Am Sonntag feierten die Teilnehmer, zu denen auch ehemalige Mitglieder hinzustießen, mit einem traditionellen Picknick im Garten der Ensemble-Leiterin Ingeborg Acker in Rosenau. Petra Acker, Canzonetta-Mitglied seit der ersten Stunde, verrät in der
Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien (ADZ), die Gründungsgeschichte des Ensembles: 1994 hatten sie und eine Mitschülerin Flötenunterricht von Ingeborg Acker erhalten. Auf Vorschlag einer Lehrerin, man müsse mehr Musik in den Unterricht integrieren, wurde dann ein Kinderchor mit sämtlichen Schülern ihrer Generation ins Leben gerufen. Anfangs probten sie einstimmige Lieder mit Blockflötenbegleitung, Gelegenheit für Auftritte gab es am bunten Abend des Deutschen Forums, auf Schulfeiern und zum Fasching. Bald jedoch wurde das Repertoire von Kinderliedern auf mehrstimmige Musik aus der internationalen Musikliteratur umgestellt: vom „Kleinen Grünen Kaktus“ bis zu Werken von Mozart, der „Vogelhochzeit“, oder Songs von Elvis Presley und George Gershwin. Nach und nach wurde das gesamte Arsenal der Bockflötenfamilie angeschafft, auch Orff- und Perkussionsinstrumente – „ein gänzlich neues Kapitel in der Kronstädter Musiklandschaft“, so Acker.
Ganz am Anfang vor 25 Jahren: Canzonetta bei einem der vielen Auftritte in der Honterusschule in Kronstadt. Foto: privat (ADZ)
Unvergessliche Erlebnisse wie die Singfreizeiten in Plaiul Foii und Wolkendorf, Chortourneen durch Deutschland und Österreich, Chorfasching und Reisen im Inland schweißten die Mitglieder zusammen. Zum 25. Jubiläum scheibt Adrian Lăcătuș, Dekan der Fakultät für Sprachwissenschaften in Kronstadt, selbst Vater eines Canzonetta-Mitglieds: Canzonetta ist „nicht nur eine Schule der Musik, sondern auch eine Schule der Freundschaft, eine entscheidende Einführung in die Demokratie der Kunst, da sie auf natürlichste Weise klassische und moderne Musik auf spielerische Weise zusammenbringt.“
Im September 2019 erhält Canzonetta den Georg-Dehio-Kulturpreis, der vom Deutschen Kulturforum östliches Europa e.V. für besondere Leistungen in der Erforschung, Bewahrung und Präsentation von Zeugnissen des gemeinsamen kulturellen Erbes in Regionen des östlichen Europa alle zwei Jahre verliehen wird. Zu diesem Anlass wird das Ensemble die Preisverleihung in der Nationalbibliothek in Berlin in der letzten Septemberwoche musikalisch mitgestalten und am darauffolgenden Tag ein eigenes Konzert geben.
NM
Noch keine Kommmentare zum Artikel.