31. März 2020

Verband der Siebenbürger Sachsen initiiert "Erweiterte Nachbarschaftspflege" in Corona-Zeiten

In diesen schweren Zeiten der Coronavirus-Pandemie möchte der Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland seinen Mitgliedern ein besonderes Zeichen der Fürsorge und Beachtung schenken. In einem Schreiben vom 30. März 2020 werden die Landes- und Kreisgruppen sowie die Jugendgruppen der SJD aufgerufen, vor allem ältere Landsleute telefonisch zu kontaktieren und ihnen zu helfen. Ziel der Aktion „Erweiterte Nachbarschaftshilfe“ ist es, jenen, „die vielleicht einsam oder schwächer sind“, Zuversicht zu geben.
In einem Begleitschreiben des Bundesvorsitzenden Rainer Lehni an die Landes- und Kreisgruppenvorsitzenden des Verbandes heißt es: „Ich hoffe, Sie sind alle gesundheitlich wohlauf und bleiben von dem Corona-Virus verschont. In diesen ganz besonderen Zeiten, in dem das öffentliche Leben stillsteht, ist das mit unserem Verbandsleben nicht anders. Wir sind ein sehr kontaktfreudiges Völkchen und müssen gerade jetzt alle auf diese Kontakte verzichten, um unser aller Gesundheit zu schützen.“

Der geschäftsführende Bundesvorstand habe sich hierzu ein paar Gedanken gemacht und die „Erweiterte Nachbarschaftspflege“ ins Leben gerufen. Dies sei eine gute Basis, „auch in diesen schweren und bisher nie dagewesenen Zeiten mit den Mitgliedern, vor allem den Mitgliedern aus der älteren Generation, im Kontakt zu bleiben. Helfen Sie bitte mit!“ Des Weiteren werden die Jugendlichen und Jugendgruppen angesprochen, im Bedarfsfall einzuspringen, als „großartige Geste der Solidarität der jungen Generation“ gegenüber unseren älteren Mitgliedern. „Kreative Ideen sind heute gefragt. Jeder und jeder von uns kann dazu beitragen“, so der Bundesvorsitzende Rainer Lehni.

Das folgende Schreiben wurde vom geschäftsführenden Vorstand konzipiert und von der Stellvertretenden Bundesvorsitzenden Doris Hutter zu Papier gebracht.

„Erweiterte Nachbarschaftspflege“

Liebe Vorsitzende der Landesgruppen und Kreisgruppen,
geprägt von der Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen, in der wir meist das Gefühl der Geborgenheit genossen haben, möchte der Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland in diesen schweren Zeiten der Abstandhaltung und Verunsicherung unseren Mitgliedern, ganz besonders den älteren, die in Corona-Zeiten noch ein Stück mehr isoliert sind, ein besonderes Zeichen der Fürsorge und Beachtung schenken.

Deshalb bittet der geschäftsführende Vorstand die Landes- und Kreisgruppenvorsitzenden zu überlegen, ob Sie nicht mitmachen wollen bei einer Aktion, die wir „Erweiterte Nachbarschaftspflege“ nennen und damit nebenbei echte Mitgliederpflege betreiben!
Doris Hutter, Stellvertretende Bundesvorsitzende ...
Doris Hutter, Stellvertretende Bundesvorsitzende des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. Foto: Inge Alzner
Die Aktion ist so gedacht: Jeder Kreisgruppenvorstand schaut sich seine Mitgliederlisten an und wählt die ältesten Mitglieder aus. So viele, wie die Vorstandsmitglieder bewältigen können (jeder 10 Personen oder 20 oder…). Und diese könnte man anrufen und sie einfach fragen, wie es ihnen geht, ob sie Hilfe brauchen (z.B. zum Einkaufen), einige Trostworte sprechen und ihnen das Gefühl geben, nicht vergessen zu sein.

Optimal wäre, wenn auch die Jugendtanzgruppen, dort wo es welche gibt, bei Härtefällen einspringen und als Hilfestellung für die Leute einkaufen gehen.

Vielleicht wäre der Einstieg ins Gespräch (oder wenn der Gesprächsfaden abbricht) die Botschaft unseres Bischofs Reinhart Guib: „Ich nehme Elend, Angst und Verzweiflung um mich wahr und bin tief bestürzt über die Katastrophe, die sich breit macht und tief geht. Ich öffne meine Augen und sehe: Ostern naht. Die Hoffnung auf Auferstehung, neues Leben, neuen Anfang ist zum Greifen nah! Ich danke für unser aller Leben und das Gute und Lebenswerte, das wächst und wächst unter uns. Vertrauen wir! Gott lässt seine Sonne wie Gnade wieder aufgehen zur rechten Zeit.“

Diese Botschaft des Bischofs ist tröstend und gibt hoffentlich Mut.

Der Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland ist gut aufgestellt, wir können uns gut aufgehoben fühlen, es gibt viel Zuversicht, die wir aussprechen und an jene weitergeben können, die vielleicht einsam oder schwächer sind. Wir schöpfen dabei aus dem Fundus der Nachbarschaftshilfe, wie viele von uns sie in Siebenbürgen erlebt und praktiziert haben.

Bitte helft mit/helfen Sie mit, unseren Mitgliedern eine Freude zu machen und ihnen zugleich für ihre Treue zum Verband zu danken.

Im Namen des geschäftsführenden Bundesvorstandes danke ich ganz herzlich für jegliche Hilfe und alle Initiativen (auch) in Richtung erweiterte Nachbarschaftspflege.

Mit freundlichen Grüßen

Doris Hutter, Stellvertretende Bundesvorsitzende

München, den 30. März 2020

Schlagwörter: Verband, Corona, Verbandspolitik, Bundesvorstand, Rainer Lehni, Doris Hutter

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