29. Juli 2008

Widerstand gegen Ceaușescu: Menschenrechtsbewegungen in Rumänien

1979, ein Jahr vor der Solidarnosc-Arbeiterbewegung, die Polen verändert und über Gorbatschows Glasnost und Perestroika-Politik zum Zusammenbruch des Kommunismus in Osteuropa geführt hat, entstand in Rumänien die erste größere freie Gewerkschaftsbewegung SLOMR – Sindicatul liber al oamenilor muncii din România. Das ist im Westen nahezu unbekannt.
Eingebettet in die Vorbereitung einer Menschrechtsklage der UNO-Organisation ILO gegen das Regime von Nicolae Ceaușescu in den Jahren 1981-1984, schildert Carl Gibson, seinerzeit SLOMR-Sprecher im Exil, in seinem neuen Buch den Aufbau und die Niederschlagung der freien Gewerkschaftsbewegung rumänischer Werktätiger aus der Perspektive des Zeitzeugens.

Der Historiker und Germanist Carl Gibson beschreibt die Gründung der Oppositionsbewegung in Temeswar in allen Details, die Auflösung durch die Securitate, Verhöre, den eigenen Prozess, den Gefängnisaufenthalt und sein Wirken als antikommunistischer Dissident auch vom Westen aus – bis zur Revolution. Ausgehend von der Goma-Bewegung, über die vorrevolutionäre Dissidenz bis hin zum Tismăneanu-Report werden die Widerstandbewegungen im politischen und kulturellen Bereich gegen die Ceauseșcu-Diktatur eingefangen, wobei politische, religiöse und literarische Dissidenz eine Sonderstellung einnehmen. Leseproben dieser ersten Darstellung und Aufarbeitung der SLOMR-Historie sowie der Geschichte der Menschenrechtsbewegung in Rumänien seit 1977 finden sich im Internet unter www.gibsonpr.de.

Carl Gibson: Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die Ceaușescu-Diktatur. Chronik und Testimonium einer tragischen Menschenrechtsbewegung in literarischen Skizzen, Essays, Bekenntnissen und Reflexionen. J. H. Röll Verlag, Dettelbach 2008, 418 Seiten, 39,90 Euro, ISBN 978-3-89754-297-6.

Schlagwörter: Neuerscheinung, Zeitgeschichte, Kommunismus

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