19. April 2008

Stichwort: Kommunikation

Am 12. April traf sich in München der geschäftsführende Vorstand des Landesverbandes Bayern zu seiner konstituierenden Sitzung. In der Geschäftsstelle des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in der Karlstraße wurden erste Weichen für die Zusammenarbeit des neuen Vorstands gestellt, der am 27. Januar bei der Hauptversammlung gewählt worden war (diese Zeitung berichtete).
Die neue Landesvorsitzende Herta Daniel betonte nach der Begrüßung der Sitzungsteilnehmer und Glückwünschen an alle gewählten Vorstandsmitglieder ihr vordergründiges Ziel: „Ich möchte mich dafür einsetzen, dass unsere Interessen in Bayern gut vertreten werden.“ Die bestehenden guten Kontakte zu bayerischen Politikern sollen in diesem Sinne weiter gepflegt und ausgebaut werden. Harry Lutsch, stellvertretender Vorsitzender, sprach sich zu Beginn der Sitzung dafür aus, die Zusammenarbeit der Kreisgruppen zu stärken und traf damit, wie sich bei zahlreichen späteren Wortmeldungen herausstellte, einen Nerv. Kommunikation miteinander und Austausch untereinander ist das A und O erfolgreicher Verbandsarbeit. Darin waren sich alle Vorstandsmitglieder einig, und daher soll in Zukunft die gemeinsame Arbeit der 34 bayerischen Kreisgruppen – z. B. durch gegenseitige Besuche und Treffen der Kreisgruppenvorsitzenden – gefördert werden.

Auf der Tagesordnung stand für den Vorstand zunächst die Einrichtung weiterer Referate, zu der es bei der Landeshauptversammlung im Januar nicht mehr gekommen war. Das Senioren-Referat übernimmt Hermine Schatz, Beraterin im Vorstand, die sich verstärkt um Kontakte zu den Altenheimen in Rimsting und Lechbruck und auch zu den Senioren-Referenten der Kreisgruppen bemühen will. Diese sollen angeschrieben und zur Zusammenarbeit angeregt werden. Für das HOG-Referat ist Christa Wandschneider verantwortlich, die gleichzeitig Frauenreferentin des Landesverbands ist und in dieser Eigenschaft vom 20. bis 21. September gemeinsam mit der Kreisgruppe Rosenheim die Frauenreferentinnentagung organisieren wird. Als Internetreferent wurde Dieter Michael Schuster aus Ingolstadt bestimmt, der sich als erstes um die Homepage des Landesverbands kümmern soll, die „dringend überarbeitungsbedürftig“ sei, wie Herta Daniel hervorhob. Schuster hat bereits Kontakt zu seinem Vorgänger Robert Sonnleitner aufgenommen und sich über technische Details informiert, erwartet sich allerdings, was den Inhalt der Seite angeht, „Input“ vom Landesvorstand. Die Kreisgruppen sollen ihre Bereiche selbst überprüfen und Änderungswünsche mitteilen; zugleich soll unter anderem auch das „Handbuch des Kreisgruppenvorsitzenden“ aktualisiert werden. Das Referat für Öffentlichkeitsarbeit konnte vorerst nicht besetzt werden.

Neu eingeführt wurde das Amt des Kreisgruppenbeauftragten. Ähnlich den stellvertretenden Landesvorsitzenden sollen die Kreisgruppenbeauftragten im Auftrag des Vorstands Termine in den Kreisgruppen wahrnehmen, Veranstaltungen besuchen. Sie sollen damit die Landesvorsitzende und ihre drei Stellvertreter entlasten, da es bei 34 Kreisgruppen viele Terminüberschneidungen gibt und der Vorstand allen gerecht werden möchte. Als Kreisgruppenbeauftragten wurden Roswitha Kepp und Werner Kloos gewählt, die zugleich Beisitzer im Landesvorstand sind.

Das wichtigste Projekt des Kulturreferats, das mit Doris Hutter eine erfahrene Referentin hat, wird in diesem Jahr die Kulturreferententagung am 27. und 28. September sein und von der Kreisgruppe Regensburg ausgerichtet. Zum Tagungsthema „Zusammenarbeit der Siebenbürger Sachsen mit anderen kulturellen Institutionen“ werden noch Referenten gesucht. Professor Ortwin Schuster, stellvertretender Vorsitzender, erklärte sich spontan bereit, ein Referat zur Tagung beizusteuern. Für 2009 ist wieder ein Sängerfest angedacht, das aber auch zu Gunsten einer größeren Veranstaltung der Jugend zurücktreten könnte. Zudem beabsichtigt der Landesverband an der Landesgartenschau 2010 in Rosenheim teilzunehmen. Dietmar Zermen, Vorsitzender der Kreisgruppe Rosenheim, ist bereits mit den Verantwortlichen im Gespräch. Ebenfalls 2010 feiert der Kreisverband Kempten unter seinem Vorsitzenden Dankwart Gross, ehemaliger Schriftführer und jetzt Schatzmeister des Landesverbandes, sein 60-jähriges Bestehen. Es ist eine der ältesten Kreisgruppen im Bundesgebiet. Die Jubiläumsfeier ist bereits in Planung und soll grenzüberschreitend werden.

Die siebenbürgische Jugend plant ein Aufklärungsseminar über die Strukturen der SJD am 26. April mit den Referentinnen Astrid Sutoris und Hannelore Scheiber sowie zwei Volleyballturniere in München und Augsburg. In diesem Sommer werden die Jugendtanzgruppen München und Geretsried den Landesverband bei der Europeade in der Schweiz vertreten. Zudem wird die Jugend über Pfingsten wieder aktiv am Heimattag in Dinkelsbühl mitwirken.

Neben der Wahl von Delegierten (Hermine Schatz, Anne Kremer, Schriftführerin, Heike Kraus, Beisitzerin, Ortwin Schuster) und Ersatzdelegierten (Christa Wandschneider, Roswitha Kepp) für den Verbandstag wurden unter dem letzten Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“ vor allem anstehende Veränderungen in einigen Kreisgruppen besprochen. So soll die Kreisgruppe Passau – Rottal-Inn in zwei eigenständige Kreisgruppen aufgeteilt werden; Mitgliederversammlungen mit Wahlen sind im Mai geplant. Den Vorschlag aus Günzburg, die dort bestehende Kreisgruppe aufzulösen, lehnte der Vorstand ab. Hier soll, ebenfalls unter Beteiligung des Landesvorstands, eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen werden, um einen neuen Vorsitzenden zu finden. Der jetzige Vorsitzende Johann Schuller und seine Frau Johanna, Kassiererin der Kreisgruppe, haben ihre Ämter krankheitsbedingt bereits niedergelegt und stehen nicht mehr zur Verfügung. Es gärt in manchen Kreisgruppen, aber der Vorstand der mitgliederstärksten Landesgruppe möchte niemanden verloren geben und bemüht sich um Schlichtung, Findung, Neuorganisation – letztendlich: Kommunikation.

Unter der kompetenten Leitung der neuen Landesvorsitzenden Herta Daniel ging die konstituierende Sitzung des geschäftsführenden Landesvorstands reibungslos und zügig über die Bühne. Ihre ruhige Art und die ausgezeichnete Vorbereitung trugen maßgeblich dazu bei, dass sachlich diskutiert und Beschlüsse schnell gefasst werden konnten.

Doris Roth

Schlagwörter: Bayern

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