13. November 2015

Eilmeldung: Deutschland entschädigt deutsche Zwangsarbeiter

Berlin - Die seit Jahren diskutierte Entschädigung deutscher Zwangsarbeiter kommt. 50 Millionen Euro sollen hierfür als humanitäre Geste im Bundeshaushalt in den Jahren 2016 bis 2018 bereitgestellt werden. Zudem sollen die Allgemeinen Hilfen für die Unterstützung für deutsche Minderheiten in Ostmittel-, Ost- und Südosteuropa einschließlich nichteuropäischer Nachfolgestaaten der UdSSR um zwei Millionen Euro erhöht werden. Auch eine Erhöhung der Mittel für den grenzüberschreitenden Jugendaustausch, wie er beispielsweise im neuen Siebenbürgischen Kultur- und Begegnungszentrum auf Schloss Horneck in Gundelsheim geplant ist, und für die Förderung des muttersprachlichen Unterrichts in deutscher Sprache in Rumänien hat der Haushaltsausschuss des Bundestages in seiner Sitzung am 12. November beschlossen. Der Etat für 2016 soll am 27. November im Deutschen Bundestag verabschiedet werden. Der Präsident des Bundes der Vertriebenen (BdV) Dr. Bernd Fabritius, MdB, sieht mit dieser „symbolischen Anerkennung“ des Leides ziviler deutscher Zwangsarbeiter ein Hauptanliegen des Vertriebenenverbandes erfüllt.
Die Entschädigung deutscher Zwangsarbeiter ist vom Bund der Vertriebenen und dem Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland jahrelang vehement gefordert worden. Entsprechend zufrieden kommentiert der Präsident des BdV und Verbandspräsident des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, Dr. Bernd Fabritius, gegenüber der Siebenbürgischen Zeitung die Beschlüsse des Haushaltsausschusses: „Ich freue mich sehr, dass wir es geschafft haben, eines der Hauptanliegen des Bundes der Vertriebenen endlich zu erfüllen. Die zivilen deutschen Zwangsarbeiter, denen während und nach dem Zweiten Weltkrieg eine ganz besondere Last aufgebürdet und die oft als ‚menschliche Kriegsreparation‘ verschleppt wurden, erfahren damit eine späte Wiedergutmachung. Ich bedauere, dass viele Betroffenen diese gerechte Entschädigung nicht mehr erleben können, und freue mich umso mehr mit denen, die diese symbolische Anerkennung ihres Leides noch erfahren. Ausdrücklich zu begrüßen ist auch, dass die ‚Allgemeinen Hilfen‘ für die Unterstützung der deutschen Minderheiten in Ostmittel-, Ost- und Südosteuropa einschließlich nichteuropäischer Nachfolgestaaten der UDSSR um 2 Millionen Euro erhöht werden konnten."
BdV-Präsident Dr. Bernd Fabritius, MdB, dankte ...
BdV-Präsident Dr. Bernd Fabritius, MdB, dankte Dr. Reinhard Brandl, MdB, dem Berichterstatter des Haushaltsausschusses, nach Bekanntgabe der Entscheidung; rechts Klaus Brähmig, Vorsitzender der Gruppe der Vertriebenen, Aussiedler und deutschen Minderheiten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.
Der Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. hat jüngst auf seinem Verbandstag am 7./8. November in Bonn in einer einstimmigen Resolution die Bundesregierung der Bundesrepublik Deutschland aufgefordert, „dem berechtigten Anliegen auf Entschädigung der deutschen Zwangsarbeiter gegen Ende und nach dem Zweiten Weltkrieg kurzfristig Rechnung zu tragen“, und damit eine Resolution des Bundes der Vertriebenen unterstützt. Die Entscheidung des Haushaltsausschusses schafft nun die Grundlage dafür.

Christian Schoger

Schlagwörter: Zwangsarbeit, Entschädigung, Bundesregierung, BdV, Fabritius

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Neueste Kommentare

  • 14.11.2015, 08:39 Uhr von alpharider: Sehr spät aber hoffentlich für viele unserer Eltern und Großeltern noch nicht zu spät. Wie soll ... [weiter]

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