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9. Februar 2015

Kulturspiegel

Dem Zeitgeist widerstanden: 25 Jahre seit dem Tod von Bischof D. Albert Klein

Die Zeitenwende von 1989/90 ist Thema des Gedenkens. Vom Mauerfall zur Einheit in Deutschland, vom blutigen Sturz des Diktatorenehepaars zum unsicheren Start in die Demokratie in Rumänien spannt sich der Bogen. Auswandern oder Bleiben, Neubeginn ja, aber wo? Das beschäftigte die Rumäniendeutschen vor 25 Jahren. Nicht unerwartet aber doch plötzlich verkündete in dieser aufgewühlten Zeit Glockengeläut zu ungewohnter Stunde am 8. Februar 1990 den Tod des 35. „Sachsenbischofs“. Den Beisetzungsfeierlichkeiten vom 13. Februar ist aufgrund der großen Anteilnahme Symbolcharakter in der Berichterstattung beigemessen worden. Wofür? Gedacht mögen es damals viele haben, ausgesprochen sicher einige, niedergeschrieben aber kaum einer: Der Grabstein des heimgegangen Bischofs schien zugleich der Schlussstein der sächsischen Geschichte zu sein. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 5 mal kommentiert.

  • Äschilos

    1Äschilos schrieb am 09.02.2015, 08:09 Uhr:
    Diesen (recht guten) Beitrag habe ich eben in der ADZ online gelesen...
  • getkiss

    2 • getkiss schrieb am 09.02.2015, 15:00 Uhr:
    "Albert Klein sich nicht so sehr den Zeitläufen entgegengestemmt hätte"

    Den Zeitläufen, oder dem Weglaufen seiner Schäfchen?
    Sein Entgegenstemmen war m.E. nicht nur der Erhaltung der Kirche geschuldet, sondern auch von Außerhalb diktiert und direkt der Erhaltung seiner Position als Bischof geschuldet.

    Es war doch klar, wer sich der offiziellen Politik, der Parteidiktatur, entgegenstellt, dessen Schicksal ist besiegelt....

    Seine Position zu kritisieren wäre gerechtfertigt bei einem, der sich selbst als Märtyrer hingestellt hätte....
    Das sein Wirken und die Beziehungen zur Staatsmacht noch nicht exhaustiv analysiert sind ist aber auch relevant wie träge Geschichtsforschung ist. Seit 25 Jahren wäre dazu genug Liberalität vorhanden gewesen...
  • BaBan

    3 • BaBan schrieb am 09.02.2015, 16:43 Uhr:
    Vielen Dank für den übernommenen und recht guten Artikel. Der Rückblick erscheint tatsächlich unvollständig. 25 Jahre nach dessen Ableben besteht nun genug Distanz um sich mit seinen Bemühungen, die Ausreise der Pfarrschaft - und nicht nur - zu erschweren, auseinanderzusetzen.
  • bankban

    4bankban schrieb am 09.02.2015, 16:45 Uhr (um 16:46 Uhr geändert):
    @ getkiss: Vielleicht geht es aber auch weniger um Liberalität als um die Möglichkeit, Archivalia vor Ablauf von Sperrfristen (je nach Land und Thema: 30 bis 70 Jahre nach Entstehung der Akten) einzusehen? Das hat nichts mit Trägheit zu tun, eher mit rechtlichen Möglichkeiten.

    Ich fand den Artikel sehr gut: warm im Ton, wohlwollend und nach Verständnis suchend im Urteil und dennoch zugleich informativ. Und auch durchaus innovativ in der Herangehensweise, indem der Autor nicht chronologisch vorgegangen ist, sondern zeitlich rückwärts, um so aus dem uns näher Liegenden und Bekannten das Entfernte und Unbekannte zu erklären. Das muss man erst einmal können!
  • gogesch

    5gogesch schrieb am 10.02.2015, 07:26 Uhr (um 07:26 Uhr geändert):
    Der Artikel wurde ja auch von einem sehr kompetenten Historiker geschrieben. So einen Artikel kann man von keinem Journalisten verlangen.

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