10. Januar 2016

Grete Lienert-Zultner: Nå-Johrs-Wänsch

Unsere beliebte und unvergessene Grete Lienert-Zultner (1906-1989) hat mit den untenstehenden Versen einen frommen Neujahrswunsch in kindliche Worte gefasst. Die Tochter, Grete Fredel, schrieb dazu: „Meine liebe Mutter schrieb ihn, als wir noch ganz klein waren, und er hat uns Geschwister unser ganzes Leben begleitet.“
Ich bän zwor nooch e klinzich Mänsch,
kån awer dennich uch en Wänsch
za desem nåe Johr.
Ich wänschen Ech, na hirt norr feng:
Dett Johr sil zähmol beßer seng
wä det vergongä wor.
Er silt gesangd seng uch zefridden
En‘ silt glatt näckest Ich bekridden.
Vertrat dem Härrgott norr ellien,
meer wä et kitt, hie hälft Ich schin.

Die Verse stammen aus dem Büchlein „Wåt u mengem Wiëch gebläht“, Eigenverlag 1987, S. 111.

Was wir im Jahr 2016 hoffen, erwarten, vielleicht auch befürchten, ist verborgen in einem voll gepackten Zieker, den es mit sich trägt, und nach und nach öffnen wird. Was wäre da angebrachter, als zuversichtliches Wünschen, wie es früher die Kinder mit ihren Verslein taten, wenn sie zur Godi Neujahrswünschen gingen.

Mit dem unter unsern Landsleuten beliebten Spruch „Norr de Gesangd!“ grüßen

Hanni Markel und Bernddieter Schobel

Schlagwörter: Mundart, Neujahr

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