16. Januar 2008

Siebenbürgische Geschichte korrekt dargestellt

Zum ersten Mal ist Heldsdorf Thema eines zweisprachigen Bildbandes, der die Ge­schichte der Burzenländer Großgemeinde darstellt. Die siebenbürgisch-sächsische Geschichte wird dabei korrekt dokumentiert. Es zeichnet sich als Trend ab, dass sich die jüngere Generation der heutigen Mehrheitsbevölkerung für unsere Geschichte interessiert und damit identifiziert.
Im Vorwort schreibt Bürgermeister Ioan Gâr­bacea: „Die Vorstellung der Geschichte von Heldsdorf bietet uns sowohl die Freude, das frühere Leben der Ortschaft nachzuvollziehen, als auch das Bewusstsein, dass auch unsere heutige Gegenwart dereinst Geschichte sein wird. Das Buch soll nicht nur ein Familienalbum für die Einwohner Heldsdorfs sein und ein Andenken für die Freunde und Besucher unserer Ortschaft, sondern auch eine Einladung an die Leser, am heutigen Leben der Gemeinde teilzunehmen.“

Der Band wurde von einem Kollektiv junger Historiker zusammengestellt, den deutschen Text hat Gernot Nussbächer konzipiert. Das Buch ist in drei Teile gegliedert. Der erste Teil beinhal­tet eine Chronologie der wichtigsten Ereignisse aus der Geschichte Heldsdorfs seit der ersten urkundlichen Erwähnung 1337 bis in die Gegen­wart und basiert teilweise auf der Heldsdorfer Kurzchronik von Karl-Heinz Brenndörfer. Zu­sätzlich werden bislang weniger bekannte Daten insbesondere über den Nachbarort Neudorf vermittelt, der verwaltungsmäßig zu Heldsdorf gehört. Die geschichtlichen Fakten werden korrekt wiedergegeben, die Zeiten der Geschichts­klitterung, wie sie im Kommunismus üblich war, sind offenbar überwunden.
Der zweite Teil zeigt frühere Ansichten von Heldsdorf, vorwiegend alte Postkarten. Doku­mentiert werden überwiegend von Sachsen errichtete Gemeinschaftsbauten, wobei Kirche, Kirchenburg und der Flügelaltar ausführlich gezeigt werden. Auch hier sind kaum bekannte Bilder aus Neudorf zu sehen. Da­zwischen sind Kurztexte aus Chroniken des 18. und 19. Jahr­hunderts eingeflochten. Der dritte Teil beinhaltet Farbfotos von heute. Abschließend werden statistische Daten des Ortes aufgeführt.

Der Band wurde Ende August 2007 in Anwe­senheit der Autoren Nicolae Pepene, Bog­dan-Florin Popovici, Daniel Pașcu während der 200-jährigen Jubiläumsfeier seit dem Wieder­aufbau der evangelischen Kirche im Rathaus in Helds­dorf präsentiert. Allen aus Deutschland zu dieser Feier angereisten Familien schenkte Bürger­meister Ioan Gârbacea je einen Bild­band. Dieselben Historiker haben einen ähnlichen Band über Rosenau herausgebracht – rumänisch und englisch. Es werden wohl weitere Veröffent­lichungen über Burzen­länder Gemeinden folgen.

Der Bildband ist mit Unter­stützung des Helds­dorfer Rathauses, des Kreisrates Kronstadt und privater Firmen im Suvenir-Verlag in Kronstadt erschienen. Bezug bei Editura Suvenir, Str. Mihai Viteazu 44, RO-500187 Brașov, oder beim Rat­haus Heldsdorf.

Karl-Heinz Brenndörfer

Schlagwörter: Burzenland, Bildband, Ortsmonographien

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