters Balduin Herter nachgefeiert wurde. Würdigende Worte sprachen dabei Prof. Dr. Konrad Gündisch, Prof. Dr. Andreas Möckel, Prof. Dr. D. Paul Philippi und Dr. Christian Phleps.

Die anhaltend schlechte personelle Ausstattung der Bibliothek und des Instituts führt zu großen Engpässen, und die Bibliothek kann nur verkürzte Öffnungszeiten anbieten. Auch Nachfragen können nicht tagesaktuell beantwortet werden. Das Institut bittet um Nachsicht. Eine Verbesserung ist erst in Sicht, wenn die Erträge der Stiftung die Anstellung von hauptamtlichem Personal ermöglichen. Helfen Sie dabei mit! Bankverbindung: Stiftung Siebenbürgische Bibliothek, Kontonummer 211029013, Volksbank Oberberg eG, Bankleitzahl 384 621 35.

Hatto Scheiner


Schlagwörter: Siebenbürgen-Institut

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