Den Auftakt bildete die Vernissage der Ausstellung „Träume und Impressionen“ von Carmen Franziska Renner. Dagmar Zink stellte die gebürtige Hermannstädterin und nun in Ingolstadt lebende Künstlerin vor. Renners im Traum erhaltene Inspiration nimmt konkrete Formen und Farben an und es entstehen farbenfrohe Bilder von großer Aussagekraft. Näher eingegangen wurde auf das Symbol der Bäume, die die Künstlerin seit ihrer frühesten Kindheit in Siebenbürgen fasziniert haben. Der Baum steht auch in ihren Bildern für Verwurzelung, aber auch für Entwurzelung und Neuverpflanzung. Die Ausstellung kann noch bis zum 1. April im Studio 13, Luitpoldstraße 40, in Bamberg besichtigt werden.

Peter Szaunig, kein Unbekannter für die Besucher des Studio 13, stimmte sodann die Anwesenden musikalisch auf die Bilder ein. Er interpretierte passend zum Titel der Ausstellung: Schumanns Träumerei, eine Nocturne sowie die Barcarole von Carl Filtsch, und in Anlehnung an die in der Ausstellung gezeigten Frauenportraits Rudolf Wagner-Régenys Komposition „Für Leli“. Seine einfühlsame Interpretation am Klavier begeisterte das Publikum und belohnte Szaunig mit lange anhaltendem Applaus.

Den zweiten Teil des Abends bestritt der gebürtige Kronstädter Dietmar Gross, Forstdirektor beim Amt für Landwirtschaft und Forsten, Coburg. Er schlug einen Bogen von den Baumbildern Renners zu den Urwäldern Rumäniens, die mit über 200 000 Hektar einen europäischen Spitzenwert darstellen. Diese Wälder sind Rückzugsraum für zahlreiche Arten, die in den intensiv bewirtschafteten und durch Straßen zerstückelten Wäldern Mitteleuropas keine Heimat mehr finden.

Der Vollblutförster Gross versetzte mit seinem Vortrag die anwesenden Landsleute aus Siebenbürgen zurück in die Zeit ihrer Kindheit und Jugend. Die Nicht-Siebenbürger verfolgten fasziniert Bilder von siebenstündigen Wanderungen in vollkommener Stille und ließen sich von Buchen- und Eichenwäldern, von Zunderschwämmen, Blumen und Tierbildern verzaubern. Beim Publikum im vollbesetzten Saal wurde die Reiselust für dieses südosteuropäische Land geweckt. Die Leiterin des Studio 13 zeigte sich zufrieden. Im aktuellen Prospekt heißt es: „Die Vorträge über Siebenbürgen sind ganz toll, weil sie mit sehr viel Power und Engagement gemacht werden. Sie sind immer sehr gut besucht. Diese Beiträge sind etwas Interkulturelles und in der Verbindung mit der Ausstellung weltoffen, raus über den eigenen Tellerrand sehend“.

Dagmar Zink