18. August 2007

Groß-Schogner Treffen in Rochester (USA)

Am 21. Juli fand in Rochester (Webster) im Staat New York, USA, das zweite Treffen seit 1944 der Gemeinde Groß-Schogen in Nord­sie­ben­bürgen statt. 1984 hatte sich die Gemeinde zum ersten Mal in Kanada getroffen.
Die Initiative zu diesem Treffen stammte von Martin und Hilda Horeth, Carl und Christina Regali (USA) sowie von Mathias Wolf (Kanada). Dafür wurde das wunderschöne Gelände im Besitz von Martin und Hilda Horeth ausgewählt. Den Platz hatte Familie Horeth wie für ein Gartenfest geschmückt. Es war ein herrlicher Sommertag, die Schogner strömten herbei voller Erwartung und Vorfreude auf das Wieder­sehen. Sie kamen aus Florida, Illinois, Louisia­na, New Jersey, Ohio, Pennsylvania, Tennessee, New York sowie Ontario in Kanada und Öster­reich. Die Begrüßung war herzlich. Um sich wie­derzuerkennen bedurfte es teilweise der Erklärung oder der Nennung von Adressen und Hausnummern aus Groß-Schogen. Einige hatten sich 30, 40, 50, ja sogar über 60 Jahre seit der Flucht nicht gesehen. Es gab so viel zu erzählen.

Nach einem Gruppenfoto gingen alle in den Großen Saal zum gemeinsamen Essen. Familie Horeth hatte halbe Hühnchen auf dem Grill vorbereitet, mit allem, was dazu gehört: Maiskolben, Bier, Wein und einen geschmackvollen Nachtisch.

Mathias Wolf begrüßte die Gäste, dankte allen fürs Kommen sowie den Gastgebern für die groß­zügige Bewirtung und den Musikanten Matt und Paul für die schöne Musik. Käthe Paulini hielt eine Ansprache zum Anlass des Tages. Darin gab sie ihrer Freude Ausdruck, so viele Schogner wieder zu sehen. „Was uns verbindet, ist das Dorf Groß-Schogen, dort im Karpatenbogen in Siebenbürgen, wo viele von uns sowie auch unsere Eltern und Großeltern geboren sind. Dort, wo wir eine schöne Kindheit und Jugendzeit erlebt haben. Über 800 Jahre haben unsere Vorfahren dort gelebt, dort sind auch wir geprägt worden und wir haben immer noch viele schöne Erinnerungen daran. Doch dann kam der Zweite Weltkrieg. 1944 wurden wir evakuiert und mussten die Heimat verlassen. Ich glaube, jeder von uns könnte ein Buch darüber schreiben, von seinen Erlebnissen auf der Flucht und den Jahren danach.

Nach Kriegsende wurden viele Groß-Schog­ner von den Russen in die alte Heimat zu­rückgeschickt. Man nahm ihnen alles. In ihre Häu­ser durften sie nicht zurück. Viele wurden in Arbeitslager gesteckt. Zu der Zeit sah die Zu­kunft für Flüchtlinge in Österreich und Deutsch­land auch nicht gut aus. So wanderten viele nach Nordamerika aus. Ein Teil fand eine neue Heimat in Kanada, andere wiederum in den USA. Wir Siebenbürger Sachsen sind hier als Gott liebende, fleißige und pflichtbewusste Men­schen bekannt. Die Sachsen dürfen ihr Haupt hoch halten, sie dürfen stolz sein auf ihre Er­run­genschaften in der neuen Heimat.“

Anschließend sangen alle zwei Volkslieder aus Groß-Schogen: „Es liegt eine Herzgemeinde im grünen Tal“ (Sächsisch) und „Mein Schogner Land vergiss ich nie“. Diese Lieder wurden oft in Schogen gesungen, doch es gab keine Noten dazu. 1984 haben Maria Wolf und Rosina Schneider die Lieder Prof. Walter Scholtes vorgesungen und dieser schrieb die Musik dazu, für das erste Schogner Treffen in Kanada, so berichtete Mathias Wolf. Mit dem Singen des Siebenbürgen-Liedes ging dieser schöne Tag zu Ende. Alle waren sich einig, dass man sich öfters treffen sollte.

Käthe Paulini

Schlagwörter: Übersee, USA

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