22. September 2011

15. Treffen der Hermannstädter in Dinkelsbühl

„Es war wunderbar!“, „Das schönste Hermannstädter Treffen!“ und sogar „Das beste künstlerische Programm, das ich bei Hermann­städter Treffen erlebt habe“, so ertönte es während und nach dem Treffen vom 2. bis 4. September in Dinkelsbühl.
Das als halbrundes Jubiläum, als Nostalgietreffen wieder nach Dinkelsbühl verlegte Treffen war ein voller Erfolg (auch für die Organisatoren) und hat gezeigt, dass die Hermannstädter Dinkelsbühl wollen und sich mit dieser Stadt bei unseren Begegnungen identifizieren. Daher kann es nur die eine Schlussfolgerung geben, dass wir auch die kommenden Treffen erneut in Dinkelsbühl abhalten werden. Das wunderschöne Wetter war auch ein Faktor, der den fast 1000 angereisten Hermannstädtern das freudige Wiedersehen mit den Freunden von früher noch verschönerte.

Begonnen hatte das Treffen am Freitag mit der Mitgliederversammlung mit Wahlen. Nach den ersten Tagesordnungspunkten mit Rechenschaftsberichten, Änderung einiger Paragraphen der alten Satzung und Entlastung des Vorstandes schritt man zur Wahl des neuen Vorstandes. Der amtierende Vorsitzende des Vereins, Jürgen Schuster, stellte sich nicht mehr zur Wahl und so wurde ein ganz neuer Vorstand gewählt, der wie folgt aussieht: Vorsitzende Dagmar Zink, 1. und 2. Stellvertretende Vorsitzende Rudolf Klubitschko und Christa Schenker, Schatzmeisterin Marianne Hügel, Schriftführerin Uta Klein und Beisitzerinnen Hannelore Schneider und Dorit Wegmann. Man kann feststellen, dass bei den Hermannstädtern die Frauenquote bei weitem überschritten ist! In ihrer Dankesrede schlug die neue Vorsitzende Dagmar Zink die Wahl von Jürgen Schuster zum Ehrenvorsitzenden vor, was von den Anwesenden einstimmig angenommen wurde. Somit kann der aus dem Amt geschiedene Vorsitzende seine langjährige Erfahrung weiterhin zum Wohle des Vereins einbringen.

Der zweite Tag begann mit der Eröffnung der Ausstellungen. An drei Orten präsentierten sich Maler, Kunstgewerbler, Buchautoren und Fotografen mit ihren Werken und lockten zahlreiche Besucher an. Es war beeindruckend, was da den Hermannstädtern geboten wurde. Das Echo auf diese gelungenen Ausstellungen war entsprechend positiv. Das künstlerische Programm am Vormittag war der Höhepunkt der Veranstaltung. Aufgrund der erwarteten großen Besucheranzahl fand es im Großen Schrannensaal statt. Ein überaus zahlreiches Publikum wohnte dem künstlerisch hochwertigen (leider ein wenig zu langen) Programm bei. Der Kammerchor der Städtischen Musikschule Landshut unter der Leitung von Grete Csibi, Ursula Philippi (Klavier) und Elisa Gunesch (Gesang) aus Hermannstadt, der zweimalige Preisträger des Carl-Filtsch-Festivals, Roman Kühn (Klavier), und die Puppenspieler Mark und Tristan Schuschnig (mit drei Sketchen) boten ein künstlerisches Programm, das an Qualität alle bisherigen Darbietungen übertraf.

Begonnen hatte die Veranstaltung mit Begrüßungen durch Jürgen Schuster und Dr. Bernd Fabritius, den Bundesvorsitzenden des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland. Dieser dankte Jürgen Schuster für sein ehrenamtliches Engagement im Dienste der siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft. In Anerken­nung seines erfolgreichen Wirkens im Vorstand und dann als Präsident der Heimatgemeinschaft der Deutschen aus Hermannstadt überreichte er ihm die höchste Auszeichnung des Verbandes, das Goldene Ehrenwappen.
Dr. Bernd Fabritius überreicht Jürgen Schuster ...
Dr. Bernd Fabritius überreicht Jürgen Schuster (links) das Goldene Ehrenwappen samt Urkunde. Foto: Christa Schenker
Die„Hermannstadt als Erinnerungsort“ betitelte Festrede hielt unser ehemaliger Bischof D. Dr. Christoph Klein. Es war eine beeindruckende Rede, die Tiefgreifendes enthielt, die den Anwesenden sehr zu Herzen ging und von ihnen am Ende mit starkem Beifall gewürdigt wurde.

Das Mittagessen wurde im Freien eingenommen. Bei Mici und Bier gab es genügend Möglichkeit, sich an den neben der Schranne aufgestellten Tischen und Bänken gemütlich auszutauschen. Am Nachmittag gab es einen Vortrag von Dr. Christian Weiss über Hermannstädter Genealogie, den Diavortrag „Hermannstadt im Wandel der Zeit“ von Manfred Huber, und am frühen Abend ein Orgelkonzert von Ursula Philippi mit Werken von August Gottfried Ritter, Alexandre Guilmant, Camile Saint-Saens und Rudolf Lassel. Der Abend klang in der Schranne aus mit einer Tombola und Tanz für Jung und Alt.

Am dritten Tag wurde in der Heilig-Geist-Kirche ein gemeinsamer Gottesdienst mit Dinkelsbühler Bürgern abgehalten. Die Predigt hielt D. Dr. Christoph Klein. In den Text war viel von und über Hermannstadt eingeflochten. Die Predigt war inhaltlich wunderschön, doch leider wegen eines fehlenden Mikrophons sehr schwer zu verstehen. Musikalisch wurde der Gottesdienst bereichert durch ein Gesangsstück von Elisa Gunesch, die mit Orgelbegleitung durch Ursula Philippi „Gott ist die Liebe“ von G. Fleischer sang, und den Kammerchor der Städtischen Musikschule Landshut, der von Felix Mendelssohn-Bar­tholdy den Psalm 91, 11-12 „Denn er hat seinen Engeln befohlen“ am Ende des Gottesdienstes darbrachte. Der Erlös der Kollekte war den Bedürftigen der Evangelischen Kirchengemeinde in Hermannstadt bestimmt und brachte 1140 Euro ein. Mit den 241 Euro aus dem Orgelmusikkonzert kamen 1381 Euro für einen guten Zweck zusammen. Den weiteren Vormittag verbrachten die Hermannstädter auf den Straßen und in den Lokalen Dinkelsbühls oder in den noch offenen Ausstellungen, bevor sie dann die Heimreise antraten.

So schön Landshut auch sein mag, kann es nur eine Schlussfolgerung geben, dass Dinkelsbühl für die zukünftigen Treffen besser geeignet ist, erstens wegen der geringeren Entfernung der Anreise und zweitens wegen der besseren Möglichkeiten, sich auch auf der Straße und in den Gassen zu unterhalten. Denjenigen Hermann­städtern, die an diesem sehr gelungenen Treffen nicht teilgenommen haben, sei gesagt, dass sie es bedauern können, jedoch es als Grund nehmen sollten, beim nächsten Treffen dabei zu sein. Auf Wiedersehen in zwei Jahren!

Jürgen Schuster

Schlagwörter: Hermannstadt, Treffen, Dinkelsbühl, Wahlen

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