Das Symposium findet in Zusammenarbeit mit dem rumänischen Nationalen Rat zur Aufarbei­tung der Securitate-Archive (Consiliul Național pentru Studierea Arhivelor Securității – CNSAS) im Sudetendeutschen Haus, Hochstraße 8 in München, statt. Ziel der Veranstaltung ist es, die rumäniendeutsche Literatur der Jahre 1948-1989 im Spie­gel und Zerrspiegel der Akten des rumänischen Geheimdienstes „Securitate“ wissenschaftlich zu untersuchen, zu hinterfragen und in einer späteren Veröffentlichung quellenkritisch zu dokumentieren.

Folgende Referenten werden vortragen: Univ.-Doz. Dr. Ladislau Antoniu Csendes (Bukarest): Der Totalitarismus in Rumänien gegen den Mul­tikulturalismus; Univ.-Doz. Dr. Virgiliu Leon Țârău (Bukarest): Das deutsche Problemfeld in den Archiven der Securitate der Jahre 1970 bis 1980; Dr. Silviu B. Moldovan (Bukarest): Die Vor­stellung der Securitate von Status und Rolle der deutschen Minderheit: Methoden der Verfolgung und Informationsgewinnung; Cristina Anisescu (Bukarest): Die Führung der Informanten im Bereich der deutschsprachigen Schriftsteller – Arbeitsmethoden der Securitate; Dr. Georg Herbstritt (Berlin): Doppelt überwacht: Warum sich neben der Securitate auch die DDR-Staatssi­cherheit mit rumäniendeutschen Schriftstellern befasste; Prof. h.c. Dr. Stefan Sienerth (München): Operative Vorgänge im Problemfeld „Deutsche Faschisten und Nationalisten“. Anmerkungen zu den Aktionen „Epilog“ und „Scutul“ in den Jahren 1971-1976; Dr. h. c. Hans Bergel (Mün­chen): Meine Jahrzehnte im Fokus der Securita­te; Franz Hodjak (Usingen): Ein Spatz und etliche Kanonen. Ein Staatsfeind blickt mich ungläubig aus meiner Securitate-Akte an; Prof. h.c. Dr. Pe­ter Motzan (München): Weder Dissident noch Denunziant. Ein Literaturkritiker im Visier der Securitate; Gerhardt Csejka (Frankfurt/Main): Ich habe den Klassenfeind erkannt. Was meine Se­curitate-Akte tatsächlich dokumentiert; Richard Wagner (Berlin): Kontaktaufnahme oder wie ich einmal die Securitate positiv beeinflussen wollte und dabei positiv beeinflusst wurde; William Totok (Berlin): 20 Jahre lang im Visier der Secu­ritate 1969-1989; Prof. Dr. Anton Sterbling (Gör­litz): Die Reschitzaer Akten und Fragen der Ak­tenlücken; Horst Samson (Neuberg): Dichter und Wahrheit – ein arabisches Märchen vom Balkan; Johann Lippet (Heidelberg): Fünf Gedichte aus der Neuen Banater Zeitung vom 24. November 1982 und die Denunziation des „Voicu“; Hel­muth Frauendorfer (Leipzig): Im Westen, und doch nicht den Fängen der Securitate entkommen; Hellmut Seiler (Remseck): Eine Wanze namens Boris. Schwerpunkt: Absurditäten der Überwachung und der geheime Streudienst.

Die Tagung beginnt am Montag, dem 7. De­zember, um 9 Uhr und endet am Dienstag, dem 8. Dezember, um 19 Uhr. Montagabend wird im Rahmen des Symposiums die Ausstellung der CNSAS „Rumäniendeutsche Schriftsteller im Spiegel und Zerrspiegel der Securitate-Akten“ eröffnet. Sie kann nach der Tagung in den Räu­men des IKGS besichtigt werden. Es wird ein Teilnehmerbeitrag von 5,- € pro Tag erhoben. Die TeilnehmerInnen werden gebeten, ihre Un­terkunft selbständig zu organisieren. Es besteht die Möglichkeit, auf eigene Kosten das Mittag- und Abendessen im Sudetendeutschen Haus ein­zunehmen. Interessenten werden um Anmel­dung (auch für das Mittag- und Abendessen) bis spätestens 1. Dezember im IKGS gebeten: Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuro­pas e.V. an der LMU München, Halskestraße 15, D-81379 München, Telefon: (0 89) 78 06 09-0, Fax: (0 89) 78 06 09-22, E-Mail: ikgs[ät]ikgs.de, Webseite: www.ikgs.de. Dort kann das Pro­gramm angefordert oder heruntergeladen werden.