Der Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, Günther Oettinger, hat vom 17. bis 19. Juni Rumänien besucht (diese Zeitung berichtete in Folge 10 vom 30. Juni 2008, Seite 2). Zu der 30-köpfigen Delegation aus Politik, Wirtschaft und Kultur gehörte auch Martin Rill, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Donauschwäbischen Zentralmuseum in Ulm, der einen baden-württembergischen Großinvestor zu einem neuem Produktionsstandort inspirierte.
Laut Südwestpresse vom 21. Juni hat der Siebenbürger Sachse seine engen Kontakte zum EU-Neumitglied Rumänien unter Beweis gestellt bei den Gesprächen in Bukarest (mit Staatspräsident Traian Băsescu, Ministerpräsident Călin Popescu Tăriceanu, Außenminister Lazăr Comănescu und Handelsminister Ovidiu Silaghi) sowie bei dem anschließenden Besuch in Hermannstadt und in Temeswar.
Die von Ministerpräsident Günther Oettinger angeführte Delegation nahm am 19. Juni in Kleinscheuern bei Hermannstadt an der offiziellen Einweihung eines neuen Produktionsstandortes der Wittenstein AG teil. Das auf Antriebstechnik spezialisierte Hightech-Unternehmen mit Sitz in Igersheim-Harthausen in Baden-Württemberg stellt in der nach eineinhalbjähriger Bauzeit für vier Millionen Euro fertig gestellten, 2 000 Quadratmeter großen Produktionshalle (mit Verwaltungstrakt) Komponenten für Elektromotoren her. In den kommenden Jahren soll die Produktionsstätte auf 11 000 Quadratmeter und die Mitarbeiterzahl von derzeit 15 auf bis zu 400 anwachsen. Von Hermannstadt aus will das Unternehmen künftig ost- und südeuropäische Märkte erschließen.
Bei seiner Rumänienreise besuchte Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger auch Hermannstadt und Temeswar. Neben Oettinger (Dritter von links) auf dem Gruppenbild zu sehen, von links nach rechts: der deutsche Generalkonsul Dr. Jean-Pierre Rollin, Peter Langer, Direktor des Donaubüros Ulm, und Martin Rill.
Den Anstoß zu dieser Standortwahl soll der selbst aus Kleinscheuern stammende Historiker Martin Rill gegeben haben, so Unternehmenschef Martin Wittenstein, der auf eine vorausgegangene, von Rill geführte Reise durch Südosteuropa abhebt: „Sie haben uns den Blick geöffnet für Rumänien, in historischer, kultureller und menschlicher Hinsicht“, zitiert die Südwestpresse.
Nach seinem Rumänienbesuch hat Ministerpräsident Günther Oettinger erklärt, dass er „einen guten Eindruck mit nach Hause“ nehme. Rumänien besitze ein „Grundvertrauen zu Baden-Württemberg“, da viele Siebenbürger Sachsen während des Kommunismus aus Rumänien nach Baden-Württemberg ausgewandert seien und somit heute eine Brücke bildeten.
Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist
nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.