16. November 2008

Kulturreferententagung in Eislingen

Unter dem Motto „Saksesch Wält“ war an alle Kulturreferenten der Kreisgruppen aus Baden-Württemberg die Einladung zur Tagung am 4. Oktober im Gemeindehaus der ev. Lutherkirche in Eislingen ergangen. Nach herzlicher Begrüßung gab Siegfried Habicher, Stellvertretender Landesvorsitzender und Kulturreferent der Landesgruppe, Neuigkeiten aus der Kulturszene bekannt.
Habicher berichtete auch über die in Regensburg stattgefundene Kulturreferententagung des Landesverbandes Bayern, von der er viele positive Eindrücke mitgenommen habe.

Landeskulturreferentin Marianne Hügel informierte über die kulturelle Breitenarbeit. Dabei betonte sie, dass eine pünktliche Antragstellung für die Bezuschussung dieser Arbeit durch das Innenministerium äußerst wichtig sei. Es folgten Berichte aus den Kreisgruppen bzw. Nachbarschaften Biberach, Göppingen, Ludwigsburg, Nürtingen – Kirchheim, Rastatt, Reutlingen – Metzingen, Stuttgart und Tübingen – Mössingen. Thematisiert wurden u. a. die Finanzierung der verschiedenen Veranstaltungen, der Erhalt der Kulturgruppen. Auch Vorschläge zur Anwerbung neuer Mitglieder für die Kulturformationen wurden gemacht. Jedem von uns liegt es am Herzen, so die einhellige Meinung, dass man mit den Kindern und Jugendlichen in den Familien auch weiterhin sächsisch spricht.
Der Dichter Hellmut Seiler (links) und ...
Der Dichter Hellmut Seiler (links) und Kulturreferent Siegfried Habicher in Eislingen.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen im Gemeindehaus stand die Dichterlesung von Hellmut Seiler an. Er las einige seiner Gedichte in Hochdeutsch vor. Dann kam plötzlich die Frage: „Wie hättet ihr das nächste gern: hochdeutsch oder sächsisch?“ Die Antwort lautete prompt: SÄCHSISCH. Nachdem er einige seiner Übersetzungen aus dem Hochdeutschen in den Dialekt vorgetragen hatte, begann die Debatte darüber, welche der siebenbürgischsächsischen Mundarten in den dichterischen Texten vorherrsche.

Das war ein guter Übergang zum folgenden Vortrag. Bernddieter Schobel referierte über „Eigenheiten der siebenbürgischsächsischen Mundart“ am Beispiel des Mundartstückes „Tichtig wore se dennich“. Hierbei erfuhren wir auch, weshalb der Buchstabe „n“, den man nach „wore“ erwarten würde, weggelassen wird. Die Crailsheimer Theatergruppe unter der Leitung von Renate Jäger führte abschließend dieses Schobelsche Lustspiel auf. Fast alle Tagungsteilnehmer empfanden diese Darbietung als Krönung des Tages.

Für die zahlreichen Zuschauer aus der Umgebung, die sich um 17 Uhr im Saal eingefunden hatten, war es ein schöner Nachmittag mit sächsischem Theater. Dank für diese rundum gelungene Tagung gebührt nicht nur dem Kulturreferat, sondern auch der organisierenden Kreisgruppe Göppingen und ihrem Vorsitzenden Michael Konnerth.

Hedda und Robert Thalmann

Schlagwörter: Baden-Württemberg

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Neueste Kommentare

  • 01.03.2009, 17:04 Uhr von Wittl: Häi äs äst Sakseschet vun Härrn Seiler, ech hoffen hie äs dermät äverstaonden, dat ech et ... [weiter]
  • 26.02.2009, 17:25 Uhr von Wittl: @Ijel, Herr Hellmut Seiler hut mol äst wirklich Interessantet behiift; "Tatsache ist, dass durch ... [weiter]
  • 26.02.2009, 13:46 Uhr von der Ijel: Lïder fanjden ech näst sakseschet vum Hellmut Seiler Wittl, hälf mer wegter säcken Modi ... [weiter]

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