9. September 2007

Im Zeichen der Ökumene: Melanchthon-Ausstellung in Hermannstadt

Am heutigen Sonntag geht in Hermannstadt die 3. Ökumenische Versammlung der europäischen Kirchen zu Ende. Schon am Vorabend der Konferenz, am 3. September 2007, wurde in der Ferula der Hermannstädter Evangelischen Stadtpfarrkirche eine Ausstellung über Philipp Melanchthon, den Weggefährten Martin Luthers, eröffnet. Die Ausstellung „Grenzen überwinden. Die Bedeutung Philipp Melanchthons für Europa“ beschreibt zweisprachig, deutsch und rumänisch, auf jeweils 20 Tafeln das Leben und Wirken des 1497 in Bretten, Baden, geborenen Humanisten und Reformators sowie seine einstige und heutige Bedeutung für Europa und für uns Siebenbürger Sachsen.
An der Eröffnung der Ausstellung nahmen zahlreiche in- und ausländische Gäste sowie hohe Vertreter der örtlichen Kirchen teil. Die Evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Rumänien war durch Bischof D. Dr. Christoph Klein, Stadtpfarrer Kilian Dörr und Thomas Șindilariu von der Honterusgemeinde Kronstadt vertreten. Der Erzbischof des Rumänisch-orthodoxen Erzbistums Hermannstadt, Dr. Laurentiu Streza, hatte seinen Vikar Visarion Rășinăreanu als Vertreter entsandt. Paul Metzger, Oberbürgermeister der Stadt Bretten, war zusammen mit dem Leiter der Europäischen Melanchthon-Akademie Bretten, Dr. Günter Frank, dem Hauptgestalter der Ausstellung, Dr. Albert de Lange, und der Kirchenrätin der Evangelischen Landeskirche in Baden, Susanne Labsch, angereist. Seitens der siebenbürgisch-sächsischen Organisationen aus der Bundesrepublik Deutschland waren Dipl.- Chem. Jürgen Schuster, Präsident der Heimatgemeinschaft der Deutschen aus Hermannstadt e.V., und Alfred Mrass, Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, zugegen.
Eröffnung der Melanchthon-Ausstellung in ...
Eröffnung der Melanchthon-Ausstellung in Hermannstadt, von links: PD Dr. Günter Frank, Leiter der Melanchthon-Akademie Bretten, Stadtpfarrer Kilian Dörr, Bischofsvikar Visarion Rasinareanu von der Orthodoxen Kirche, Bischof D. Dr. Christoph Klein und Oberbürgermeister Paul Metzger. Foto: Franz Csiky
Stadtpfarrer Kilian Dörr, Vikar Rășinăreanu, Oberbürgermeister Metzger sowie Thomas Șindilariu würdigten in ihren Ansprachen das Gedankengut Melanchthons als Theologe und Humanist. Der Weggefährte Luthers schätzte Vernunft und Bildung besonders hoch und zeigte Wege auf, die nach der Reformation aufgetretenen kirchlichen Gegensätze und Spaltungen zu überwinden. Bischof D. Dr. Christoph Klein ging in seinem Festvortrag vor allem auf den Informationsaustausch von Melanchthon mit Honterus, Mathias Ramser und Valentin Wagner ein und zeigte auf, wie Melanchthons Wirken die Herausbildung einer einheitlichen sächsisch/deutschen Nation in Siebenbürgen beeinflusst habe.

Der Leiter der Europäischen Melanchthon Akademie, Günter Frank, dankte allen jenen, die das Zustandekommen der Ausstellung ermöglicht haben. Zu diesen gehören auch drei siebenbürgisch-sächsischen Organisationen: die Heimatgemeinschaft der Deutschen aus Hermannstadt e.V., das Hilfskomitee der Siebenbürger Sachsen und Evangelischen Banater Schwaben im Diakonischen Werk der EKD e.V. und die Landesgruppe Baden-Württemberg der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. , die einen nicht unbeträchtlichen finanziellen Spendenbeitrag für die Ausstellung und den Kataloges erbracht haben. Alfred Mrass wurde für seinen Einsatz zur Sicherstellung der Gesamtfinanzierung durch einen Zuschuss des Bundesbeauftragten für Kultur und Medien gedankt. Auch im besonders gefällig gestalteten Ausstellungskatalog und auf dem Plakat werden die drei siebenbürgischen Institutionen erwähnt, die mit ihrem Beitrag die Heimatkirche bei der Mitgestaltung des Programms der Europäischen Kulturhauptstadt 2007 unterstützen wollen. Die Ausstellung ist bis zum 16. September täglich zwischen 10 - 18 Uhr geöffnet.

A. M.

(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 14 vom 20. September 2007, Seite 2)

Schlagwörter: Ökumene, Kulturhauptstadt, Kirche und Heimat, Landsmannschaft

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