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5. März 2013

Kulturspiegel

Alaine Polcz’ Lebensbericht „Frau an der Front“

Die Nachrichten über brutale Vergewaltigungen von Kindern, Frauen oder wehrlosen Menschen überschlagen sich tagtäglich in den Medien, sie berichten über Grausamkeiten nicht nur von den verschiedenen Kriegsschauplätzen in der Welt, sondern auch aus dem Umfeld der Menschen, die scheinbar im Frieden leben, ja sozusagen aus unserer Nachbarschaft. Die Grausamkeiten der Gegenwart überlagern oft die der Vergangenheit. Wen wundert es also, dass Filmemacher, Buch- und Theaterautoren sich der Themen immer häufiger annehmen. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 2 mal kommentiert.

  • Klug und Weise

    1 • Klug und Weise schrieb am 05.03.2013, 13:41 Uhr (um 14:11 Uhr geändert):
    Tja, wer erinnert sich nicht an die "Ergüsse" eines Herrn Ilja Ehrenburgs?

    "Tötet, tötet! Es gibt nichts, was an den Deutschen unschuldig ist, die Lebenden nicht und die Ungeborenen nicht! Folgt der Weisung des Genossen Stalin und zerstampft für immer das faschistische Tier in seiner Höhle.

    BRECHT MIT GEWALT DEN RASSEHOCHMUT DER GERMANISCHEN FRAUEN. NEHMT SIE ALS RECHTMÄSSIGE BEUTE:

    Tötet, ihr tapferen, vorwärtsstürmenden Rotarmisten!"

    Ein Teil der von den Sowjetherrschern für die rumäniendeutsche Bevölkerung vorgesehenen Kollektivstrafe bestand auch in der sexuellen Demütigung der zu Zwangsarbeit in sowjetische Konzentrationslager deportierten deutschen Frauen. Gar nicht so wenige dieser Frauen sind schwanger oder mit einem - einige auch mit mehreren - Kindern an der Hand nach Rumänien zurückgekehrt.

    "Geehrte" Schriftsteller und vor allem Schriftstellerinnen hüten sich wie der sprichwörtliche Teufel vor dem Weihwasser davor dieses Thema aufzugreifen. Solche Leute geifern (sic „Niederungen“!) viel lieber im Solde anderer Interessen gegen ihre eigene Gruppe. Das brachte stets und bringt noch immer ihre persönliche Kassa zum klingeln und führt sie bekanntlich zu "höchsten literarischen Weihen und Würden"!

    Jegliche Aufarbeitung dieses Themenkomplexes scheiterte bisher an der rumäniendeutschen Mauer des eisernen und unverbrüchlichen Schweigens!

    Durch Bücher, die bisher zu diesem Thema verfasst worden zu sein schienen, gewann der unvoreingenommene Leser und Beobachter stets bloß den Eindruck, dass da wieder einmal ein Bock zum Gärtner gemacht worden sein könnte.

    Die geistige, ideologische und sonstige Nähe der jeweiligen Verfasser und Verfasserinnen zu einem Herrn Ilja Ehrenburg dampft und stinkt grauslich aus so gut wie all diesen Traktätchen bzw. Machwerken ...

    Dazu noch 2 kurze Bemerkungen:

    Es schien im Sowjetimperium der Periode der unmittelbaren Machtübernahme (1944/45) zwei ziemlich unterschiedliche Anweisungen für die "Sonderbehandlung" der restlichen im Lande ausharrenden oder dort - bzw. sonst wo in derem Herrschaftsbereich - von den Sowjetbesatzern "erwischten" rumäniendeutschen Bevölkerung gegeben zu haben.

    Eine dieser Anweisungen galt anscheinend für die noch unter ungarischer Verwaltung stehenden Gebiete Rumäniens und eine andere für die unter rumänischer Administration stehenden. Durch Diskussionen mit unmittelbar von diesen hässlichen Ereignissen Betroffenen wurde ich auf diesen Sachverhalt aufmerksam.

    Konkret bedeutete das z.B., dass aus dem unter ungarischer Verwaltung stehendem Gebiet anscheinend keine (kaum?) Frauen deportiert worden sein dürften, jedoch sehr wohl aus dem unter rumänischer. Es dürfte noch einige andere Unterschiede gegeben haben. Insbesondere "genossen" die "ungarischen Genossen" das ihnen von den sowjetischen Genossen eingeräumte Privileg sich ihrer deutschen Landesbevölkerung durch Austreibung - im Bedarfsfalle (zum dem es zum Glück in Ungarn, wie etwa in Jugoslawien schon, nicht gekommen ist) auch durch deren teilweise straflose Ermordung als Vogelfreie - zu entledigen. Den "rumänischen Genossen" wurde ganz offensichtlich dieses "vorrangige Siegerprivileg" nicht eingeräumt. Diese "Benachteiligten" hatten sich mit dem in Sowjetkonzentrationslagern zivilisierten "rumäniendeutschen Gesindel" im Interesse der leichteren Machterhaltung der sowjetischen Besatzermacht gefälligst zu arrangieren ...

    Der Großteil der dafür vorgegebenen "Richtlinien" dürfte vermutlich in den Kriegsjahren von sich als Mitglieder sowjetischer "Denkfabriken" in Moskau und sonstigen Sowjetgebieten aufhaltenden Personen aus Rumänien und Ungarn "entwickelt" worden sein, die im Auftrage der Sowjetmacht die bestmögliche Vorgangsweise zur Durchsetzung und Niederhaltung der ungarischen und rumänischen Bevölkerung durch die siegreiche Sowjetmacht auszuarbeiten hatten ...

    Die zweite Bemerkung stimmt wohl noch trauriger. Die deutschen Besatzer führten sich zu einem Großteil auf ihren Eroberungszügen im Osten - vor allem in der Sowjetunion, aber auch in Polen, jedoch so gut wie gar nicht in der besetzten Tschechei, die einen Sonderstatus genoss und deren tschechischethnische Bevölkerungszahl während der Zeit des reichsdeutschen Protektoratsstatus´ sogar zahlenmäßig angewachsen sein soll – kaum besser und in vielen Einzelfällen sogar noch elendiger als die Sowjetbesatzer auf deutschem Gebiet auf! "Schuld" daran war die perverse nationalsozialistische Rasseideologie und das überhebliche „Übermensch/Untermensch-Denken“, welches – wie hier klar erkennbar ist – bei so manchen aus Siebenbürgen Stammenden noch immer in deren (in diesem Fall wohl hohlen?) Köpfen herumzuspuken scheint, liest man so mancher „Ergüsse“ über „die Rumänen“ hier ...

    Der Hass der sich nach Moskau geflüchtet Habenden mag zwar keinesfalls „entschuldbar“, möglicher Weise jedoch „menschlich verständlich“ gewesen sein! Das Verhalten mancher deutscher Besatzer in der Sowjetunion nicht ...

    Konkret bedeutete dies ein rigoroses Fraternisierungsverbot für deutsche Soldaten, welches letztlich zu schweren Übergriffen mit gar nicht so selten vorgekommen sein sollender Ermordung der durch deutsche Soldaten geschändeten „Untermenschen“-Frauen geführt haben soll. Die „Mitwisserinnen“ der verbotenen „Fraternisierung“ sollen gar nicht so selten einfach „beseitigt“ worden sein um nicht mit den drakonischen Strafsanktionen der deutschen Militärjustizmaschinerie in Berührung zu kommen ...

    Dazu wäre noch sehr viel zu schreiben!

    Dieses Thema harrt noch einer unvoreingenommenen historischen Aufarbeitung. Da alle unmittelbar Beteiligten bald unter der Erde sein werden, drängt die Zeit! Sind alle tot, wird nur noch gelogen werden, dass sich nur so die Balken biegen ...

  • bankban

    2bankban schrieb am 05.03.2013, 20:47 Uhr:
    "Für den originalen Untertitel „Egy fejezet élemböl“..."

    Das ergibt keinen Sinn. Es müsste wohl heissen: "Egy fejezet életemböl".

    Danke für die Rezension.

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