30. Juni 2008

60 Jahre Landesbeirat für Vertriebene in NRW

„Ohne Sie wäre die Integration der Vertriebenen und Spätaussiedler in den vergangenen Jahrzehnten längst nicht so gut gelungen.“ Mit diesen Worten würdigte Integrationsminister Armin Laschet am 24. Juni die Arbeit des nordrhein-westfälischen Landesbeirates für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen. Anlässlich seines 60-jährigen Bestehens bezeichnete Laschet den Landesbeirat beim Festakt im Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf als „wichtigen Partner der Landesregierung“.
Der Landesbeirat hat die Aufgabe, die Landesregierung in Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen zu unterrichten und sachverständig zu beraten. Er soll die Interessen der Vertriebenen und der Aussiedler in der Öffentlichkeit vertreten und gleichzeitig ihr Verständnis für Maßnahmen der Behörden wecken. Der Beirat wurde erstmals 1948 als Flüchtlingsausschuss von der Landesregierung einberufen.

Der amtierende Landesbeirat setzt sich aus insgesamt 15 Mitgliedern zusammen: Je ein Mitglied entsenden die Bezirksregierungen des Landes, sechs Mitglieder beruft das Integrationsministerium aus dem Kreis der auf Landesebene tätigen Organisationen der Vertriebenen, Flüchtlinge und Spätaussiedler ein und vier Mitglieder stammen aus dem Bereich des wirtschaftlichen oder sozialen Lebens des Landes. Den Vorsitz führt seit 2006 der Integrationsbeauftragte der Landesregierung Nordrhein-Westfalen, Thomas Kufen.

Minister Laschet betonte, dass für das 1946 neugegründete Land Nordrhein-Westfalen die Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen eine Aufgabe allererster Priorität war. „Seelische Not, Elend und Hunger prägten das Bild der ersten Nachkriegszeit. Beratung, Betreuung und Eingliederung waren damit zu existentiellen Aufgaben geworden“, so Laschet. Der Integrationsminister hob auch die Verdienste der Vertriebenen hervor: „Ohne ihre tatkräftige Unterstützung wären der Wiederaufbau und später das Wirtschaftswunder in Westdeutschland so nicht erreicht worden.“ Laschet würdigte zugleich die große Aufbau- und Integrationsleistung der damals aufnehmenden Gesellschaft, die „trotz Hungers, Wohnungsnot und Arbeitslosigkeit Maßnahmen wie z. B. die Wohnraumzwangsbewirtschaftung solidarisch mittrug.“

Die Arbeitsschwerpunkte und Themen des Landesbeirates haben sich im Laufe der Jahre verändert. Nach der in Nordrhein-Westfalen gut gelungenen und weitgehend abgeschlossenen Eingliederung der Vertriebenen und Flüchtlinge sind seit den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts Fragen und Probleme der Integration vor allem junger Spätaussiedler in den Mittelpunkt gerückt. Minister Laschet: „Spätaussiedler sind in unserem Land willkommen und werden es auch in Zukunft sein.“

Schlagwörter: Vertriebene und Aussiedler, Nordrhein-Westfalen

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