2. Juli 2008

Aus Baden-Württemberg nach Siebenbürgen

Der Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, Günther Oettinger, hat vom 17. bis 19. Juni Rumänien besucht (diese Zeitung berichtete in Folge 10 vom 30. Juni 2008, Seite 2). Zu der 30-köpfigen Delegation aus Politik, Wirtschaft und Kultur gehörte auch Martin Rill, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Donauschwäbischen Zentralmuseum in Ulm, der einen baden-württembergischen Großinvestor zu einem neuem Produktionsstandort inspirierte.
Laut Südwestpresse vom 21. Juni hat der Sieben­bürger Sachse seine engen Kontakte zum EU-Neumitglied Rumänien unter Beweis gestellt bei den Gesprächen in Bukarest (mit Staats­präsident Traian Băsescu, Ministerprä­sident Călin Popescu Tăriceanu, Außenminister Lazăr Comănescu und Handels­minister Ovidiu Silaghi) sowie bei dem anschließenden Besuch in Hermannstadt und in Temeswar.

Die von Ministerpräsident Günther Oettinger angeführte Delega­tion nahm am 19. Juni in Kleinscheuern bei Hermannstadt an der offiziellen Einweihung eines neuen Produktionsstand­ortes der Wittenstein AG teil. Das auf An­triebs­technik spezialisierte Hightech-Unterneh­men mit Sitz in Igersheim-Hart­hausen in Baden-Württemberg stellt in der nach eineinhalbjähriger Bauzeit für vier Millionen Euro fertig gestellten, 2 000 Quadratmeter großen Pro­duk­tionshalle (mit Verwaltungstrakt) Kom­po­nenten für Elektromotoren her. In den kommenden Jahren soll die Produktionsstätte auf 11 000 Quadrat­meter und die Mitarbeiterzahl von derzeit 15 auf bis zu 400 anwachsen. Von Hermannstadt aus will das Unternehmen künftig ost- und südeuropäische Märkte erschließen.
Bei seiner Rumänienreise besuchte Baden ...
Bei seiner Rumänienreise besuchte Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger auch Hermannstadt und Temeswar. Neben Oettinger (Dritter von links) auf dem Gruppenbild zu sehen, von links nach rechts: der deutsche Generalkonsul Dr. Jean-Pierre Rollin, Peter Langer, Direktor des Donaubüros Ulm, und Martin Rill.
Den Anstoß zu dieser Standortwahl soll der selbst aus Kleinscheuern stammende Historiker Martin Rill gegeben haben, so Unterneh­mens­chef Martin Wittenstein, der auf eine vorausgegangene, von Rill geführte Reise durch Südost­europa abhebt: „Sie haben uns den Blick geöff­net für Rumänien, in historischer, kultureller und menschlicher Hinsicht“, zitiert die Süd­west­presse.

Nach seinem Rumänienbesuch hat Minister­präsident Günther Oettinger erklärt, dass er „einen guten Eindruck mit nach Hause“ nehme. Rumänien besitze ein „Grundvertrauen zu Baden-Württemberg“, da viele Siebenbürger Sachsen während des Kommunismus aus Ru­mänien nach Baden-Württemberg ausgewandert seien und somit heute eine Brücke bildeten.

CS

Schlagwörter: Investitionen, deutsch-rumänische Beziehungen, Baden-Württemberg

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