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4. April 2013

Kulturspiegel

Zum Dilemma der Pastior-Rezeption: "Poesie im Nachhinein verkommt zu Geschichte"

Im Zuge der heftigen Debatten um Oskar Pastiors IM-Akte stand von Anfang an die Frage im Raum, ob auch sein literarisches Werk neu bewertet werden müsse. Als Stefan Sienerth vor zweieinhalb Jahren mit seiner Entdeckung an die Öffentlichkeit trat, dass Oskar Pastior von Juni 1961 bis April 1968 als IM „Stein Otto“ beim rumänischen Geheimdienst Securitate unter Vertrag gestanden hatte, plädierte er am 17. September 2010 im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa für eine „neue Lesart“ von Pastiors Werk: „Seine Lyrik hat eine eigenartige Bildlichkeit – und eine neue Untersuchung vor diesem Hintergrund ist bestimmt nicht uninteressant.“ mehr...

Kommentare

Artikel wurde 1 mal kommentiert.

  • orbo

    1orbo schrieb am 08.04.2013, 14:33 Uhr (um 14:34 Uhr geändert):
    „Kurz und gut, man wird bei Oskar Pastior keinen Text finden, in dem von seiner Spitzeltätigkeit ohne Umschweife die Rede wäre. Der suchende Leser hingegen, der um diese Tätigkeit weiß, erzeugt – lesend – diesen Text.“
    Das trifft mit der Sichtweise von Oskar Pastior überein, wonach sinngemäß Wahrheit durch das Erzählen entstünde.

    Für diesen Artikel besten Dank! Er regt zum weiteren sachlichen Auseinandersetzen mit dem Thema an und weckt Neugier an dem erwähnten Sonderband.

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