16. September 2008

Radio-Tipp: „Mein Vater war Siebenbürger“

Der öffentlich-rechtliche Radiosender Deutschlandfunk strahlt am 23. September um 20.10 Uhr das Wolfgang Martin Roths Hörspiel „Mein Vater war Siebenbürger. Humorvolle Rekonstruktion einer Kultur, die es im heutigen Siebenbürgen kaum noch gibt.“ aus. Regie in dieser ca. 51-minütigen Produktion des ORF aus dem Jahr 2007 führt der Hörspiel- und Theaterregisseur Götz Fritsch, dessen Familie aus Siebenbürgen stammt.
Zum Inhalt: In der Wohnung roch es nach „Klausenburger Kraut“, man las das „Licht der Heimat“ und besuchte regelmäßig die Heimattreffen der Siebenbürger Sachsen. Schon als Junge musste der kleine Erwin seinem Vater versprechen, dass er sein „Siebenbürger Blut nie zu Wasser werden lässt“. Aber genaugenommen versteht Erwin nicht, weshalb er ein Siebenbürger Sachse sein soll. Schließlich ist er nicht in Rumänien, sondern in Göttingen geboren. Und mit all dem landsmannschaftlichen Getue hat er sowieso nichts am Hut.

In seinem Hörspiel „Mein Vater war Siebenbürger“ reflektiert der Schriftsteller und Psychotherapeut Wolfgang Martin Roth seinen eigenen biografischen Hintergrund. Es geht um die Konfrontation mit der jüngeren Geschichte der Siebenbürger Sachsen, die sich als Opfer des Dritten Reiches verstehen und ihren eigenen Anteil an den Verbrechen des Nationalsozialismus nicht wahrhaben wollen. Roth rekonstruiert auf humorvolle Weise eine Kultur, die es auch im heutigen Siebenbürgen kaum mehr gibt, die aber in deutschtümelnden Landsmannschaften und auf Heimatseiten im Internet ein Überleben sucht.

Weiterführender Artikel zum preisgekrönten Hörspiel: "Mein Vater war Siebenbürger"

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