30. November 2009
Integration der Heimatvertriebenen in Stuttgart dokumentiert
Über 500 Gäste nahmen am 12. November im Haus der Geschichte in Stuttgart an der Eröffnung der Landesausstellung „Ihr und Wir. Integration der Heimatvertriebenen in Baden-Württemberg“ teil. Der feierlichen Eröffnung im großen Konzertsaal der Musikhochschule folgten Empfang und Besuch der Ausstellung. Ministerpräsident Günther H. Oettinger zeigte sich erfreut über das große Interesse am Thema und würdigte die Aufbau- und Integrationsleistung der Vertriebenen. Diese seien „ein Glücksfall für das Land“.
Zur Eröffnung waren viele gekommen, die die große Integrationsleistung im deutschen Südwesten würdigen wollten: Leihgeber, die mit ihren Objekten die Geschichte der Heimatvertriebenen dokumentieren, Vertreter der in Baden-Württemberg ansässigen Landsmannschaften und des Bundes der Vertriebenen, Vertreter der Landesregierung, neben Ministerpräsident Oettinger war Innenminister Heribert Rech anwesend, sowie Landtagsvertreter.
„Schwerpunkt der Ausstellung ist nicht der Leidensweg von Flucht und Vertreibung, sondern das Ankommen der Menschen in der neuen Heimat“, sagte Thomas Schnabel, Leiter des Hauses der Geschichte, in seiner Begrüßungsansprache und skizzierte damit das Anliegen der Ausstellung, die bewusst neue Wege gehen will.
Ministerpräsident Oettinger betonte in seiner Ansprache die Bedeutung der Heimatvertriebenen für den Südweststaat: „Baden-Württemberg hat den 1,5 Millionen Heimatvertriebenen, die nach dem Zweiten Weltkrieg in den Südwesten kamen, viel zu verdanken.“ Nach Oettingers Ansicht waren die Neuankömmlinge ein Glücksfall für das Land und haben das Zusammenwachsen von Baden und Württemberg zu Baden-Württemberg entscheidend gefördert.
Diesen Gedanken nahm Mathias Beer vom Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde in seinem Vortrag auf. Kein anderes Ereignis habe den Südwesten mehr verändert als die Zuwanderung der Heimatvertriebenen und ein Zurück gab es, sagte Beer, für beide Seiten nicht mehr: „Nicht für die Vertriebenen und nicht für die Alteingesessenen.“ Beer ist der festen Überzeugung: „Baden-Württemberg ist Integrationsland seit seiner Geburtsstunde.“
Ausstellungsleiterin Paula Lutum-Lenger skizzierte in ihrem Vortrag den neuen Ansatz der Ausstellung. Sie erzählte beispielhaft die Geschichte schlesischer Kinder und Frauen, die unter dramatischen Umständen kurz nach Kriegsende am Stuttgarter Bahnhof ankamen. Dennoch warnte sie, dass sich bestimmte Bilder nicht verfestigen dürften. Gegen das seit Jahrzehnten immer wieder gezeigte Bild des Bollerwagens setzt die Ausstellung deshalb 28 Geschichten, die von Arbeit, Familie, Kirche und Sport in der neuen Heimat handeln. „Jede Vitrine erzählt von der Begegnung zwischen Vertriebenen und Alteingesessenen.“ Der Blick in die Gegenwart zeigt, so Lutum-Lenger, dass es sich bei dem Thema Vertreibung um ein „überzeitliches Phänomen“ handelt. Das genau sei der Ansatz der Ausstellung.
„Schwerpunkt der Ausstellung ist nicht der Leidensweg von Flucht und Vertreibung, sondern das Ankommen der Menschen in der neuen Heimat“, sagte Thomas Schnabel, Leiter des Hauses der Geschichte, in seiner Begrüßungsansprache und skizzierte damit das Anliegen der Ausstellung, die bewusst neue Wege gehen will.
Ministerpräsident Oettinger betonte in seiner Ansprache die Bedeutung der Heimatvertriebenen für den Südweststaat: „Baden-Württemberg hat den 1,5 Millionen Heimatvertriebenen, die nach dem Zweiten Weltkrieg in den Südwesten kamen, viel zu verdanken.“ Nach Oettingers Ansicht waren die Neuankömmlinge ein Glücksfall für das Land und haben das Zusammenwachsen von Baden und Württemberg zu Baden-Württemberg entscheidend gefördert.
Diesen Gedanken nahm Mathias Beer vom Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde in seinem Vortrag auf. Kein anderes Ereignis habe den Südwesten mehr verändert als die Zuwanderung der Heimatvertriebenen und ein Zurück gab es, sagte Beer, für beide Seiten nicht mehr: „Nicht für die Vertriebenen und nicht für die Alteingesessenen.“ Beer ist der festen Überzeugung: „Baden-Württemberg ist Integrationsland seit seiner Geburtsstunde.“
Ausstellungsleiterin Paula Lutum-Lenger skizzierte in ihrem Vortrag den neuen Ansatz der Ausstellung. Sie erzählte beispielhaft die Geschichte schlesischer Kinder und Frauen, die unter dramatischen Umständen kurz nach Kriegsende am Stuttgarter Bahnhof ankamen. Dennoch warnte sie, dass sich bestimmte Bilder nicht verfestigen dürften. Gegen das seit Jahrzehnten immer wieder gezeigte Bild des Bollerwagens setzt die Ausstellung deshalb 28 Geschichten, die von Arbeit, Familie, Kirche und Sport in der neuen Heimat handeln. „Jede Vitrine erzählt von der Begegnung zwischen Vertriebenen und Alteingesessenen.“ Der Blick in die Gegenwart zeigt, so Lutum-Lenger, dass es sich bei dem Thema Vertreibung um ein „überzeitliches Phänomen“ handelt. Das genau sei der Ansatz der Ausstellung.
Schlagwörter: Ausstellung, Integration, Vertriebene und Aussiedler, Stuttgart
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