25. November 2006

Wissenschaftlicher Beirat des Brukenthal-Museums konstituiert

Nach der Rückerstattung des Brukenthal-Museums an seine rechtmäßige Eigentümerin, die evangelische Kirchengemeinde A.B. Hermannstadt, um die Jahreswende 2005/2006 haben der rumänische Staat (Kulturministerium) und die Evangelische Kirche je zur Hälfte einen Verwaltungsrat berufen. Als neuer Generaldirektor wurde Prof. Dr. Sabin Adrian Luca von der Universität Hermannstadt angestellt. Der neue Direktor und Verwaltungsrat erzielten schon im vergangenen halben Jahr große Fortschritte bei der Modernisierung und Wiederbelebung des Museumsbetriebs.
Als weiteres Organ des Brukenthal-Museums kommt ein Wissenschaftlicher Beirat hinzu, der die Tätigkeiten des Museums inhaltlich-konzeptionell begleiten und fördern soll. Der Beirat hat sich am 17. Oktober 2006 bei seiner ersten Sitzung in Hermannstadt konstituiert. Ihm gehören, neben dem Generaldirektor, Prof. Dr. Alexandru Avram (Lucian-Blaga-Universität Hermannstadt), Hon.-Prof. Dr. Konrad Gündisch (Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, Oldenburg), Dr. Dr. h.c. mult. Christoph Machat (Rheinisches Amt für Denkmalpflege, Brauweiler), Dr. Zeno Karl Pinter (Unterstaatssekretär im Minderheitendepartement der Regierung Rumäniens, Bukarest), Dr. Harald Roth (Siebenbürgen-Institut, Gundelsheim) Prof. Dr. Nicolae Sabau (Babes-Bolyai-Universität, Klausenburg) und Dr. Erika Schneider (WWF, Rastatt) an.

Zuständig sind der Verwaltungsrat und Wissenschaftliche Beirat für den ganzen Hermannstädter Museumskomplex, in dem sich Exponate und Deposita aus dem Brukenthalmuseum befinden, also die Gemäldegalerien, Bibliothek und anderen Sammlungen im Brukenthalpalais, das Historische Museum im Alten Rathaus, das Naturwissenschaftliche Museum in der Harteneckgasse, das Jagdmuseum in der Schwimmschulgasse und das Apothekenmuseum auf dem Kleinen Ring. Entsprechend breit gestreut waren die Probleme, die in der ersten Sitzung des Wissenschaftlichen Beirates erörtert wurden, etwa die Neukonzeption für die Museumsräume im Palais (die bisherigen Direktionsbüros im eigentlichen Museumsbereich im ersten Stock wurden bereits geräumt) und Ausstellungsplanungen für das Kulturhauptstadtjahr 2007. Zurzeit werden abschließende Regelungen im Hinblick auf eine rechtsverbindliche Übergabe des Museums und der Sammlungen an die evangelische Kirche erarbeitet. Maßgebend sind dabei die Museumsbestände zum Zeitpunkt der Enteignung.

Das Brukenthal-Museum strebt als moderne Kulturinstitution Kooperationen mit anderen Einrichtungen an, ein stringentes Museumsmanagement und Öffentlichkeitsarbeit sind weitere Schwerpunkte der künftigen Arbeit. Schließlich will sich der Beirat intensiv mit den bedeutenden Bibliotheksbeständen befassen, die bislang weniger beachtet wurden.

g-r



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Schlagwörter: Hermannstadt, Eigentumsrückgabe, Kirche und Heimat, Brukenthalmuseum, Museum, Brukenthal

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