2. April 2008

Alltagsgeschichten aus kommunistischer Zeit: Astrid Bartel liest in München

Die gebürtige Hermannstädterin, die seit 1975 in Berlin lebt, kommt am 3. April um 19.00 Uhr ins Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, in München und wird einige Kostproben aus ihren Büchern „Der halbierte Stalin“ und „Das Mädchen von der Quelle“ bieten.
Die kleinen täglichen Nöte des wirtschaftlichen Mangels und der unzulänglichen Organisation färben den Hintergrund dieser Alltagsgeschichten. Sie spielen im Rumänien der 1950er Jahre und lassen uns die Schwierigkeiten und Ängste mit- bzw. nacherleben, unter denen die Menschen ihr Leben zu meistern versuchten. Hilfsbereit­schaft und die gegenseitige Unterstützung, aber auch die allgegenwärtige Unsicherheit ob der möglichen Bespitzelung sind ständige Begleiter im grauen Alltag in der angeblich klassenlosen Gesellschaft, wo Schlange­stehen in bzw. vor Kaufhäusern zum täglichen Ritual gehörte, wo man sich aber oftmals vereint Luft machte gegen „die da oben“. In beiden Büchern erkennt man, dass Astrid Bartel weiß, wovon sie schreibt. Die Ich-Erzählerin, ein aufgeweckter Teenager, hat vieles selbst erlebt oder zumindest den Zeitgeist gut nachempfunden, so dass die Geschichten nicht konstruiert erscheinen.

uwa

Schlagwörter: München, Lesungen

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