16. Oktober 2014

Reger Informations- und Meinungsaustausch

Zu einer besonderen Herbstsitzung hatte der Bundesvorsitzende Dr. Bernd Fabritius MdB den Bundesvorstand und den Landesvorstand Berlin des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland am 10. Oktober 2014 nach Berlin eingeladen. Auf der Tagesordnung standen neben der Arbeit von Fabritius im Deutschen Bundestag und den dort mit Vertriebenen- und Aussiedlerpolitik befassten Gremien unter anderem die Planung des Verbandstages 2015, der vom 6. bis 8. November in Bonn stattfinden wird, die Vorstellung der Kulturmaßnahmen und eine Diskussion über die Leistungen des Verbandes und deren Empfänger.
Der erste Teil der Sitzung, in dem der Bundesvorsitzende und seine Stellvertreter über ihre Arbeit berichteten, war öffentlich, so dass die Blaskapelle und die Tanz- und Trachtengruppe aus Landshut, Waldkraiburg und Ingolstadt, die zum Festakt „Einbringung von Heimaterde in das Kunstprojekt ,Der Bevölkerung‘“ (SbZ Online vom 13. Oktober 2014) angereist waren, teilnehmen konnten. Als besonderen Gast begrüßte Dr. Bernd Fabritius Christian Knauer, Vizepräsident des Bundes der Vertriebenen (BdV). Zum ersten Mal dabei waren Ilse Philippi als Vertreterin des Demokratischen Forums der Deutschen in Siebenbürgen (DFDS), Dionisie Arion von der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, der zurzeit in Berlin als Stipendienreferent des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) sowie von Brot für die Welt arbeitet, und Edwin-Andreas Drotleff in seiner neuen Funktion als kommissarischer Bundesjugendleiter der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland (SJD). Den stellvertretenden Bundesvorsitzenden dankte Fabritius für ihre Unter­stützung und Vertretung bei Terminen inner- und außerhalb des Verbandes. „Danke, dass ihr mir im letzten Jahr den Rücken freigehalten habt.“

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Nach den Berichten aus den Landesgruppen wurde die Planung des Verbandstages 2015 in Angriff genommen. Ein Findungs- und ein Satzungsausschuss wurden gebildet; sie sollen die nötigen Vorbereitungen für die alle vier Jahre stattfindende repräsentative Mitgliederversammlung des siebenbürgischen Verbandes treffen.

Bundeskulturreferent Hans-Werner Schuster stellte die durchgeführten und geplanten Kulturmaßnahmen vor, unter anderem die deutsch-rumänische Broschüre „Aufbruch ins Ungewisse“, die begleitend zur gleich­namigen Wanderausstellung in Zusammenarbeit mit der HOG Bis­tritz-Nösen erstellt wurde, die Teilnahme der SJD am Münchner Oktoberfestzug am 21. September sowie den Kulturaustausch im Rahmen der Föderation der Siebenbürger Sachsen im Juni 2014. Die nächste Kulturreferententagung findet vom 5.-7. Dezember 2014 statt. Am 17. Januar 2015 richten in Ulm alle südostdeutschen Landsmannschaften eine gemeinsame Gedenkveranstaltung „70 Jahre seit der Deportation 1945“ aus, eine Gedenkfeier in Siebenbürgen ist geplant. In diesem Zusammenhang wurde auch über das Deportationsdenkmal im Donezbecken gesprochen, ein Kooperationsprojekt zwischen der EKR und den siebenbürgischen Organisationen, das vor zwei Jahren gestartet wurde. Wegen der aktuellen politischen Situation in der Ukraine ist eine Fortführung zurzeit nicht möglich. Der Bundesvorsitzende betonte aber, dass man die Arbeit lediglich ruhen lasse, und schlug vor, einen historischen Güterwaggon der rumänischen Eisenbahn zu besorgen, der 1945 bei der Deportation zum Einsatz kam, und diesen zu gegebener Zeit innerhalb einer Gedenkstätte zu verwenden.

Bundesgeschäftsführer Erhard Graeff wies in seinem Bericht darauf hin, dass die Einnahmen der Siebenbürgischen Zeitung aus Mitgliedsbeiträgen und dem Anzeigengeschäft zurückgingen, und regte an, geeignete Maßnahmen zur Senkung der Druck- und Versandkosten zu ergreifen. Die neue Mitgliederverwaltungssoftware ist seit Ende letzten Jahres in Betrieb und soll in den nächsten Monaten abgenommen werden. Der Haushaltsentwurf für 2015 wurde trotz knapper Kalkulation einstimmig beschlossen.

Der Heimattag 2015 ist in Planung, wie Bundesorganisationsreferent Horst Wellmann berichtete. Mitausrichter wird die HOG-Regionalgruppe Zwischenkokelgebiet sein.

Ilse Philippi überbrachte Grüße des DFDS-Vorsitzenden Martin Bottesch und betonte, wie wich­tig der Kontakt mit dem Verband in Deutschland für das Siebenbürgenforum sei. Sie gab bekannt, dass das Sachsentreffen 2017 in Hermannstadt stattfinden soll.

Der Vorsitzende des HOG-Verbandes, Hans Gärtner, berichtete über das Vorhaben, den Verband neu zu strukturieren. Zeitgleich mit der HOG-Versammlung in Bad Kissingen findet die Tagung „Wege der Zusammenarbeit zwischen den ausgewanderten Siebenbürger Sachsen und den Heimatgemeinden“ statt, bei der auch Dr. Jo­hann Kremer, Vorsitzender des Sozialwerks der Siebenbürger Sachsen, einen Vortrag hält.

Reinhold Sauer als Vertreter der Carl Wolff Gesellschaft stellte deren Initiative zur Herrichtung des Grabes von Carl Wolff in Hermannstadt vor; eine neue Grabplatte ist bereits in Auftrag gegeben worden. Er regte eine Zusammenarbeit bei der Vergabe der Carl-Wolff-Medaille an, einer Auszeichnung des Verbandes, mit der vorwiegend Politiker, Publizisten, Journalisten und Wirtschaftsfachleute geehrt werden.

Die Diskussion über die Leistungen des Verbandes und die Zielgruppe der Leistungsempfänger ergab, dass Vereine vorrangig Belange eigener Mitglieder vertreten sollen und auf Mit- gliedschaften angewiesen sind. Die rege Nachfrage von Nichtmitgliedern, die Leistungen der Verbandsstrukturen wünschen und z. B. Beratung sowie Auskünfte einfordern, soll dazu genutzt werden, diese zu einer solidarischen Mitwirkung und einer Mitgliedschaft anzuhalten.

Letztes Thema war die Präsidentschaftswahl in Rumänien am 2. November: Alle Teilnehmer sprachen sich für die vorbehaltlose Unterstützung der Kandidatur unseres Landsmannes Klaus Johannis für das Amt des Staatspräsidenten Rumäniens aus. Die von einem regen Informations- und Meinungsaustausch geprägte Sitzung konnte Dr. Bernd Fabritius gegen 20.30 Uhr beenden.

Doris Roth

Schlagwörter: Bundesvorstand, Sitzung, Berlin

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