28. Mai 2009

SPD-Empfang im Bayerischen Landtag: "Wir wollen Brücke sein"

Die SPD-Landtagsfraktion hat am 13. Mai im Bayerischen Landtag einen Empfang für Heimatvertriebene, Flüchtlinge und Spätaussiedler veranstaltet. Hochrangige Politiker wie der Vizepräsident des Bayerischen Landtags, Prof. Dr. Peter Paul Gantzer, nahmen an der unter das Motto „Wir wollen Brücke sein“ gestellten Veranstaltung im Steinernen Saal des Münchner Maximilianeums teil. Die meisten Landesvorsitzenden der in Bayern vertretenen Landsmannschaften waren zugegen. Den Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland vertrat die Vorsitzende des Landesverbandes Bayern, Herta Daniel.
Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und vertriebenenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagfraktion, Christa Naaß, hob in ihrer Ansprache hervor, dass gerade die Jugendgruppen einen wertvollen Beitrag für ein friedliches Europa leisteten. Sie sähen ihre Aufgabe unter anderem darin, die Integration ausländischer Jugendlicher zu fördern, Flüchtlinge zu betreuen und Kunst und Kultur der Regionen zu bewahren. Bei dem Empfang zeichnete die SPD-Landtagsfraktion drei Jugendgruppen von Vertriebenenorganisationen für ihre Verdienste um die Verständigung zwischen Ländern und Kulturen aus. Preisträger waren die Schlesische, die Sudetendeutsche und die Pommernjugend.

Mit diesem Empfang wollte die SPD-Landtagsfraktion den Verbänden, die, so Naaß, „das Weitertragen von Geschichte, das Erinnern und Nichtvergessen und das Brauchtum pflegen“, für ihre Versöhnungspolitik und Integrationsleistung danken. Die SPD sei der Meinung, dass über 15 Millionen Vertriebene beziehungsweise ihre Nachkommen ein Recht auf Würdigung ihrer Schicksale und Sicherung der ostdeutschen Kultur hätten. „Viele deutsche Heimatvertriebene sind zu Botschaftern für Aussöhnung und Verständigung geworden. Die Vertriebenen haben gezeigt, dass ein Neuanfang möglich ist und haben mit Kraft, Mut und Energie mitgeholfen, unser Land wieder aufzubauen und mitzugestalten.“, betonte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende.

In seinem Grußwort freute sich Fraktionschef Franz Maget über die zahlreiche Anwesenheit von Vertretern der Vertriebenen- und Aussiedlerverbände, und nannte in seiner Aufzählung auch die Siebenbürger Sachsen. Maget erklärte, das Thema Vertreibung sei bis heute aktuell: „Das ist nicht ein Kapitel des vergangenen Jahrhunderts, sondern es gibt sie auch heute noch.“ Die Vertreibung sei ein Verstoß gegen die Menschenrechte und dies sei „der Ausgangspunkt für all unsere politischen Überlegungen. Die Arbeit der hier anwesenden Verbände und Personen ist uns daher wichtig und hat Bedeutung für uns.“ Schwerpunkt der Vertriebenenpolitik seiner Fraktion sei es, Brücken zu den Nachbarländern wie Tschechien zu bauen, um Stolpersteine zu umgehen.

Die Vorsitzende des Landesverbandes Bayern, Herta Daniel, nahm im anschließenden Gespräch mit Fraktionschef Franz Maget und der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Christa Naaß die Gelegenheit wahr, diese persönlich zum Heimattag nach Dinkelsbühl einzuladen. Frau Naaß sagte zu. Maget, terminlich verhindert, versicherte aber, gerne zu Veranstaltungen der Siebenbürger Sachsen zu kommen. Der eindrucksvolle Neujahrsempfang unseres Verbandes 2008 im Bayerischen Landtag sei ihm in lebhafter Erinnerung geblieben. Frau Naaß betonte, dass weitere Empfänge wie dieser für Vertriebenen- und Aussiedlerverbände folgen würden. Überdies habe die SPD-Landtagsfraktion einen Haushaltsantrag zur Förderung von Verbänden und kulturellen Einrichtungen der deutschen Heimatvertriebenen und Flüchtlinge im Sinne des § 96 BVFG eingebracht, da ihrer Meinung nach weitere Kürzungen in diesem Bereich nicht mehr vertretbar seien.

Schlagwörter: Bayern, Vertriebene und Aussiedler

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