20. April 2006

Ernst Thullner: Äm Frähjohr kåm e Vijeltchen

Zu den bekanntesten Liedern in siebenbürgisch-sächsischer Mundart gehört "Af deser Ierd, do äs e Lånd ...". Der Text stammt von Ernst Thullner, der auch der Verfasser des unten stehenden Gedichtes "Äm Fräjor kåm e Vijeltchen" ist, als Lied bekannt und gerne gesungen in der Vertonung von Hermann Kirchner. Beide Texte Thullners findet man in seinem 1898 bei W. Krafft in Hermannstadt gedruckten - auch heute noch lesenswerten - Band "Bä der Kalefok".
Äm Frähjohr kåm e Vijeltchen
Ous färre Ländern hiemen
Und sång seng ienich Läweslied
Äm Guerten af de Biemen.

Äm Frähjohr kangt uch ech et noch,
Det Liedche vun dem Läwen,
Und ducht, der hieder Hemmel känt
Sich nämols, nämols dräwen.

Der Härwest kåm. Det Vijeltchen
sängt nemmi af de Biemen.
Me Schatz äs diet, und ous äs na
Vun iewijem Gläck meng Driemen.

Ernst Thullner wurde am 22. Dezember 1862 in Birthälm geboren. Er studierte Medizin in Graz, Theologie und Pädagogik in Leipzig und Klausenburg. Nach kurzer Zeit im Schuldienst war er Pfarrer in Dobring, Großpold und, bis zu seinem Lebensende 1918, Stadtpfarrer in Mühlbach.

Schlagwörter: Mundart

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