22. März 2006

Susanne Weber: Det Frähgohr kitt dennich

Die Autorin des folgenden Frühlingsgedichtes in siebenbürgisch-sächsischer Mundart, Susanne Weber, geborene Fleischer, wurde am 10. November 1935 in Kleinschelken geboren. Sie war Lehrerin in Malmkrog, Maldorf und Agnetheln. Nach ihrer Aussiedlung im Jahr 1975 war sie bis zu ihrem Ruhestand im Jahr 1996 auch in Deutschland an verschiedenen Schulen tätig. Frau Weber wohnt in 84359 Simbach am Inn, Birkenweg 9.
Ziwitt, ziwitt
hiërt em et klåingen,
ziwitt, ziwitt
de Vijelcher såingen;
än der Huech
uch af de Biemen
vum hiësche Frähgohr
sä nor noch driemen.

Wisen uch Fiëlder
sen noch verschnoat,
af der Iërd
vill Schnie noch loat;
det Schnieglekelchen
stächt seng Hieft eräos,
wäll wässen,
wä et äs dertäos.

Noch blest der Wängd,
noch äs et fräsch,
Rihcher fräsen äm kåålde Bäsch.
Zwitt, zwitt,
net bäs bekritt,
geduuld dich noch e wennich:
Hiësch hemlich, iwer Noocht
kitt det Frähgohr dennich.


Die neue Mundartrubrik "Sachsesch Wält" wurde am 15. November 2005 in der Siebenbürgischen Zeitung gestartet. Auf vielfach geäußerten Wunsch werden Bernddieter Schobel und Hanni Markel, die Rubrik betreuen.

Bernddieter Schobel wurde am 10. Januar 1940 in Hermannstadt geboren. Väterlicherseits stammt aus dem Burzenland, mütterlicherseits aus dem Unterwald. Er studierte Theologie in Hermannstadt und war in Siebenbürgen Pfarrer in Felmern bei Fogarasch und in Neudorf bei Hermannstadt. Nach der Aussiedlung 1970 war er im Schul- und Pfarrdienst tätig und ist jetzt im Ruhestand. In Mundart schreibe er Gedichte und Erzählungen. Schobel betrachtet es als eine "große Ehre und Verantwortung, dass ich gegenwärtig die Mundartsparte ‚Sachsesch Wält' unserer Zeitung ehrenamtlich betreuen darf. Ich bewahre jede Zuschrift, auch wenn sie noch nicht veröffentlicht wurde, archivarisch auf." Bitte schreiben Sie auch weiterhin an: Bernddieter Schobel, Danziger Straße 16, 74564 Crailsheim, Telefon: (0 79 51) 2 52 41, Fax: (0 79 51) 27 73 12., E-Mail: bernddieterschobel@web.de.

Hanni Anneliese Markel, geborene Kirschlager, Jahrgang 1939, besuchte das Gymnasium in Hermannstadt. Das Studium der Germanistik und Rumänistik schloss sie in Bukarest 1962 mit einer Arbeit über die Phonetik des Siebenbürgisch-Sächsischen von Großpold, ihrer Heimatgemeinde, ab. Zwei Jahre war sie Lehrerin in Seiden, anschließend bis zur Ausreise 1992 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Folkloreinstitut Klausenburg. Feldforschung sowie Archivierung und Umschrift von mundartlichen Tonbandaufnahmen waren Schwerpunkte ihrer dortigen Arbeit, die auch die Auseinandersetzung mit der Rechtschreibung erforderlich machte. Hanni Markel lebt in Nürnberg, Telefon: (09 11) 66 27 00.

Schlagwörter: Mundart

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