3. März 2019

70 Jahre und kein bisschen alt ... modisch: „Theologisches Institut“ Hermannstadt

Das „Theologische Institut“ feiert Geburtstag. Gegründet und in Betrieb genommen mit dem Studienjahr 1948/49 als „Vereinigtes Protestantisch-Theologisches Institut mit Universitätsgrad“ in Klausenburg, hat es im Laufe der Zeit – trotz aller Veränderungen – viele Generationen von Pfarrern und Pfarrerinnen für die unterschiedlichen protestantischen Kirchen Rumäniens hervorgebracht. Seine Gründung im damals kommunistischen Rumänien war – trotz der ideologischen Unmöglichkeit – möglich. Es war ein Zeichen der Bewahrung Gottes. Getragen wurde es von den beiden reformierten Kirchen, der Lutherischen, der Unitarischen und der Evangelischen Kirche A.B. Unterrichtet wurde in Ungarisch und Deutsch.
1955 wurde der deutschsprachige Zweig nach Hermannstadt verlegt, wo er im Bischofshaus Unterkunft fand und Teil des örtlichen geistlichen Lebens und der Kultur wurde. Die Kirchengemeinden verstanden es als „ihr“ Institut und unterstützten es, wo sie nur konnten, da die gesamte Zukunft der Kirche davon abhing. Die Studenten ihrerseits gestalteten an Hochfesten die Gottesdienste in pfarrerlosen Gemeinden.

Das „Institut“ blieb jedoch weiterhin Teil der Klausenburger akademischen Gemeinschaft. Erst 2006 wurde es schließlich in die Universität „Lucian Blaga“ eingegliedert und dort mehrmals umstrukturiert. Ein neues Gebäude – das des ehemaligen Landeskirchlichen Seminars – konnte bezogen werden. Ein Sprachkurs sowie ein ökumenisches Semester und viele Erasmuspartnerschaften haben das Leben im gemeinsamen Haus bunt gemacht.
Theologisches Institut in Klausenburg, ca. 1965. ...
Theologisches Institut in Klausenburg, ca. 1965. Fotoarchiv des Teutsch-Hauses
In all den Jahren und Formen hat das „Institut“ einen hohen Dienst für die Basis der Kirche geleistet, indem es gute Theologen ausgebildet hat, die bereit waren als Pfarrer, Seelsorger und Leiter in die – kleiner werdenden – Gemeinden zu gehen und dort das Leben entscheidend zu gestalten. Über all die Zeit hinweg war es auch eine soziale, theologische und politische Denkstätte für die gesamte Kirche und Gemeinschaft. Der Geburtsort des „Forums“ beispielsweise war das Dekanat des Instituts. Die Absolventen haben rund um die Welt Dienst getan, von Australien bis Kanada, von Österreich bis Deutschland und in der Schweiz. Stets wurde ihre Ausbildung anerkannt und für sehr gut befunden. Im Unterschied zu Absolventen vieler anderer evangelisch-theologischer Fakultäten der Welt bringen die in Hermannstadt ausgebildeten Theologen kirchliche Sozialisation und Praxisorientierung mit.

Aktuell, als „Studiengang Protestantische Pastoraltheologie in deutscher Sprache“, möchten wir Sie herzlich einladen, am 30. März in der Schewisgasse (Bulevardul Victoriei) 40 mit uns gemeinsam zu feiern. Es erwartet Sie ein buntes Programm, in dem Erinnerungen an die Vergangenheit, aktuelle Themen und Ideen für die Zukunft miteinander ins Gespräch kommen werden. Näheres dazu im Veranstaltungsprogramm.

Wir laden Sie ein, einzutauchen in die kleine, aber wunderbar vielfältige und offene Welt der evangelischen Theologie, die unsere deutschsprachige Gemeinschaft nachhaltig geprägt hat und es hoffentlich auch in Zukunft tun wird.

Renate Klein/Stefan Cosoroaba

Schlagwörter: Jubiläum, Theologie, Hermannstadt, Universität, Evangelische Kirche, Einladung

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