27. November 2000

Jugend in Österreich betreibt aktive Volkstanzpflege

Mit einem Volkstanztreffen im Oktober und einem Tanzseminar im November hat die Siebenbürgische Jugend in Österreich diesen Herbst erneut deutlich gemacht, dass die aktive Volkstanzpflege nach wie vor Schwerpunkt ihrer Kulturtätigkeit und wichtiger Teil ihrer gemeinschaftlichen Selbstäußerung ist.
Im bekannten Kurort Bad Hall veranstaltete die Siebenbürgische Jugend Oberösterreichs gemeinsam mit der dortigen Siebenbürger Nachbarschaft Anfang Oktober ein Bundesvolkstanztreffen. Der Landesverband der Heimat- und Trachtenvereinigungen Oberösterreichs, dem die im Bundesland angesiedelten siebenbürgischen Volkstanzgruppe bereits seit 1969 angehören, hatte seine Veranstaltungen des Jahres 2000 unter das Jubiläumsmotto "Erlebnis Volkskultur 100 - Hundert Jahre Trachtenvereine in Oberösterreich" gestellt. In Abwandlung dessen wählte die Siebenbürger Jugend für ihre Zusammenkunft in Bad Hall das Leitwort "Erlebnis siebenbürgisch-sächsische Volkskultur".
Beim Treffen standen zunächst ein Trachtengottesdienst in der dortigen evangelischen Lukaskirche auf dem Programm sowie, daran anschließend, ein Festumzug über den Hauptplatz zum Kurpark des Badeorts. Am Nachmittag konzertierte die Siebenbürgische Trachtenkapelle Traun vor und in der Trinkhalle des Kurparks, ehe das eigentliche Volkstanztreffen mit dem Einzug der teilnehmenden Gruppen aus Munderfing, Salzburg, Traun, Vöcklabruck und Wels sowie, erstmals bei einer derartigen Veranstaltung als Gastgruppe aus dem Ausland, der Trachtengruppe Illgau aus dem Schweizer Ur-Kanton Schwyz begann. Dazu erschienen waren zahlreiche Gäste, unter ihnen der Landesobmann der Siebenbürger Sachsen in Oberösterreich, Kons. Hans Waretzi, sowie der Landesvolkstanzreferent des oberösterreichischen Trachtenvereins, Karl König. Begrüßt wurden sie von Bundesjugendsprecher Christian Schuster und dem örtlichen Nachbarvater David Molner.
Die tänzerischen Darbietungen setzten mit einem gemeinsamen Auftritt von Vertretern aller teilnehmenden Gruppen ein, die zwei Tänze, darunter "Jungsächsisch", vorführten. Es folgten die einzelnen Jugendgruppen, die mit Kreistänzen und Quadrillen aus Siebenbürgen sowie dem gesamten deutschen Sprachgebiet sehr eindrucksvolle Kostproben ihres Könnens gaben. Eine Bereicherung stellten dabei die beiden Auftritte der Gastgruppe aus der Schweiz dar, die mit ihren schwungvollen, denen der siebenbürgischen Tänzer um nichts nachstehenden Darbietungen einen gelungenen Kontrast in das fast zwei Stunden dauernde Volkstanzprogramm einbrachten und einmal sogar das Publikum zum Mittanzen aufforderten. Diesem wurde in Bad Hall ein sehr kurzweiliger, abwechslungsreicher und qualitativ hochwertiger Querschnitt des in Österreich inzwischen schon in zweiter und dritter Generation gepflegten siebenbürgisch-sächsischen Volkstanzes geboten, der sich, wie man sehen konnte, keineswegs abgelebt hat, sondern nach wie vor kräftig und lebendig praktiziert wird.
Einen guten Monat später, am 11. November, wurde auf Einladung der Siebenbürger Volkstanzgruppe Munderfing ein siebenbürgisch-sächsisches Volkstanzseminar in der Berufsschule Mattighofen abgehalten, wo Bundesjugendsprecher Schuster rund 30 Teilnehmer aus den Jugend- und Volkstanzgruppen von Traun, Vöcklabruck, Wels, Munderfing und Salzburg begrüßen konnte. Sie waren gekommen, um einen Tag lang gemeinsam zu tanzen und Erfahrung auszutauschen. Es wurden drei Tänze einstudiert, die bis dahin jeweils nur in Wels, Salzburg und Vöcklabruck getanzt worden waren. Zusätzlich wurden zwei Tänze erarbeitet, die als typisch für die siebenbürgischen Volkstanzgruppe in Deutschland gelten, und schließlich fand man Spaß daran, sich einen Wiener Volkstanz aus dem 17. Jahrhundert anzueignen.
In Mattighofen wurde abschließend vereinbart, zumal das Seminar wie auch eine Bundesjugendtanzprobe im Frühjahr in Salzburg überaus positiv aufgenommen worden waren, im kommenden Jahr mindestens zwei Veranstaltungen dieser Art abzuhalten.

C. S.

Schlagwörter: Jugend, Tanzgruppen

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