4. Juni 2010

9. Begegnung auf dem Huetplatz in Hermannstadt

Das Pfingstwochenende in Hermannstadt war eine Zeit des Wiedersehens und der Erinnerungen. Das Demokratische Forum der Deutschen in Hermannstadt hatte zur „Neunten Begegnung auf dem Huetplatz“ eingeladen, und zahlreiche im Ausland lebende Hermannstädter waren dem Ruf in die Heimat gefolgt. Mit Unterstützung der Heimatgemeinschaft der Deutschen aus Hermannstadt (HDH) und der Evangelischen Kirchengemeinde wurde zwischen dem 21. und 24. Mai ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm organisiert, darunter das traditionelle Maifest.
Begegnungen mit alten Freunden, Kollegen und Schulkameraden, ein Gang durch die Straßen der Kindheit, ein Besuch des Maifestes und die Erinnerung an die eigenen Tanzauftritte in sächsischer Tracht – für viele der von weit her angereisten Hermannstädter wurde es ein freudiger und zugleich nostalgischer Besuch in der Heimat. Feierlich empfangen wurden sie am Pfingstfreitag im Spiegelsaal des Hermannstädter Forums. „Wir begrüßen auf besondere Weise die aus Deutschland und Österreich Gekommenen“, sagte Hans Klein, Vorsitzender des Hermannstädter Forums. Weitere Grußworte sprachen der Vorsitzende des Landesforums Klaus Johannis, der Vorsitzende der HDH, Jürgen Schuster, Bischof D. Dr. Christoph Klein, Olaf Reif als Vertreter des deutschen Generalkonsulats in Hermannstadt, Sozialattaché Barbara Schöfnagel von der österreichischen Botschaft in Bukarest, der Präfekt des Kreises Hermannstadt, Constantin Trihenea, sowie Stadtpfarrer Kilian Dörr.
Der Pfingstsamstag begann mit dem traditionellen ...
Der Pfingstsamstag begann mit dem traditionellen Trachtenumzug der Maifestteilnehmer, hier beim Aufmarsch auf dem Großen Ring. Foto: Holger Wermke
Der HDH-Vorsitzende Schuster würdigte das Engagement der gebliebenen Hermannstädter, die eine kleine Gemeinschaft sei, aber sehr viel zum Wohl der Stadt beitrage. Johannis meinte, es sei die Heimat gewesen, die ihn und andere in Hermannstadt gehalten habe, und es sei die Heimat, die die „Heruntergekommenen“ hierher ziehe. Für die Gäste, aber auch die Hermannstädter Sachsen hatte Winfried Ziegler, Kulturbeauftragter des Hermannstädter Forums, gemeinsam mit Magdalena Binder, Corina Stănese und Vlad Popa vom Hermannstädter Jugendforum ein umfangreiches Programm organisiert.

Ein Höhepunkt war das traditionelle Maifest, das wegen des regnerischen Wetters erstmals nicht im Freien, sondern im Thalia-Saal stattfand. Teilgenommen haben in diesem Jahr rund 250 Schüler von vier Hermannstädter Schulen sowie der „G.D. Teutsch“-Grundschule aus Agnetheln. Mit rund 180 Schülern kamen die meisten Tänzer vom Brukenthal-Gymnasium, angeleitet von den Lehrerinnen Gertrud Nowak und Cristina Sava.

Das musikalische Rahmenprogramm umfasste sechs Konzerte – von klassischer Musik, über Schlager bis hin zu den erstmals organisierten Angeboten für Jugendliche, darunter der erste Auftritt der Band des Hermannstädter Jugendforums. Im Bischofspalais berichteten Caroline Fernolend und Dr. h.c. Barbara Schöfnagel, Sozialattaché der österreichischen Botschaft in Bukarest, über „zukunftsweisende Projekte für unsere Gemeinschaft“, Fernolend von der Arbeit des Mihai-Eminescu-Trusts und Schöfnagel über ihre Projekte in der Harbachtalgemeinde Probstdorf. Der Honterus-Verlag stellte zwei seiner Neuerscheinungen vor: „Keramik in Siebenbürgen“ von Karla Roșca und Horst Klusch sowie „Hermines Rezepte“, das von Marinela Porumb herausgegeben wurde. Bereits am Freitag präsentierten sich im Forumsgebäude 29 deutschsprachige Kulturinstitutionen, Vereine und Firmen aus Hermannstadt auf der Messe „kultinfo“.

Holger Wermke

Schlagwörter: Hermannstadt, Heimattreffen

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