31. Dezember 2012

Siebenbürgisch-sächsische Kultur in Österreich

Zur Zufriedenheit des Bundesverbandes der Siebenbürger Sachsen in Österreich ist die Rechnung aufgegangen, einen „Kulturherbst“ im Anschluss an die Ende September in der Welser Stadthalle veranstalteten „Tage der Gemeinschaft, Tage der Kultur“ mit Einbindung der siebenbürgischen Nachbarschaften in Oberösterreich sowie in Wien abzuhalten.
Eine bunte Vielfalt wurde geboten, die Besucherzahlen waren Bestätigung genug, dass die Veranstaltungen Niveau hatten und Interesse weckten. Nun soll es eine Fortsetzung geben. Der „Kulturherbst“ mit siebenbürgisch-sächsischem Hintergrund soll fixer Bestandteil in der oberösterreichischen Kulturlandschaft werden. Das schon seit Jahrzehnten gelebte Brauchtum in den siebenbürgischen Vereinen wird dadurch bereichert und soll viele Menschen, auch Nicht-Siebenbürger, ansprechen. Dies ist der Grundgedanke des wie folgt zusammengesetzten Teams (siehe Foto von Mag. Rolf Morenz, von links): Bundesobmann Pfarrer Mag. HR Volker Petri, Landesverbandsobmann Kons. Manfred Schuller, Bundesfrauenreferentin Ingrid Schuller, Kulturreferent Prof. Klaus Wagner und Obmann der Welser Nachbarschaft, Dr. Christian Schuster.
So soll im Rahmen der „Tage der Gemeinschaft, Tage der Kultur“, die für dieses Jahr mit der letzten Veranstaltung am 24. November, dem Kathreinenball und 50-jährigem Jubiläum der Siebenbürger Vöcklabrucker Volkstanzgruppe endeten, nächsten Herbst wieder kulturelles Programm über mehrere Wochen und in verschiedenen Nachbarschaften angeboten werden.

Das Programm konnte sich sehen lassen. Beteiligt und mit großen Einsatz dabei waren die Nachbarschaften Laakirchen, Vöckabruck, Rosenau, Traun, Wels und der Verein Wien. Um einige Veranstaltungen hervorzuheben, sei das Orgelkonzert mit Kantor Dr. Tamás Szöcs aus Kronstadt in der Evangelischen Christuskirche in Wels erwähnt sowie die Lesung „Ein Dorf in Siebenbürgen“, die Einblicke in das Leben in einem siebenbürgisch-sächsischen Dorf am Beginn des 20. Jahrhunderts gab und von der Germanistin Mag. Elke Lehner-Schneider (Vöcklabruck) hervorragend vorgetragen wurde. Die musikalische Umrahmung des Abends gestalteten die „Vöcklabrucker Spielleut“.

Die Kammermusikkonzerte unter dem Titel „Siebenbürgische Meister“ waren einer der vielen Höhepunkte des Kulturherbstes. Das von Bundeskulturreferent Prof. Mag. Klaus Wagner zusammengestellte Programm umfasste Werke siebenbürgisch-sächsischer, ungarischer und rumänischer Komponisten. Doris Lindner (Klavier), Gabriele Poitinger (Violine) und Stefanie Prenn (Cello) begeisterten das Publikum in Wels und bei den Konzerten in Traun und Vöcklabruck.

Der Jugendbachchor aus Kronstadt unter der Leitung von Dr. Steffen Schlandt füllte die katholische Kirche in Laakirchen mit seinem Gesang so aus, dass es dafür Standing Ovations gab. Welch herrliche Stimmen, die die Besucher begeisterten. Ralf Sudrigian, Chefredakteur aus Kronstadt, mit dem Vortrag über die Karpaten sowie Univ.-Prof. Dr. Roland Girtler aus Wien, der Siebenbürgen in- und auswendig kennt, waren weitere Höhepunkte der durchgeführten Veranstaltungen. Auch der Wandertag mit einer Spurensuche der sächsischen Flüchtlinge im Jahre 1944 vor Ort in Pöndorf war durch Erzählungen von Zeitzeugen eine tiefgehende Berührung mit der Vergangenheit. So mannigfaltig war der Kulturherbst und mit über 1500 Besuchern darf man von gelungenen „Tagen der Gemeinschaft, Tagen der Kultur“ sprechen. Das ist Ansporn genug, auf dieser Schiene weiter zu planen, aber nicht ohne einen Dank an jene weiterzugeben, die mitgeholfen haben, dass alle Veranstaltungen problemlos durchgeführt werden konnten.

Ingrid Schuller, Bundesfrauenreferentin

Schlagwörter: Oberösterreich, Wien

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