22. August 2009

Leserecho: Als minderwertig eingestuft

Zu Dr. Michael Kroners Rezension des Buches von Andreas Kossert: „Kalte Heimat. Die Geschichte der deutschen Vertriebenen nach 1945“ (Siedler Verlag, München, 2. Auflage, 2008, 432 Seiten, 24,95 Euro, ISBN 978-3-88680-861-8), erschienen in der Siebenbürgischen Zeitung Online vom 7. Juli 2009.
Ich habe das Buch „Kalte Heimat“ von Andreas Kossert gelesen und fand, dass es höchste Zeit war, sich nach Jahrzehnten mit der wahren Geschichte auseinanderzusetzen. Ich selber bin 1980 aus dem rumänischen Banat mit meiner Frau über die jugoslawische Grenze geflohen (siehe das Buch „Die Gräber schweigen“). Als ich in der Bundesrepublik ankam, war ich voller Enthusiasmus, als Deutscher unter Deutschen zu sein. Was ich zu spüren bekam, spiegelt sich in Kosserts Buch wider. Über unsere alte Heimat sollte nicht erzählt werden, wir waren als minderwertig eingestuft. Wie es unseren Großeltern und Eltern durch den Krieg ergangen ist, Enteignung, Verschleppung usw., wollte keiner hören.

So haben wir heute den Mut, über unsere alte Heimat zu erzählen, die guten Beispiele, die unsere Großväter, Eltern, Lehrer, Pfarrer gelehrt und mitgegeben haben. Das hat uns in der Bundesrepublik den großen Vorsprung gegeben, den so viele Einheimische heute auch nicht verstehen.

Valentin Seifer, Breisach

Schlagwörter: Leserecho, Vertriebene und Aussiedler

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