31. März 2014

Sozialer Einsatz weiter dringend nötig: Sozialwerk der Siebenbürger Sachsen beriet über Hilfsmaßnahmen

„Wir möchten uns recht herzlich für die liebe Unterstützung bei Ihnen bedanken. Die Augen-OP meines Vaters hat wunderbar geklappt. Er ist sehr froh, dass er wieder sehen kann. Wir wünschen Ihnen auch alles Gute“, schreibt G. H. aus Mediasch. Mit diesem Dankesschreiben begann der Vorsitzende Dr. Johann Kremer die Mitgliederversammlung des Sozialwerks der Siebenbürger Sachsen am 15. März 2014 in München. Diesen Dank gab der Vorsitzende an alle Spender des Sozialwerks weiter: „Ohne ihre großzügige Hilfe wäre es uns nicht möglich, diese grenzüberschreitenden, sehr bedeutenden Hilfeleistungen zu erbringen.“
„Für die kommende Zeit muss das Sozialwerk, trotz der noch zu erwartenden Sparmaßnahmen der öffentlichen Hand, seine Tätigkeit in der gleichen Weise fortführen können“, betonte Dr. Johann Kremer in seinem schriftlichen Tätigkeitsbericht, der den Mitgliedern zugesandt worden war und dessen wichtigste Punkte in der Mitgliederversammlung erörtert wurden. Hauptaufgabe des Sozialwerks sei nach wie vor die Unterstützung und Betreuung der in Siebenbürgen lebenden Landsleute, vor allem der Alten, Kranken und Bedürftigen. Rumänien ist zwar seit 2007 Mitglied der Europäischen Union, doch drastische Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen bringen nicht nur Härten für viele Rentner, sondern auch für junge Erwerbstätige. „Der Einsatz des Sozialwerks der Siebenbürger Sachsen in München ist also weiter nötig und gut nachgefragt. Als soziale Einrichtung des Verbandes der Siebenbürger Sachsen können wir, dank nach wie vor bester Zusammenarbeit mit der Saxonia-Stiftung in Rosenau, die Hilfsmaßnahmen nach Siebenbürgen durchführen.“

Aufgrund dieser gut funktionierenden Struktu­ren hat das Sozialwerk 2012 und 2013 Lebensmittel- und Geldhilfen im Wert von 74575 bzw. 71325 Euro verteilt. Damit wurden ca. 2983 bzw. 2853 Einzelbetreuungen durchgeführt. Im Bereich Medikamente und medizinische Hilfen stellte das Sozialwerk 5681 bzw. 4900 Euro zum Ankauf von Medikamenten vor Ort zur Verfügung. Die Altenheime in Hetzeldorf, Scholten, Hermannstadt, Kronstadt und Schweischer wurden mit einem Betrag von insgesamt 3282 Euro gefördert.

Zudem tritt das Sozialwerk als Mittler zwischen dem Bundesministerium des Innern bzw. Bundesverwaltungsamt und dem Siebenbürgenforum in Erscheinung. Die zeitaufwändige Verwaltungsarbeit konnte dank der sehr guten Zusammenarbeit mit der Saxonia-Stiftung effektiv und günstig abgewickelt werden. Aus Mitteln des Bundesinnenministeriums wurden 2012 und 2013 Einzelhilfen in Höhe von je 18100 Euro an Bedürftige in Siebenbürgen verteilt.
Zur Mitgliederversammlung des Sozialwerks hatte ...
Zur Mitgliederversammlung des Sozialwerks hatte dessen Vorsitzender Dr. Johann Kremer (vorne links) nach München eingeladen. Foto: Siegbert Bruss
Im September 2012 besuchte Johann Kremer Siebenbürgen und führte intensive Gespräche und Beratungen mit der Saxonia, Vertretern der Kirche und der Foren. Besonders hilfreich ist bis heute die Zusammenarbeit mit Dr. Paul Jürgen Porr, Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien, geblieben. Der Hermannstädter Arzt berät das Sozialwerk, wenn Landsleute um größere Hilfen wie Krankenhausaufenthalte, Operationen oder teure Medizingeräte ansuchen. Vieles lässt sich dank dieser Beratung in Siebenbürgen mit vorhandenen Mitteln lösen, aber oft muss auch abgesagt werden, weil die Mittel des Sozialwerks begrenzt sind. Als sehr gut bezeichnete Kremer auch die Zusammenarbeit mit Pfr. Dr. Stefan Cosoroabă, Referent für institutionelle Kooperation der Evangelischen Kirche in Rumänien, dem das Sozialwerk mit dem Büroplatz in München, der Buchhaltung und Kontoführung behilflich ist.

Das Sozialwerk nimmt vielseitige Aufgaben auch in Deutschland wahr. Durch Kürzungen der Renten und Sozialsysteme geraten auch Siebenbürger Sachsen in Deutschland unverschuldet in Not. Auf diese neue Lage hat sich das Sozialwerk schon 1994 durch eine Satzungsänderung eingestellt. So konnte Landsleuten geholfen werden, die durch einmalige besondere Ereignisse in Not geraten sind, beispielsweise Opfern des Hochwassers im Juni 2013 in Bayern.

Die Mitfinanzierung der kulturellen Breitenarbeit des Verbandes bleibt ein wichtiges Aufgabenfeld des Sozialwerks. In den Jahren 2012 und 2013 wurden aus dem Beitragsanteil für Kulturmittel 43100 bzw. 49059 Euro eingesetzt.

Einen großen Dank richtete Kremer an alle, die durch ihre Spenden und gelebte Nächstenliebe die Hilfen des Sozialwerks an unsere Landsleute erst ermöglichen. Zugleich rief er auf, dem Spendenaufruf „Hilfe nach Siebenbürgen“ weiter Folge zu leisten. Beispielhaft für diesen sozialen Geist seien die Erbschaften oder Aktionen unter dem Motto „Statt Blumen auf das Grab“, die dem Sozialwerk und somit unseren bedürftigen Landsleuten zugutekommen. Ein verstorbener Landsmann bedachte das Sozialwerk testamentarisch mit einer Wohnung nahe München. Die Immobilie soll nun verkauft und der Erlös den Reserven zugeführt werden. Auf diese Reserven musste das Sozialwerk in den letzten Jahren immer wieder zurückgreifen, weil die Spendeneingänge nicht ausreichen.

Das Einzelspendenaufkommen ist dank der Spendenaufrufe, die halbjährlich der Siebenbürgischen Zeitung beigelegt werden, wieder besser ausgefallen. 2012 gingen 80572 Euro und im letzten Jahr 61738 Euro ein.

Die Rechnungsprüfer Alfred Mrass und Harald Janesch stellten fest, dass das Sozialwerk in den letzten beiden Jahren gut und ordnungsgemäß gewirtschaftet habe. Als neues Mitglied des Sozialwerks wurde Udo Buhn (Zeiden), Stellvertretender Vorsitzender der HOG-Regionalgruppe Burzenland, gewählt.

„Das Sozialwerk wird auch in den kommenden Jahren die Einrichtungen für die Altenpflege in Siebenbürgen unterstützen, sich aber auch für andere soziale Projekte einsetzen. Alle bisher geförderten Bereiche wie Medikamente, medizinische Hilfen, Jugend- und Kulturtätigkeit werden auch in Zukunft weiter verfolgt“, betonte Kremer.

Die nächste Mitgliederversammlung des Sozialwerks mit Neuwahlen ist für das Frühjahr 2016 geplant.

S. B.


Hier geht's zur Bildergalerie: Bundesvorstand und Sozialwerk tagten in München.

Schlagwörter: Sozialwerk, Mitgliederversammlung, München

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Neueste Kommentare

  • 31.03.2014, 09:13 Uhr von orbo: Rund 3000 Einzelbetreuungen pro Jahr. Vielen Dank an alle und weiter so...! [weiter]

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