31. Dezember 2010

Maria Haydl: Än der Silvästernōcht

Die in Arbegen geborene Maria Haydl (1910-1969) – ihr Ge­burts­tag jährte sich am 23. September zum 100. Mal – hat, wie auch Anna Schuller-Schullerus und Grete Lienert-Zultner, Lieder geschrieben, die in Theaterstücke eingebaut wur­den. Das heitere Liebesgedicht „Än der Silvästernōcht“ dichtete sie für ihr Mundartdrama „De Breokt än der Wengkoff“.
Maria Haydl

Än der Silvästernoōcht

Angder de Stiweln kerzelt der Schnī;
Loingst mir det Mēdche låcht esi frih.
Iwer de Kīpen glänzen de Stärn;
Mecht et äm sōn īst: „Hun dich si gärn!“
Klōke leogde, Bisse schessen,
Noajohr wälle mer begressen!

Grumpes äm Iuwen pråsselt uch brät;
Fräsch äs det Mēdche, sät et nor, sät.
Weng än dem Bēcher fänkelt wä Gūld;
Mess et glech måtzen, eos meng Gedūld!
Klōke leogde, Bisse schessen,
Noajohr wälle mer begressen!

Zårnich äs’t Mēdchen, dreht mir de Räck.
„Schmåckt et der net, drō gäf mer’t zeräck.
Lunk wid det Johr sen, vil warde kunn;
Wonn tea mät mir kist, Gläck sell’n mer hun!“
Klōke leogde, Bisse schessen,
Noajohr wälle mer begressen!

Hier können Sie das vertonte Gedicht (Komposition: Josef Beer) als pdf-Datei herunterladen.

Schlagwörter: Mundart, Gedicht, Silvester, Saksesch Wält

Bewerten:

11 Bewertungen: ++

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.