11. August 2007
Preis der Cologne-Fine-Art geht an Kronstädter Zwillinge Gert und Uwe Tobias
Gert und Uwe Tobias erhalten den Cologne-Fine-Art-Preis der diesjährigen Kölner Kunstmesse. Die in Kronstadt geborenen Künstlerzwillinge haben sich laut Jury besonders um eine Wiederbelebung des Holzschnitts verdient gemacht. Die Verleihung des mit 10 000 Euro dotierten Preises findet im Rahmen der Vernissage zur Cologne Fine Art am 30. Oktober statt.
Die „kraftvolle und unbekümmerte Verquickung von Traditionellem und Aktuellem“ habe die Künstler zu zeitgenössischen Erneuerern des Holzdrucks gemacht, begründete die Jury ihre Entscheidung. „Dieser Preis bedeutet uns sehr viel“, kommentierte Uwe Tobias das Ereignis im Gespräch mit der Siebenbürgischen Zeitung. Im Hinblick auf die vorangegangenen Preisträger sei es eine besondere Ehre und Auszeichnung, in diese Reihe aufgenommen zu werden. In diesem Jahr wurde den Künstlern bereits der von der VG Bild-Kunst gestiftete und mit 25 000 Euro dotierte HAP-Grieshaber-Preis zuerkannt.
Mit dem Cologne-Fine-Art-Preis zeichnen die Keolnmesse und der Bundesverband Deutscher Galerien und Editeure alljährlich Künstler aus, in deren Oeuvre das Prinzip der Serialität und Vervielfältigung sowohl in technischer als auch in ästhetischer Hinsicht eine zentrale Rolle spielt. Im vergangenen Jahr ging der renommierte Kunstpreis an Dieter Krieg (posthum).
Die heute in Köln lebenden und arbeitenden Künstler Gert und Uwe Tobias sind 1973 in Kronstadt geboren. Die Familie (die Eltern Reinhard und Brigitte, geb. Wagner stammen aus Neustadt bei Kronstadt) übersiedelte 1985 in die Bundesrepublik, nach Rüsselsheim. Bis 2002 studierten die Brüder an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig bei Walter Dahn. Ihre Werke präsentierten sie in Einzelausstellungen in Köln, Brüssel, in Los Angeles und Athen. Die Galerie für Zeitgenössische Kunst des Brukenthalmuseums in Hermannstadt zeigte im Juli diesen Jahres im Rahmen des Kulturhauptstadtprogramms Holzschnitte und Schreibmaschinenarbeiten von Gert und Uwe Tobias.
Mit dem Cologne-Fine-Art-Preis zeichnen die Keolnmesse und der Bundesverband Deutscher Galerien und Editeure alljährlich Künstler aus, in deren Oeuvre das Prinzip der Serialität und Vervielfältigung sowohl in technischer als auch in ästhetischer Hinsicht eine zentrale Rolle spielt. Im vergangenen Jahr ging der renommierte Kunstpreis an Dieter Krieg (posthum).
Siebenbürgisch inspirierte Bildwelt
Der Holzschnitt ist das bevorzugte Medium der beiden Künstler, neben Schreibmaschinenzeichnungen, Mischtechniken, Keramiken und Skulpturen. Thematisch kreisen ihre Arbeiten um kulturelle Identität, um das Spezifische ihrer siebenbürgischen Herkunft. „Die Bildwelt von Gert und Uwe Tobias“, schreibt der renommierte Kunsthistoriker Georg Elben (anlässlich einer Werkschau 2004 in Köln), „bezieht sich auf Siebenbürgen, (...) Erinnerungen an Brauchtum, Folklore und Tradition: Ornamente von alten Trachten, ein Maibaum mit bunten Bändern, eine Glocke, eine Kirche, Sterne, fantastische Wappen, Trompeten für die Blasmusik und die historisch-mythische Figur Dracula stammen aus einem medial transformierten Transsylvanien. Ihre Kindheit am Rande der Karpaten in einer Gegend von Rumänien, wo ein auf deutsche Ursprünge zurück gehender Dialekt gesprochen wird, bildet den langsam schwächer werdenden Hintergrund für ihre Arbeit. In ihren Zeichnungen beschäftigen sich die Künstler mit historischen Bildtraditionen, sie entwickeln Objekte, die Assoziationen zum Beispiel an eine Lampe oder einen Lüster auslösen, jedoch bei der ausprobierenden Suche nach einer neuen Form für einen Maibaum entstanden. Auch bei den bildhaften Zeichnungen wie bei der vielteiligen und sehr großformatigen Serie von Holzschnitten (bis 150 x 280 cm) sind folkloristische Motive Auslöser für ihr Interesse, inhaltlich und formal zu einem erweiterten Themenkreis vorzustoßen.“Die heute in Köln lebenden und arbeitenden Künstler Gert und Uwe Tobias sind 1973 in Kronstadt geboren. Die Familie (die Eltern Reinhard und Brigitte, geb. Wagner stammen aus Neustadt bei Kronstadt) übersiedelte 1985 in die Bundesrepublik, nach Rüsselsheim. Bis 2002 studierten die Brüder an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig bei Walter Dahn. Ihre Werke präsentierten sie in Einzelausstellungen in Köln, Brüssel, in Los Angeles und Athen. Die Galerie für Zeitgenössische Kunst des Brukenthalmuseums in Hermannstadt zeigte im Juli diesen Jahres im Rahmen des Kulturhauptstadtprogramms Holzschnitte und Schreibmaschinenarbeiten von Gert und Uwe Tobias.
Christian Schoger
Schlagwörter: Künstler, Kronstadt, Preis
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