27. Mai 2009

Podiumsdiskussion in Berlin: Deutsche Minderheiten in Osteuropa

Anlässlich des 60. Geburtstages der Bundesrepublik Deutschland und des 20. Jahrestages des Mauerfalls veranstaltet das Deutsche Kulturforum östliches Europa Potsdam in Zusammenarbeit mit der Akademie Mitteleuropa am Pfingstsamstag, dem 30. Mai, 18.00 -19.30 Uhr, eine Podiumsdiskussion zum Thema „Die politische Interessenvertretung und gesellschaftliche Repräsentanz deutscher Minderheiten im östlichen Europa nach 1989“. Die Diskussion findet im Rahmen des Berliner Geschichtsforums 2009 in der Humboldt-Universität Berlin (Hauptgebäude, Raum 3086) statt.
An der Podiumsdiskussion nehmen folgende Vertreter deutscher Minderheiten aus Ostmitteleuropa teil: Martin Bottesch, Vorsitzender des Kreisrates Hermannstadt (Rumänien), Dr. Kristina Kaiserova, Historikerin, Aussig/Ustí nád Lábem (Tschechische Republik) Johann Schuth, Journalist, „Neue Zeitung“, Budapest (Ungarn), Barbara Walus, zurzeit Berlin (Polen).

Nach der politischen Wende in Ostmitteleuropa von 1989 organisierten sich die verbliebenen deutschen Minderheiten in kulturellen und politischen Vereinigungen. Ihre Lebenswelten sollen im Ländervergleich erkundet werden. Unter den Minderheitenvertreten soll ein Austausch über Möglichkeiten politischer Partizipation auf verschiedenen Ebenen stattfinden. Die Diskussion wird von Gustav Binder geleitet.

Der Hermannstädter Kreisratsvorsitzende Martin Bottesch ist einer der bedeutendsten politischen Mandatsträger des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien. Bottesch wurde 1953 in Großpold geboren, studierte Mathematik in Klausenburg, war danach Lehrer für Mathematik am Lyzeum in Mühlbach und am Brukenthal-Lyzeum in Hermannstadt, anschließend Leiter des Zentrums für Lehrerfortbildung in deutscher Sprache in Mediasch. Seit 2004 ist er Vorsitzender des Kreisrats Hermannstadt.

Am Pfingstsonntag, dem 31. Mai, ist Bottesch, zusammen mit dem Bundesvorsitzenden Dr. Bernd Fabritius und dem bayerischen Staatsminister Siegfried Schneider, Festredner beim Heimattag der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl (siehe Festprogramm in der Siebenbürgischen Zeitung).

Europa zwischen Teilung und Aufbruch: GESCHICHTSFORUM BERLIN 2009

Über 100 Veranstaltungen finden vom 28. bis 30. Mai 2009 in Berlin an der Humboldt-Universität, dem Deutschen Historischen Museum und dem Maxim Gorki Theater statt. Journalisten, Künstler, Historiker aus verschiedenen Ländern werden über den Zusammenbruch des Kommunismus in Europa und die Bedeutung des Jahres 1989 sprechen.

Ein Rahmenprogramm der Bundeszentrale für politische Bildung, Kulturstiftung des Bundes und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in Zusammenarbeit mit dem Institut für Zeitgeschichte München-Berlin, dem Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam sowie dem Verein Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.

Mehr über das gesamte Programm: www.geschichtsforum09.de

Wie das Rumänische Kulturinstitut „Titu Maiorescu“ mitteilt, fördert diese Einrichtung folgende Veranstaltungen:

Donnerstag, 28. Mai 2009, 19.30 Uhr: Dokumentarische Fotoausstellung und Film. Ort: Rumänisches Kulturinstitut „Titu Maiorescu“ Berlin, Königsallee 20 a, 14193 Berlin.
DIE STUNDE NULL DER RUMÄNISCHEN REVOLUTION - TEMESWAR, DEZEMBER ´89. 40 Fotografien über die unmittelbaren Erlebnisse während der Revolution in Temeswar/Timisoara. Kuratorin: Adina Hornea. Einführungsvortrag: PD. Dr. VASILE DOCEA (West-Universität Temeswar, Fakultät für Politikwissenschaften). Anschließend: Dokumentarfilm „Wir sterben nicht“ (30 Min., deutsche Untertiteln) über die Revolution in Temeswar.
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem „Memorialul Revoluției Timișoara“

Freitag, 29. Mai 2009, 18.00- 19.30 Uhr: Podiumsdiskussion „THE PAST IS A FOREIGN CONTRY“- ROMANIAN YOUNGSTERS ON 1989, TWENTY YEARS AFTER
Ort: Humboldt Universität, Hörsaal 3059, Unter den Linden 6, 10117 Berlin.
Mit Dr. MIRELA-LUMINITA MURGESCU (Universität Bukarest). Die Bukarester Professorin hat in den vergangenen Jahren den Wettbewerb EUSTORY in Zusammenarbeit mit dem EUSTORY VEREIN (Körber Stiftung) in den rumänischen Gymnasien etabliert. Durch mehrfach durchgeführte Meinungsforschungen und Umfragen über die Erinnerungskultur an den Kommunismus und dessen Rezeption durch die Jugendlichen ist sie in der Lage, ausschlaggebende Ergebnisse darzustellen und zu interpretieren. Zusammen mit zwei Preisträgern dieses Wettbewerbs wird sie das Bild der jüngeren Generation in Rumänien vom Kommunismus für das deutsche Publikum interpretieren.
Dauer: 60 Min; Veranstaltungssprache ist Englisch. In Zusammenarbeit mit EUSTORY VEREIN

Samstag, 30. Mai 2009, 11.00-13.30 Uhr: Filmpräsentation und Diskussion
Ort: Zeughauskino, Unter den Linden 2, 10117 Berlin (Eingang Spreeseite)
VIDEOGRAMME EINER REVOLUTION. Dokumentarischer Essayfilm. Regie: Harun Farocki und Andrei Ujica (Deutschland, 1992), 105 Min., OmU
Im Herbst 1989 fanden in mehreren Ländern Machtwechsel bzw. "Revolutionen" statt, von denen die rumänische das kompakteste Bild lieferte und deshalb gelegentlich als „erste Fernseh-Revolution“ bezeichnet wurde. Sie spielte sich innerhalb weniger Tage zwischen Temeswar und Bukarest ab, wobei in Bukarest der offizielle Fernsehsender von Demonstranten besetzt wurde und vom 21. Dezember bis zum 26. Dezember fast durchgehend live auf Sendung blieb. Der Dokumentarfilm besteht komplett aus Found Footage (Fernsehmaterial und Amateurvideoaufnahmen), nichts wurde nachgedreht. Die Szenen wurden streng chronologisch geordnet, beginnend mit der letzten Rede Nicolae Ceausescus und endend mit der ersten Zusammenfassung der Aburteilung des Diktatorenpaars und seiner Hinrichtung. Montiert aus mehreren Stunden Bildmaterial, demonstriert der Film einerseits die Strategien der alltäglichen televisionären Inszenierung von Macht und rückt andererseits den Stellenwert des Fernsehens in der rumänischen Revolution in ein anderes Licht.
Im Anschluss findet eine Diskussion des Regisseurs und Filmkritikers Andrei Ujică mit dem Publikum statt. Prof. Dr. Andrei Ujică ist zurzeit Professor für Medienkunst/Film an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe.

Schlagwörter: Podiumsdiskussion, Filmvorführung, Ausstellung, Berlin

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