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9. Juli 2008

Rumänien und Siebenbürgen

BBC und Europa Liberă stellen ihre Sendungen für Rumänien ein

BBC und Radio Free Europe, die wesentlich zum Sturz der kommunistischen Diktaturen in Osteuropa beigetragen haben, werden ihre Sendungen für Rumänien am 1. August 2008 einstellen. Die Radiosender begründeten ihre Sparmaßnahmen mit dem Hinweis auf die gefestigte Demokratie im südosteuropäischen Land und die neuen Sendeschwerpunkte, die den arabischen und asiatischen Ländern gewidmet werden. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 5 mal kommentiert.

  • Saedtler

    1Saedtler schrieb am 09.07.2008, 23:07 Uhr:
    Na, endlich, müsste man da meinen. Endlich sind diese beiden subversiven Institutionen weg vom Fenster. lange genug haben sie Dreck nach Rumänien geschleudert. Das Verschwinden der Siebenbürger Sachsen wird sicherlich auch zu einem gewissen Teil - in welchem Ausmasse wirklich, sollte vielleicht mal wer, der sich das echt traut, untersuchen - von diesen Subversanten mitverursacht worden sein. Wenn immer es etwas zu destabilisieren gab, dann waren diese "unermüdlichen Kämpfer für Freiheit und Demokratie" unverzüglich zur Stelle und schleuderter ihren propagandistisch nahezu perfekt verpackten Dreck durch den Äther.

    Die Neokolonialiserung Rumäniens ist ja im Wesentlichen gelungen. Subversion und Destabilisierung kann jetzt nahezu ungeniert unter der Fahne der "Meinungsfreiheit" direkt in Rumänien praktiziert werden. Keine Notwendigkeit mehr aufwendige Funkanlagen und relativ teures Personal in Hochlohnländern zu diesem Zwecke zu unterhalten.

    Wünschen wir den neu in Aussicht genommenen Opfern im Nahen Osten alles Gute und eine stärkere Widerstandfähigkeit als es die in Rumänien siedelnden Ethnien letzlich aufzubringen imstande gewesen sind.

    Die Mord- und Raubkriege im Nahen Osten, die von den hinter diesen Sendern stehenden Gruppen in den letzten Jahrzehnten vom Zaume gebrochen worden sind, dürften nur eine kleiner Vorgeschmack des noch auf die armen Menschen dort Zukommenden sein. Da ist es ja nur ganz selbstverständlich, dass die vorhandenen Subversionskapazitäten für die neuen Raubprojekte voll ausgeschöpft werden müssen.

    Keine Zeit und vor allem keine materiellen Mittel für Sentimentalitäten! Was war ist der Schnee von gestern und morgen regnet es sowieso Bomben auf die, denen das "Licht der Demokratie und Freiheit gebracht werden muss"!




    [Beitrag am 09.07.2008, 23:09 von Saedtler geändert]
  • Don Carlos

    2Don Carlos schrieb am 10.07.2008, 05:22 Uhr:
    In der Zeit von Guantanamo und nach einem völkerrechtswidrigen Krieg im Irak, nach dem 11. September und nach einer Ära zynischer Machtpolitik, die mit den Idealen der Freiheit gebrochen hat, fällt es schwer einen von State Department finanzierten Sender weiterhin als legitim und notwendig anzusehen. RFE ist zweifellos ein Medium der US Außenpolitik und somit den Interessen einer Supermacht unterworfen. Trotzdem: Es gab auch eine Zeit, wo der Geist der Freiheit über die Stimmen von RFE hinter den Eisernen Vorhang getragen wurde. Die Menschenrechtspolitik eines Präsidenten Jimmy Carter, Baptistenprdiger und wahrhaftiger Christ, wäre ohne RFE kaum in den Osten Europas vorgedrungen. Vielfältige Opposition, die Charta 77 Bewegung, die Goma-Bewegung, die frie Gewerkschaftsbewegung SLOMR, Solidarnosc in Polen und andere Formen individueller Opposition vor dem Umbruch im ´Herbst 1989 wären ohne Radio Free Europe /Radio Liberty kaum möglich gewesen. RFE muss historisch gesehen werden. Nach dem Report zur Analyse der kommunistischen Diktatur in Rumänien ist das Land auch heute noch weit von demokratischen Strukturen entfernt - und zahlreiche Abkömmlinge der Securiate bevölkern noch das rumänische Parlament, so Präsident Basescu öffentlich. Rumänien strebt in die EU, wo es historisch auch hingehört. Doch wenn äußere Beobachter der politischen Situation gänzlichwegfallen, bleiben Vergangenheitsbewältigung und Demokratisierungsprozesss sich selbst überlassen. Zeitzeugen, die Teil der Menschrechtsbewegung waren, sehen die Materie differenzierter als Schriftsteller und Professoren, die das Phänomen Securitate nur vom Hörensagen kennen. Um die Wahrheit im Osten zu verbreiten, opferten Menschen ihr Leben - dieses Opfer sollte nicht vergessen werden. Wenn die Stimme RFE heute im Zeitalter des Internets aus Gründen der Staatsraison verklingt, dann ist das immer noch eine ambivalente Angelegenheit. Mit dem Kommunismus ist es wie mit dem Krebs. Solange Metastasen da sind, ist er noch nicht besiegt.
  • Saedtler

    3Saedtler schrieb am 10.07.2008, 09:03 Uhr:
    Vorgeschriebenes überzeugt wenig. Wer schützt uns denn davor ebenso behandelt zu werden wie die Menschen im Zwischenstromland, sollten sich die Rahmenbedingungen ändern? Wenn immer etwas an Geschwätz von Freiheit und Demokratie (beides unzweifelhaft eine feine Sache) von dem Land ausgeht, dessen Truppen Deutschland seit 63 Jahren nach wie vor besetzt halten, dann ist äußerste Vorsicht obwalten zu lassen! Wessen Soldateska ohne jeglichen Genierer in Basra oder in Bagdad wahllos mordet und quält, dessen Soldateska wird das - bei gegebenen Rahmenbedingungen - ebenso ohne jeglichen Genierer in München oder Chemnitz machen, um nur recht wahllos 2 geographische Möglichkeiten zu skizzieren.

    Alle aus diesen Ländern gesteuerten Nichtregierungsorganisationen und/oder religösen Gruppierungen dienen vorwiegend der Subversion und der Unterstützung der imperialen Interessen dieser Länder. So, wie die armen kleinen Negerlein vor mehr als 100 Jahren von den "Missionaren" ein paar putzige Heiligenbildchen und gelegentlich noch eine Hose bekommen haben, um das Jesuskinderl lieben zu lernen und sie auf die Kolonialisierung durch die Heimatländer der "Missionare" so recht "geistig" vorzubereiten, so bekamen die armen von dem Bolschewikengesindel in Osteuropa unterdrückten Menschen wunderschöne Schalmeierklänge über den Äther gesendet. Die Bolschewiken wussten natürlich sehr genau, dass all das Geschwätz von Freiheit und Demokratie ebenso wie die ganze Frommheit der diversen von Nordamerika aus gesteuerten Freikirchler primär bis hin zu nahezu ausschliesslich dazu diente sie von der Macht zu entfernen und die Machtübernahme derer, die von "Menschenrechten" zuallermindest ebensowenig wie gestandene Bolschewiken halten, vorzubereiten.

    Was soll von praktischen Menschenrechten in einem Land gehalten werden, wo von 300 Millionen Einwohner ständig nahezu an die 2 1/2 Millionen Menschen in Gefängnissen einsitzen? Wo die privatisierte Gefängnisindustrie mittlerweile ein ähnlich florierender Wirtschaftszweig geworden ist, wie das die Gulags der Stalinepoche in der Sowjetunion gewesen sind? Wo in und außerhalb des Landes regelmäßig als Teil des "American Way of Lifes" von Staats wegen gemordet wird. Selbst das Morden ausserhalb des Landes wurde "privatisiert". Die allermeisten "Spezialisten für die Schmutzarbeit" werken für private amerikanische/amerikanisch gesteuerte Firmen im Irak und sind jeglichem Justizzugriff, selbst dem der nicht gerade als umwerfend effizient bekannten der amerikanischen Militärjustiz, damit entzogen. Kein Profos des Amimilitärs wird jemals einen Mitarbeiter von Blackwater und deren vielen Cos dort im Zwischenstromland "belästigen" können. Wobei nur in den wenigsten Fällen deswegen eine Justizfarce abgespult wird. Es wird wohl für kaum wen von den mindestens 1/2 Million durch den Raubkrieg im Irak zu Tode gekommenen Menschen (die rentitent gewordene Amikreatur Saadam Hussein, bei der man ein abschreckendes Beispiel zu Warnung anderer Amikreaturen statuieren musste, natürlich ausgenommen, da ist mediengerecht ein "faires Verfahren" abgespult worden, obzwar das Ergebnis bereits von allem Anfang so sicher, wie nur was, festgestanden ist) ein "faires Verfahren" abgewickelt worden sein. Tausende wurden einfach zur bloßen Erbauung einer total verkommenen Amisoldateska massakriert. Deswegen abgehaltene "Justizverfahren" - wenn es überhaupt zu nennenswert vielen derartigen Verfahren gekommen sein sollte - waren noch lächerlicher als die amerikanische "Rechtspflege" generell ...

    Tja, wer da nur vom "kommunistischen Krebsgeschwür" schreibt, versteht offenbar recht wenig von Medizin. Der arme bemitleidenswerte Patient verreckt heute eben nicht mehr an einem bolschewistischen Tumor, nein er verreckt an einem anderen "politischen" Tumor. Wie das vor sich geht, kann gut im Irak und in Afghanistan beobachtet werden. Es soll sich nur ja niemand einbilden, dass wir davor geschützt seien!




    [Beitrag am 10.07.2008, 09:14 von Saedtler geändert]
  • Don Carlos

    4Don Carlos schrieb am 10.07.2008, 12:04 Uhr:
    Freies Wort in unfreien Gesellschaften - das ist in etwa das Motto von RFE seit 1950. Und die Botschaft trifft auch die Intention von Voice of America und BBC. Ohne diese Stimmen wäre heut weniger Freiheit in Europa! Wer will nun ganz Amerika verdammen und beschimpfen, nur weil die Freiheitsstatue in einer Präsidenten-Amtszeit etwas Lack abbekommen hat? Die Philosophie von Guantanamo hat nichts mit Menschenrechten zu tun. Das wissen auch die Amerikaner! Statt auf Hass und Hetze zu setzen, Untugenden, die gelegentliche RFE vorgworfen wurden, wenn die Polemik des Moderators aus dem Ruder lief, sollten wir uns auf die Botschaft der Symphonie der Freiheit konzentrieren und den Zusammenklang der Menschenseelen wie Völker im harmonischen Miteinander anstreben.
    Als Deutsche sollten wir nicht vergessen, dass im Dritten Reich, als Deutschland eine zynische Diktatur war, für das Hören des Feindsenders BBC die Todestrafe anstand. Die Freihit - und das ist keine Parole und kein leerer Wahn - fand von Amerika und vom Speakers Corner wieder in das Land der Dichetr und Denker zurück.
  • bankban

    5bankban schrieb am 10.07.2008, 14:39 Uhr:
    Liebe(r) Saedtler, so sehr deine/ihre amikritische Haltung auch sympathisch ist, glauben sie nicht, dass sie doch unzulässigerweise vereinfachen...? Ihrer Meinung nach verfolgen die USA seit 100 Jahren nur das eine Ziel der Weltverdummung zwecks ihrer Unterjochung.
    Sie mögen Recht haben: die bolschewistische Unfreiheit wurde durch den Konsumzwang abgelöst. Aber einen kleinen feinen Unterschied übersehen Sie doch: in dieser (angeblich von den Amis aufgezwungenen) Konsumwelt können Sie noch von Ihrem Recht Gebrauch machen, nein zu sagen. In der bolschewistischen Welt haben Sie mit ihrem Leben gespielt, wenn sie nein sagten. Ich denke sehr wohl, dass alleine wegen dieses Rechts, an das die Hoffnung auch vom RFE aufrechterhalten wurde, wir dankbar sein sollten. Auch dem RFE. Bankban

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